02.07.2010 C-Club Berlin
Girlschool + Anvil
Lange, lange hat es gedauert. Vermisst haben sie einige, andere wiederum dachten schon gar nicht mehr daran sie wieder zu sehen. Seit der Veröffentlichung des Dokumentarfilms „The Story Of Anvil“ sind die Urgesteine des Speed Metal´s wieder an der Bildoberfläche und es läuft für ANVIL besser denn je.
Kurz vor der Show im C-Club sagte Sänger und Gitarrist Lips noch zu mir: „Wir sind endlich am Ziel. Jetzt leben wir unseren Traum.“
Seine Augen unterschrieben die Aussage und auch der Rest der Band stimmte vollkommen zu. Mehr dazu könnt ihr in ein paar Wochen in unserem Interview mit ANVIL lesen.
Dennoch war ich skeptisch vor dem Abend, denn der C-Club ist auch nicht gerade klein und Berlin ist nicht immer einfach. Aber es sollte anders kommen und bevor GIRLSCHOOL die Bühne betraten füllte sich der Club nach und nach. Einige blieben jedoch im Biergarten, oder kamen erst zum ANVIL Auftritt hinein. GIRLSCHOOL und ANVIL haben ungefähr genauso viele Jahre auf dem Buckel und das merkte man auch an den Reaktionen des Publikums. Heute Abend wurde einfach ein passender Opener gefunden, der es genauso verdient hat an der Oberfläche zu schwimmen, wie auch unsere Freunde aus Canada. Mit Krachern wie „Demolition Man“, „Hit And Run“, oder „Race With The Devil“ hatten sie das Publikum auf ihrer Seite. Einziges Manko waren die zu leise abgemischten Stimmen.
Nach einer kurzen Umbaupause kamen auch schon ANVIL und die Reaktionen waren einfach großartig. Ich habe sie vermisst und damit war ich nicht der einzige. „March Of The Crabs“ eröffnete logischer Weise den Abend und schon bangten sich die ersten in den Wahn. Mit „666“ gingt es in die Zweite Runde und ab dem Punkt gab es kein Halten mehr. Während des ganzen Gigs kam mir immer ein Gedanke auf. Warum zur Hölle hat man ANVIL so lange nicht spielen sehen? Die Jungs sind besser als so einige neue super gehypte Bands die ich in den letzten Monaten bzw. Jahren gesehen habe und jede Menge Hits haben sie schließlich auch in ihrer Setlist. Ungerechte Welt nennt man sowas, aber daran sollte man schlussendlich kein Gedanke mehr verschwenden, denn sie sind ja wieder da! Meine Gedanken wurden allerdings von den ständigen „Anvil, Anvil, Anvil!“ Chören unterbrochen und Gänsehautmoment gab es mehr als einen.
Bevor ANVIL dann „This Is Thirteen“ anstimmten ließ Lips noch etwas verkünden: „Ihr wisst ja vielleicht, dass ich genauso ein Fan wie ihr bin. Schließlich konnte man das im Film sehr gut sehen. Ich bin kein normaler Rockstar der sich nach der Show verpisst und damit ihr den Beweis habt, kommen ich und die Band nur für euch nach der Show raus und schütteln jedem von euch die Hände“. Großartig!
Natürlich durfte auch nicht die Dildo Nummer von Lips fehlen, bei der er jeder Dame zeigte, wie man die Dinger noch benutzen kann und das war genauso befriedigend und aufregend. Es folgte ein Drumsolo von Robb, der auch im Alter noch ordentlich Krach machen kann (wie alle an diesem Abend) und so langsam läuteten ANVIL die Endphase ein.
Zum Schluss kamen noch die Kracher „Forged In Fire“ und natürlich „Metal On Metal“ und der Schweiß floss nur so an mir und anderen Anwesenden hinunter. Mit einer kleinen Zugabe beendeten ANVIL ihren Gig und kamen wie versprochen Zehn Minuten nach dem Auftritt in die Konzerthalle zurück. Nach ungefähr einer Stunde Autogramme geben ging ein toller, emotionaler und lustiger Abend zu Ende.
Fazit: Awesome! Und vor allem Awesome! Nein im Ernst, unterstützt ANVIL bis zu Ende und seid auf die neue Platte im nächsten Jahr gespannt.
Setlist:
March of the Crabs
666
School Love
Winged Assassins
This Is Thirteen
Mothra
Flying Blind
Thumb Hang
White Rhino
Mad Dog
Forged in Fire
Metal on Metal
Achtung: Wir haben am Ende noch viele Bilder von euch und der Band gemacht. Sie werden hier demnächst veröffentlicht. Das gilt auch für alle Live Bilder des Abends und dem Interview mit ANVIL. Einfach die Augen offen halten ;)
Review von Patrick
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