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Mittwoch, 22. August 2012

Party.San 2012 - Festivalbericht

Hell is Open Again!
 Mit einem großartigen Billing, der üblichen Gemütlichkeit und nebenbei dem besten Festivalwetter der Saison lockte das Party.San zum zweiten Mal Fans der krachigen Musikrichtungen nach Schlotheim. Die Kinderkrankheiten des letzten Jahres wurden beseitigt, die Plane über der Bühne hält von Anfang an. Lobend hervorgehoben werden muss das Nahrungsangebot, das preiswert wie auch schmackhaft ist. Eine wichtige Neuerung ist die Newcomerbühne im Zelt, die während der Umbaupausen ab 17:00 Uhr bespielt wird. An sich eine gute Idee, leidet diese durchgängig unter einem bescheidenen Sound und sehr spartanischem Licht (wobei letztes bei eingen Bands sogar die Stimmung zu steigern vermag). Was leider wieder zunimmt, ist braunes Gesocks auf dem Festival, selten so viele abgeklebte Kutten gesehen wie dieses Jahr. Leider hat die Security diesbezüglich auch schon einmal mehr Einsatz gezeigt als dieses Jahr. Verstehe mich keiner falsch, unter gar keinen Umständen will ich die schreiend inkompetente Horrorsecurity von 2008 wiederhaben, aber eigentlich gibt es da doch auch einen gelungenen Mittelweg. Ansonsten ist das Party.San einmal mehr ein friedliches, freundliches Festival mit vielen tollen Bands.

Donnerstag:

Die War-Metaller DEAD CONGREGATION eröffnen das Party.San-Open air und donnern in kürzester Distanz mit maximaler Brutalität ins Ziel. Bemerkenswert ist das schon, einzig die Unterscheidbarkeit fehlt ein bisschen.
IN SOLLITUDE sind der Farbtupfer des Billings, schaffen es aber spielend, sich ihr Publikum zu erkämpfen. Der Mercyfull Fate-Gedächtnissound kombiniert mit dem extravagannten Äußeren des Sängers (die die langweiligen Outfits seiner Mitmusiker etwas betont) verschaffen der Band Aufmerksamkeit, die bereits nach kurzer Zeit in Jubel umschlägt. Viel mehr war für diese Band wohl nicht zu erreichen.
Die Berliner Death-Doomer NECROS CHRISTOS sind heute zwischen zwei hektischen Akts eingeklemmt, was ihre Schwere nur noch hervorhebt. Für Lacher sorgt das zuerst falsch herum aufgehängte Banner,  was erst kurz vor Showbeginn auffällt. Danach liefert das Quartett beste Schwarzhymnen ab, wobei sich 'Necromantic Nun' einmal mehr als Highlight entpuppt. Arbeiten sollte man noch an der Präsentation. Die englischen Ansagen sind leider nicht besonders stimmungsfördernd.
Bei NIFELHEIM gibt es dagegen nix zu meckern, und das obwohl nur die Hälfte der Toxic Twins angetreten ist. Tyrant ist lieber in die USA gefahren, um Iron Maiden zu sehen, anstatt mit seiner Band auf dem Party.San und dem Summerbreeze zu spielen, was ihm von Seiten seines Zwillingsbruders wenig Sympathie eingebracht hat. Pissig genug ist der aber sowieso schon, wenn er auf die Bühne geht, was der NIFELHEIM-Show nur gut tut. Und tatsächlich, selten sieht man bei Black Metal-Konzerten so viel Bewegung, und sie scheint primär vom Sänger aufs Publikum über zuspringen. Das musikalische Fundament trägt dagegen die Gitarrenfraktion, die dem Wahnsinn den nötigen Schub verpasst. Großartiger Auftritt!
Dagegen kommen VALLENFYRE natürlich nicht an, auch wenn diese gleichfalls einen starken Auftritt auf die Bühne legen. Man kann sich zwar durchaus zu Recht fragen, ob diese Band nicht doch zwei Positionen weiter vorne besser aufgehoben wäre, denn man sieht ihr ihren Newcomerstatus eindeutig an der Performnace an, musikalisch ist jedoch alles im grünen Bereich. Und das ist ja die Hauptsache.
Die Magie des ruhigen Tons war seit jeher das Fachgebiet von SOLSTAFIR. Ihre Melodien transportieren eine kalte, klare Schönheit, die vermutlich symbolisch für ihr Heimatland steht (was ich nicht wissen kann, denn ich war noch nie in Island). Nachdem das Quartett anfänglich mit geringem Zuschauerinteresse zu kämpfen hat, kann sich später kaum jemand den zauberhaften Spannungsbögen ihrer Musik entziehen. Wunderbar!
Dagegen hat man SODOM schon mal in besserer Form gesehen. Trotz grandioser Setlist (u.a. 'M-16', 'Outbreak Of Evil', 'Surfin' Bird', 'Remember The Fallen', leider wird der Set gekürzt, so dass 'Ausgebomt' und 'Bombenhagel' nicht zum Einsatz kommen) waren die Sodomisten irgendwie schon mal mitreißender. Vielleicht liegt es an der unerträglichen Hast, mit der sie durch ihren Set gehen?
Iregendwie konnte ich BOLT THROWER noch nie viel abgewinnen, und auch heute lässt mich ihr stumpfer Midtempo-Death Metal eher kalt. Die Band bekommt mal wieder den Fanfreundlichkeits-Award, aber die Hauptrollen haben heute andere Bands gespielt.

Freitag:

Bei MALIGNANT TUMOR verzahnt sich starkes Songwriting mit guter Gitarrenarbeit und beschissenem Gesang, der einem die Band zwar nicht komplett verleiden kann, aber den Hörgenuss doch erheblich schmälert.
Da sind ASSAULTER eine komplett andere Liga und demonstrieren, dass Thrash nicht zwangsläufig was mit unsauberem, eintönigen Gerumpel ohne Inhalt zu tun haben muss. Die Songs sind roh und grob, dabei jedoch abwechslungsreich und die Gitarren sind messerscharf. Aus Australien scheint diesbezüglich viel Qualität zu kommen, und Deströyer666 werden ihr Monopol für Aussiethrash bald verlieren. Uns kann es nur recht sein.
IRON LAMB sind dagegen nur ein müder Furz. Abgetragener Schunkelthrash ohne auch nur eine Unze Kreativität. Das Songmaterial ist belanglos, die Darbietung engagiert, aber gezwungen, die Publikumsreaktionen halten sich in Grenzen.
Da sind GOSPEL OF THE HORNS schon besser, auch wenn die Venom-Verehrer gegenüber ihren Kumpeln von Assaulter klar den Kürzeren ziehen. An sich gibt es an dem Auftritt wenig auszusetzen, häufig entwickelt er auch seine Momente, doch den Songs würde ein Funken mehr Kreativität definitiv gut tun.
Mit ENTRAILS zieht dann der Death Metal schwedischer Prägung in Schlotheim ein. Und der Auftritt ist tatsächlich astrein, als ob die Schweden seit ihrer Gründung (ENTRAILS gehören zur ersten schwedischen Death Metal-Welle, haben sich aber nach kurzer Zeit wieder aufgelöst) nichts anderes gemacht hätten. Liegt es am auslaufenden Maya-Kalender, dass es so viele damals vergessene Bands heute noch einmal wissen wollen? Die Songs halten auch heute noch höchsten Qualitätstandarts stand, und die Truppe ist hungrig.
Zu SKALMÖLD dünnen sich die Reihen dann wieder aus, was weniger an deren okayem Auftritt liegt (auch wenn man im direkten Vergleich zu den Landsleuten von Solstafir natürlich untergeht), sondern daran, dass friedlicher Folk Metal auf dem Party.San nach wie vor fehl platziert ist. Das sollte der zu Unrecht ignorierte und nebenbei soundmäßig komplett versaute Eluveitie-Gig vor drei Jahren oder der ebenfalls schwach besuchte Heidevolk-Auftritt im letzten Jahr eigentlich eindrucksvoll gezeigt haben, mit Schunkelfolk ist hier nix zu holen. SKALMÖLD tun, was sie können, und das können sie gut, doch auf dem nächsten Paganfest wären sie definitiv besser aufgehoben.
Das Zelt eröffnen VIVUS HUMARE, über die nicht viel mehr zu sagen ist, als dass sie tierisch öden Black Metal der Inzuchtgeneration spielen. Der unterirdische Sound im Zelt macht die ganze Choose auch nicht besser, während das sparsame Vorband-Licht (lediglich Lampen von hinten) zumindest in diesem Fall seine Wirkung entfaltet (dennoch sollte da definitiv noch nachgebessert werden).
GENERAL SURGERY gehören zu den besseren, weil groovigeren und nebenbei auch unterhaltsameren Grindbands. Die Blutschürzen sind nicht neu, aber immer wieder lustig, die Musik stellt keine Geschwindigkeitsrekorde auf, bleibt dafür aber immer nachvollziehbar.
CHAPEL OF DISDEASE fahren im Zelt gute Reaktionen ein nud werden vielfach vollmundig gelobt, wollen mir aber mal so gar nicht zusagen. Schade eigentlich...
DARK FORTRESS haben mit einem unterirdischen Sound zu kämpfen, worunter ihre Show doch recht erheblich leidet. Das ist schade, denn musikalisch gehört die Truppe zu den besten Bands des Tages, die Kombination Black Metal + Keyboard funktioniert nur in den seltensten Fällen so gut wie hier. Dennoch sind die Reaktionen nicht gerade überschwänglich, auch wenn sich die Musiker ordentlich ins Zeug legen. Schade!
Auf der Newcomerstage erwischen DECEMBER FLOWER einen recht zähen Start, entwickeln aber nach kurzer Zeit viel Charme. Die Band huldigt melodischem Death Metal aus einer Zeit, in der das noch keine Trendmusikrichtung war (alte Dissection, At The Gates, Edge Of Sanity) und steckt viel Herzblut in ihre Musik.
Etwas heftiger geht es bei IMMOLATION zu, die zwar auch immer wieder Melodien einflechten, dabei aber doch einen ganzen Zacken schneller und rauer sind. Die Truppe hat heute einen eher mittelmäßigen Tag erwischt, liefert aber dennoch mehr als solide Death Metal-Kost ab. Vielleicht liegt es auch an der angetretenen Elite des Genres, dass IMMOLATION im Vergleich ein klein wenig blass wirken.
Sehr viel schwedischer, aber ähnlich melodisch sind OBSCURE INFINITY, die vor allem Grave und Entombed huldigen und dabei eine sehr gute Figur machen. In einer Zeit, in der einige der alten Helden sich zur Ruhe begeben (Dismember) oder live nur noch mittelmäßige Leistungen bringen (Obituary) sind solche Bands wichtig – selbst wenn sie über kaum Eigenständigkeit verfügen.
Das ist eine hervorragende Überleitung zu GHOST BRIGADE, denen es an Eigenständigkeit nicht mangelt und die wie letztes Wochenende auf dem Wacken restlos begeistern können. Das Postcore (oder wie man dieses unmöglich zu kategorisierende Gebräu auch immer nennt)  hier so gut ankommt, war keineswegs beschlossene Sache, doch die Mischung aus solidem Groove, intensivem Riffing, harschem Gekreische und sanftem Gesäusel tut ihre Wirkung.
Ein harscher Kontrast dazu sind die Blackies von HARADWAITH, die in beeindruckender Weise demonstrieren, wie sehr sie seit dem Albumrelease gewachsen sind. Auf Platte immer einen Ticken zu brav, zeigt das Quintett live Zähne und blanken Wahnsinn. Da ist ein Auftritt des Dark Fortress-Shouters gar nicht mehr nötig, um die Stimmung anzuheizen. Ein Start-Ziel-Sieg und der Höhepunkt des heutigen Zeltprogramms.
NILE haben technische Probleme, weshalb sich ihr Auftritt verzögert. Als es dann schließlich losgeht, gibt es allerdings die Pure Ancient Egypt Madness in Tüten zum mit nehmen. Hektisches Headbanging gehört da genauso zum Bild wie heruntergeklappte Unterkiefer, aber auch Leute, die unter Kopfschütteln das Gelände verlassen. Also alles wie immer.
IMMORTAL lassen sich dann ordentlich Zeit, bis sie sich auf die Bühne bequemen. Abbath hat nicht gerade seinen kommunikativen Tag erwischt, ansonsten werden IMMORTAL ihrem Ruf als den Kiss des Black metal aber mehr als gerecht – das reicht vom Feuerwerk bis zu den Tanzschritten. Wie zu erwarten bietet die Setlist Altfans nicht besonders viel, aber mit 'The Sun No Longer Rises' und 'The Call Of The Wintermoon' sind zumindest zwei Highlights der Frühphase dabei, während „Sons Of Northern Darkness“ überreichlich bedacht wird. Spielerisch ist natürlich alles im grünen Bereich, letzendlich siegt der Unterhaltungsfaktor aber gegenüber dem frostigen Black Metal-Gefühl. Aber anders will das diese Band vermutlich gar nicht.

Samstag:

Leute, ich hab zwei Tage Festival in den Knochen, bin müde und darf mir dann so eine Wichse wie RECTAL SMEGMA antun? Der Scheiß ist weder lustig noch musikalisch in irgend einer Weise relevant. Voll für'n Arsch (daher vermutlich auch der Name) und Sadismus für die Ohren! Bloß weg hier...
Da sind mir die TRASH AMIGOS schon tausend Mal lieber. Das Western-Konzept entfacht kaum Wirkung, aber musikalisch gehört die Truppe zu den stärkeren und demonstriert, warum wir mehr Thrash Metal auf dem Party.San brauchen (naja, vielleicht nicht dieses Jahr, aber teilweise wird dieses Genre ja doch recht stiefmütterlich behandelt).
CATTLE DECAPITATION kommen da nicht richtig mit und über das Prädikat „solide“ auch kaum hinaus. Der Gig mag an sich okay sein, man hat ihn aber vor Ende der nächsten Umbaupause auch schon wieder vergessen.
Das ausgerechnet die suizidalen NOCTE OBDUCTA den meisten Spaß in dem Backen haben, war so nicht zu erwarten. Während die Truppe musikalisch genau das gibt, was man von ihr erwartet (wobei mir persönlich die Stimme vom Keyboarder/Zweitsänger tierisch auf den Senkel geht), wirkt sie in den Spielpausen recht unterhaltsam und angenehm unaufgesetzt. Alles in allem eine Art Opeth-Paket, dass so unbedingt weiterverfolgt werden sollte!
ARCHGOAT gewinnen zusammen mit Bolt Thrower den Fanfreundlichkeitspreis. Fünf Euro für das aktuelle Album ist nicht mehr preiswert, sondern im Grunde geschenkt (bei vielen Bands sind schon die Singles teurer). Musikalisch gibt es den saftigsten Gitarrensound des Festivals und starken War Metal, der sich auch nicht für einen gewisse Variablität zu schade ist. Für Stirnrunzeln sorgen dagegen die unverständlich ins Mikro gegrunzten Songtitel.
Ragnarok haben es noch nicht aufs Gelände geschafft, weshalb WARBRINGER sich netterweise bereit erklären, ihren Slot vorzuziehen. Das ist schade für ein paar Thrash-Fans, die die Truppe dadurch leider verpassen, und einige Black Metal-Fans gucken ebenso in die Röhre, weil halt unklar ist, wann ihre Faves spielen. Der Auftritt ist solide, denn WARBRINGER gehören zu den besseren neuen Thrash Bands und haben ordentlich Liveenergie. Wie viele ihrer Kollegen haben sie allerdings auch das Problem, dass ihren Songs noch die letzte Portion Identität fehlt.
Auch TOXIC HOLOCAUST ziehen ihren Gig vor, sind aber eine komplett andere Liga als ihre Vorgänger. Mit 'War Is Hell' startet das Trio in einen schnellen, lauten und krachigen Set, der kaum Wünsche offen lässt. Lediglich über eine zweite Gitarre sollte man unbedingt nachdenken. Schön ist dagegen, dass es zwischen den Songs keine langen Pausen gibt und Kracher auf Kracher folgt.
Endlich sind RAGNAROK angekommen und müssen sofort auf die Bühne hetzen, was eine gewisse Missstimmung auslöst. Ist das vielleicht der Grund für die super Liveleistung, oder hat die Band tatsächlich in den letzten zwei Jahren einen Quantensprung hingelegt, was ihre Liveperformance angeht. Die Truppe strotzt nur so vor Energie und gibt alles. So soll es sein!
Der Death Metal von INCATATION läuft danach ebenso gut rein, auch wenn sie den geneigten Hörer mit Überraschungen verschonen. Musikalisch top, die Performance ist gut und das Publikum weiß das zu würdigen.
Bei KALI-YUGA kann man leider nicht so recht weitermachen, denn auch wenn deren Melodic Death Metal vordergründig gut gespielt ist, wirkt er im Songwriting teilweise stark schaumgebremst. Hier fehlt eindutig das letzte Quäntchen Aggression.
Das könnte man über INSOMNIUM genauso sagen, doch genau dafür schätzen die Fans diese Band ja. Ich für meinen Teil fühle mich höchst angeödet und verziehe mich so bald wie möglich ins Zelt.
Denn da spielt mit VENENUM die beste Death Metal Band des gesamten Festivals. Tiefschwarz und morbide feuert das Quartett seine Geschosse ins Publikum, dass ihm schon nach kürzester Zeit aus der Hand frisst. Atmosphäre und Brutalität zeigen sich in selten gesehener Eintracht, und die Bühnenshow wirkt als perfekte Ergänzung zur Musik. Der Unterschied zum nur mittelmäßigen Auftritt auf dem Hells Pleasure im letzten Jahr ist gewaltig. Diese Band sollte man auf der Rechnung haben!
Gegen diese Urgewalt kommen die Saufziegen von TAKARD einfach nicht an, auch wenn sie natürlich wieder eine Best-Of-Setlist vom feinsten und viel Bewegung auffahren. Das Publikum sammelt sich für den letzten Durchgang, und Gerre zeigt sich wieder einmal als sympathischer Frontmann, weshalb der Applaus berechtigt ist.
NAGLFAR liefern danach eine erstklassige Kostprobe ihres Könnens und verzaubern mit melodisch-dunklen Großtataen à la 'I Am Vegeance' und 'Darkest Road'. Leider ist gerade bei dieser Band der Sound ganz schön beschissen, was die Freude ein wenig trübt, doch Sänger Kristoffer weiß das mit seinem Charisma und seinem Engagement auszugleichen. Erstaunlich ist, wie wenig das neue Album in der Setlist berücksichtig wird.
Zum Schluss blasen BEHEMOTH zum Angriff und demonstrieren, dass niemand Deicide zu vermissen braucht: Live kommt sowie kaum noch jemand mit den Polen mit. Der Drahtseilakt zwischen Authetizität und Professionalität legen Nergal und Co. Mit Bravour hin. Songauswahl, Show, Präsenz, es gibt kein Gebiet, auf dem die angeschwärzten Deather noch irgendeine Konkurrenz fürchten müssten. Ein beeindruckender Schlussknall!

Review von Felix P.

Impressionen und Live-Bilder gibt's von Total Utfrysning Photography genau HIER!

Mittwoch, 18. Juli 2012

Summer Breeze 2012 - Running Order


Fein, fein, fein!
Endlich ist die lang ersehnte Running Order für's SUMMER BREEZE 2012 online!

Checkt den Link und erstellt euch sogar eure persönliche Running Order!

Hier nochmal alle Bands auf einen oder mehrere Blick/e:

Festival Billing:

AHAB
ALCEST
AMOEBA
AMON AMARTH
ANAAL NATHRAKH
ARSIRIUS
ASP
BE’LAKOR
BEFORE THE DAWN
BEHEMOTH
BEMBERS
BLACK SHERIFF
BLACK SUN AEON
BLASMUSIK ILLENSCHWANG
BULLET
BUFFET OF FATE
AUDREY HORNE
CATTLE DECAPITATION
CORVUS CORAX
CROWBAR
DARKEST HOUR
DARK TRANQUILLITY
DEATHSTARS
DEEZ NUTS
DESASTER
DEVIL'S TRAIN
DEW-SCENTED
DIE APOKALYPTISCHEN REITER
DIE KASSIERER
ELUVEITIE
ENTRAILS
EISREGEN
ESKIMO CALLBOY
EPICA
EXCREMENTORY GRINDFUCKERS
EVERY TIME I DIE
FARSOT
GHOST BRIGADE
GLORIOR BELLI
GOODBYE TO GRAVITY
GRAVEWORM
HATESPHERE
HEIDEVOLK
HELHEIM
ICED EARTH
IMMORTAL
IN SOLITUDE
INCANTATION
INSOMNIUM
JASTA VS. WINDSTEIN
KATATONIA
KRISIUN
LACUNA COIL
MÅNEGARM
MAMBO KURT
MENHIR
MONO INC.
MORGOTH
MUNICIPAL WASTE
MYSTIC PROPHECY
NAGLFAR
NAPALM DEATH
NIFELHEIM
NIGHT IN GALES
NILE
NITROGODS
NORMA JEAN
OBSCURE SPHINX
OHRENFEINDT
OOMPH!
PARADISE LOST
PETER PAN SPEEDROCK
RAGE, ROTERFELD
THE ROTTED
SEPULTURA
SHINING
SICK OF IT ALL
SIX FEET UNDER
SKI'S COUNTRY TRASH
STIER
SUBWAY TO SALLY
TASTERS, TERROR
TOXIC HOLOCAUST
UNEARTH
THE FORESHADOWING
THE UNGUIDED
UNLEASHED
VALLENFYRE
WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER
WHILE SHE SLEEPS
WITHIN TEMPTATION
WITHOUT WORDS 

Donnerstag, 12. Juli 2012

Wacken Open Air 2012 - Vorbericht


Nicht einmal mehr einen Monat, dann geht es in den hohen Norden, denn der heilige Acker ruft den wahren Metalhead, auf dass er ihn mit seiner ganzen Kraft gegen den Touristen verteidige!
Auf unzähligen Bühnen spielen Bands wie Saxon, Scorpions, Volbeat, Dimmu Borgir, In Flames, Ministry, Amon Amarth oder Machine Head, um der fast 100.000 Mann starken Meute ordentlich einzuheizen.
Vom 1. August bis zum 4. August wird auf dem bereits ausverkauften Festival gerockt und gemosht.

 Hier das komplette Billing:
Agro
Amaranthe
Amon Amarth
Aura Noir
Axel Rudi Pell
Betontod
Blaas of Glory
Blechblosn
Broilers
BugGirl
Channel Zero
Chthonic
CircleIICircle
Cold Snap
Coroner
Corpse Garden
Cradle of Filth
Crimes of Passion
D-A-D
Danko Jones SW
Dark Funeral
Darkest Hour
Dead By April
Decapitated
Delain
Devil´s Note
Dimmu Borgir
Dio Disciples
Djerv
Dødheimsgard
DRI
Ease Of Disgust
Electric Hellride
Electric Wizard
Eisenherz
Endstille
Eschenbach
Exuviated
Faanefjell
FDJ
Frantic Amber
GammaRay
Gehenna
Ghost Brigade
Gone Postal
Gothic
Graveyard
Hamferð
Hammercult
Hammerfall
Helmut
Henry Rollins - Spoken Word
Hone Your Sense
In Extremo
In Flames
Ingrimm
Insomnium
Inquisitor
Jim Breuer
Kamelot
Kellermensch
Keule
Kobra and The Lotus
Kylesa
Leaves´Eyes
Leningrad Cowboys
Liquid Meat
Lord Shades
Machine Head
Mambo Kurt
Manimals
Manticora
Massacre
Megaherz
Midnight Priest
MindthreaT
Ministry
Mono Inc.
Moonspell
Napalm Death
Nasum
Oomph!
Opeth
OverKill
Opifex
Panteón Rococó
Paradise Lost
Rain Shatter
RavenBlood
Red Fang
Riotgod
Russkaja
Rust2Dust
Sacred Reich
Santiano
Sanctuary
Saor Patrol
Saxon
Schandmaul
Scorpions
Sepultura
Shredhead
Sick Of It All
Six Feet Under
Suffocated
Suicide Silence
Sylosis
Testament
The Black Dahlia Murder
The BossHoss
Torfrock
U.D.O
Unearth
Victims of Madness
Vogelfrey
Volbeat
Volksmetal
Volxrock
Warbringer
Warpath
Warrior Soul
Watain
WBTBWB
Weto
Winterfylleth
Winterstorm
Wölli & Die Band...
Yaksa
Zygnema

Montag, 2. Juli 2012

Hellfest 2012 - Festivalbericht


Hellfest Open Air – Clisson – 15.-17.6.2012

Warum nimmt man von Berlin aus 1500 Kilometer auf sich, um zu einem Mammutfestival zu fahren? Weil Reisen nun mal bildet und es sich auch bei näher gelegenen Alternativen in der gut besetzten deutschen Festivallandschaft durchaus lohnt, mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Gut, eigentlich ist es vor allem das reizvolle Billing, dass das Dreiergespann der BML an die französische Atlantikküste zieht und die frontale Attacke auf die französische Festivalkutur wagen lässt. Einmal angekommen entpuppt sich das Hellfest allerdings als verhältnismäßig entspanntes Festival, das trotz vergleichbarer Größe ohne den Kirmescharakter des Wacken Open Air auskommt und für den gemeinen Headbanger genauso viel bereit hält wie für den Moshpitprügelknaben und den Undergroundnerd eines beliebigen Subgenres. Dreh- und Angelpunkt des angenehm entzerrten und selten überfüllten Geländes sind insgesamt sechs Bühnen: Zwei abwechselnd bespielte Hauptbühnen, ein großes Zelt mit der Altar- (Death Metal) und der Temple Stage (Black Metal), ein kleines Zelt mit dem Valley (Doom Metal) sowie ein ebenso kleines Zelt mit der Warzone (Core). Durch das weitgehend nach Genres aufgeteilte Programm halten sich die Überschneidungen, Ärgernis aller großen Festivals, in Grenzen. Das Dumme an den Zelten ist, dass sie ziemlich unter dimensioniert und teilweise bereits bei den Nachmittagsbands komplett überfüllt sind. Der Sound ist auf allen Bühnen sehr durchwachsen und wird auf den Hauptbühnen immer wieder verweht. Eine zweischneidige Sache sind die parallel zu den Auftritten stattfindenden Soundchecks. Sie straffen zwar das Programm, agieren bei einigen Konzerten aber auch als Störfaktor.

Das Gelände an sich hat definitiv seinen Reiz: Eine Art Park mit abends feuerspuckenden Rostskulpturen und teilweise daran angepasste Merch- und Getränkestände verleihen dem ausgedehnten Raum zwischen den Bühnen ein Flair irgendwo zwischen Mad Max und Planet der Affen, die Bäume laden aber auch immer wieder zum Ausruhen ein. Der größte Nachteil des Areals ist seine mangelnde Wetterfestigkeit, der immer wieder auftretende Regen verwandelt den Boden in eine Sumpflandschaft, in der man sich gerne mal wie der Knabe im Moor vorkommt. Für das leibliche Wohl ist in zwei Fressalienecken gesorgt, das Essen ist meist teuer, aber dafür reichhaltiger und meist auch qualitativ besser als hierzulande. Das macht wohl die französische Küche, die Getränkepreise sind unterm Strich jedenfalls so ähnlich wie bei uns. Dasselbe gilt für die Merchpreise im gestauchten und daher ständig überfüllten Metalmarkt und dem offiziellen Merchandise.
Hauptkritikpunkt ist die Toilettensituation: Es gibt nirgendwo genug Toiletten um die Besuchermassen versorgen zu können. Dazu sind die vorhandenen nicht mit genügend Klopapier ausgestattet und meist nach recht kurzer Zeit in absolut indiskutablen Zustand.

Freitag:

BENEDICTION sind der passende Wachmacher und Festivalstarter. Die Briten heizen dem Publikum 40 Minuten lang mit D-Beats und gut abgehangenem, nie zu hektischen Riffing ein. Das Publikum ist bereits gut drauf und feiert die Death Metaller. (fp)

Bereits schnell wird klar: Auf dem Hellfest fangen Bands eher zu früh als zu spät an. Manche Bands nutzen die zusätzlichen Minuten für weitere Songs, manche halt nicht, aber Zuspätkommer haben immer das Nachsehen. Das ist auch bei SOLSTAFIR nicht anders, die heute den bisher besten Gig hinlegen, den ich je von ihnen gesehen habe. Die Band erschafft magische Klangwelten von erhabener Schönheit, stark und doch zerbrechlich wie die Natur, die sie inspiriert. Ganz, ganz groß! (fp)

Irgendwie hat man ENDSTILLE schon besser gesehen. Der Wahnsinn der Band ist einer vom Alkohol zusammengehaltenen Routine gewichen, mit der die Kieler zwar immer noch ihre Fans bei der Stange halten können, der aber das Feuer abhanden gekommen ist. Trotz wohltuender Songauswahl will der Schlachtkreuzer nicht so recht in Fahrt kommen. (fp)

DISCHARGE sind einer der verkannten Hauptinspirationsgeber des extremen Metal und dementsprechend natürlich Pflichtprogramm. Bemerkenswert genug, dass es die Hardcorerecken überhaupt noch gibt, ist deren Show unterm Strich auch durchaus sehenswert, denn wo bei The Exploited langsam eine gewisse Legasthenie einsetzt, retten DISCHARGE ihren Punk auch in ein reiferes Alter und können dementsprechend komplett überzeugen, auch wenn die ganz wilden Hüpforgien natürlich nicht mehr drin sind. (fp)

Auf Scheibe sind DARKSPACE eine unglaublich intensive Reise in dunkle Realitäten, doch auf der Bühne bleiben sie weiterhin nur ein seichter Schatten ihrer eigenen Stimmung. Die Statik, die das umfangreiche Playback einschließlich Schlagzeug mit sich bringt, wird auch durch die drei Bühnenmusiker nicht aufgelockert. Die Stimmung hält sich dementsprechend in Grenzen. Warum diese Band überhaupt eine Bühne betritt, ist mir komplett schleierhaft. (fp)

ORANGE GOBLIN im Valley lassen einen umgehend an indische Fernverkehrszüge und Tokyoer U-Bahnen denken, so voll ist es im Zelt. Kein Wunder, denn die Briten sind die Kokser unter den Doombands, sprich: Entspannt ist hier gar nix, stattdessen wird beständig Feuer gegeben, und die Orangenen haben ganz offensichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Dementsprechend tropft das Kondenswasser von der Decke und die Haare fliegen meterweit. (fp)

Würde man es böse formulieren wollen, könnte man behaupten, dass der Verlust von Sänger Steve Lee (R.I.P.) GOTTHARD zumindest an der Livefront kaum geschadet hat. Bekanntermaßen liegt mir eine solche Bosheit komplett fern, weshalb ich mich auf die Feststellung beschränke, dass die Schweizer ihren melodischen Hard Rock auch weiterhin unter großem Jubel in die Menge bringen können und mit Nic Maeder einen würdigen Nachfolger gefunden haben. (fp)

Kaum jemand hat wohl damit gerechnet, dass man NASUM noch einmal zu Gesicht bekommt. Doch die schwedischen Grindhelden haben beschlossen, der Welt noch einen letzten Abschiedsgruß zu senden, und zwar in Form einer Welttournee mit Rotten Sound-Sänger Keijo Niinimaa, der sich bereits nach kurzer Zeit als perfekte Wahl entpuppt. Nach einem beklemmenden Intro, bei dem ein gasmaskiertes Brautpaar unter Gewehrsalven und Sirenen den Hochzeitsmarsch antritt, legt die Truppe urgewaltig, aber mit viel Spielfreude los und zimmert einen ultrabrutalen, aber nie stumpfen Set aufs Parkett. War schön mit euch, Jungs. (fp)

Das eine Band wie MOONSORROW auf Festivals so gut funktioniert, ist ein ganz eigenes Phänomen. Trotz Überlangnummern und gewollter Sperrigkeit haben die Finnen den Temple schnell auf ihrer Seite. Der Mischung aus Epik, Melodik und Härte kann man sich aber auch schwer entziehen, und so können sie es sich sogar leisten, eine viertelstündige Nummer als Abschluss zu bringen. (fp)

Warum so viele Leute den Big4-Gig von MEGADETH so schwach empfunden haben, erschließt sich mir bis heute nicht (zumindest, wenn man den beschissenen Sound außen vor lässt), aber heute haben die Amis tatsächlich einen ziemlich bescheidenen Tag erwischt. Grund dafür ist neben den Soundverwehungen und der mangelnden Ausstrahlung der Mitglieder in erster Linie die unpassende  Songauswahl, die zu sehr auf die Mittelphase setzt und auch vom aktuellen Album eher die Schwächen als die Stärken bietet. Erst als zum Ende hin das Tempo angezogen wird und mit 'The Mechanix' noch ein echter Bonbon aus der Versenkung geholt wird, platzt der Knoten. (fp)

Für eine nicht unerhebliche Anzahl Fans sind KING DIAMOND einer der Hauptgründe, nach Clisson zu pilgern, und dank Regen und den parallel aufspielenden Amon Amarth sind es unterm Strich genau diese Leute, die am Ende des Auftritts noch vor der Bühne stehen. Bewegungs- und Bangfreiheit ist also genug vorhanden, während der King zum zweiten Teil seiner fulminanten Rückkehr nach Europa ansetzt. Eine bombige, auf alte Sachen setzende Setlist (u.a. 'The Candle', 'Vodoo', 'Up From The Grave' und die Mercyful Fate-Göttergabe 'Come To the Sabbath'), eine brillant aufspielende Band, ein an der Grenze zur Göttlichkeit agierender King und eine sehr augenfreundliche Show lassen den Auftritt zu DEM Highlight des Festivals werden. (fp)

Samstag:

11:05 ist eine Scheißzeit für Black Metal, aber GLORIOR BELLI ist das komplett wurscht, denn konventionellen Black Metal spielen die eh schon lange nicht mehr. Stattdessen füllen sie die schwarzmetallischen Abgründe mit den brackigen Sumpfwassern Floridas, was Groovemonster von finsterer Brillanz hervorbringt. Die Truppe wirkt wie vom strengen Black Metal-Korsett befreit und tobt energetisch über die Bühne. Wenn es ihr gelingt, ihre Nische auszubauen, werden sie auch bezüglich ihres Publikums bald unabhängig von der Black Metal-Szene sein. Zu gönnen wäre es diesen Freigeistern. (fp)

Das Gegenteil von den Innovatoren Glorior Belli sind die irischen Thrasher GAMMA BOMB, die mit ihrem Sound live zwar Spaß machen, aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die schon wieder abgeflaute Thrash-Revival-Bewegung kaum neue Akzente setzen konnte und ihre Akteure sich weitgehend auf das Wiederkäuen längst bekannter Trademarks beschränken. Für eine angenehme halbe Stunde reicht es, für einen bleibenden Eindruck eher nicht. (fp)

Es fühlt sich ein bisschen strange an, von Berlin nach Frankreich zu fliegen und dann eine Berliner Band zu sehen, doch es ist unbestreitbar, dass NECROS CHRISTOS zu den Höhepunkten des Tages zählen. Unglaublich düster und tonnenschwer riffen sie sich durch zumeist neue Songs und beweisen dabei immer wieder eine angenehme Musikalität. Leider geht ihnen zum Ende hin etwas die Spielzeit aus, dennoch gehen sie heute definitiv als Gewinner vom Platz. (fp)

ASCENSION bei Tageslicht? Vor dem Publikum eines Riesenfestivals? Die Band verlässt heute erstmalig den schützenden Undergroundkokon und ist mit Publikum konfrontiert, dem eher nach Feiern als nach Finsternis zu Mute ist. Das Licht wird vom Zeltdach abgedämpft, doch das Interesse an einer der aktuell besten Black Metal Band ist nicht besonders groß. Dennoch versprüht der Auftritt die übliche Magie, überfordert einige Neugierige aber auch ganz offensichtlich. ASCENSION haben, anders als viele andere Newcomer, keine Probleme mit großen Bühnen, dennoch sind sie auf den üblichen Undergroundfestivals besser aufgehoben. (fp)

Wer mit 'Independent' in seinen Set startet, kann eigentlich nur gewinnen, und so nehmen uns SACRED REICH in einen Urlaub mit Sun, Fun and Guns mit. Der Platz vor der Bühne ist gut gefüllt, und die Meute hat gut Spaß an den Eigenkompositionen der Band und dem tollen Black Sabbath-Cover 'War Pigs'. Phill Rind ist definitiv der lässigste Thrash-Frontmann aller Zeiten. (fp)

URIAH HEEP starten bei brütender Hitze, die ihrem sonnigen Gemüt durchaus gerecht wird. Bereits früh packen die engagierten Rockveteranen ihre alten Hits aus und bekommen damit das Publikum schnell auf ihre Seite. Könnte diese Band sich mal entscheiden, ein paar Euro weniger für ihre Shows zu nehmen, hätte sie auch ein viel größeres Publikum, denn showtechnisch gibt es definitiv wenig zu meckern. (fp)

Immer wieder SHINING, immer wieder pure Magie. Wer Sänger Kvarforth als dummen Geisteskranken abtut, mag damit nicht ganz falsch liegen, lässt dabei aber außen vor, dass Musik eher mit echter Emotion als mit falsch verstandenem Intellekt zu tun hat. Und die Musik des schwedischen Suizidkomamndos ist nicht nur grundehrlich, sie ist auch unglaublich intensiv und bewegend, in ihrer Genreeinteilung nicht zu begrenzt und schwankt beständig zwischen Wurzeltreue und Innovation. SHINING fährt heute die beste Gitarrenfraktion auf (neben The Devil's Blood und meilenweit vor allen Hauptbühnenbands), Kvarforth schreit, flennt, jammert und singt unerreicht, und das Zelt füllt sich beständig. (fp)

Nach der lahmen Performance auf dem Metalfest sieht man hier, was Onkel Tobi offenbar braucht, um sich entfalten zu können: Eine Aerosmith-angemessene Bühne und Sonnenlicht. Der Party-Rock-Metal von EDGUY eignet sich einfach für das Sonnenlicht besser als für die tiefe Nacht, und Tobi wickelt mit nur mäßig gekünsteltem Charme die Fans um den Finger. Gute-Laune-Musik, die heute auch ihre Wirkung entfacht. (fp)

Man kann sich darüber streiten, ob eine Band wie WITHIN TEMPTATION auf einem Metalfestival eine so hohe Position verdienen, sie selbst scheinen sich der Herausforderung durchaus bewusst zu sein und gehen mit vollem Körpereinsatz an die Show. Einzige Ausnahme: Der unglaublich gelangweilt aussehende Keyboarder. Musikalisch ist alles im grünen Bereich, ohne zu perfekt zu wirken, und Sharon ist eine hoch charismatische Frontfrau, die auch einige bereits an der Nachbarbühne wartenden Machine Head-Fans noch auf sich aufmerksam machen kann. (fp)

MACHINE HEAD sind heute nichts geringeres als die absolute Dominanz: Spielerisch über jeden Zweifel erhaben und mit der Ausstrahlung eines wahren Headliners gesegnet demonstriert das Quartett eindrucksvoll, dass es auch gegenüber den tollen „The Blackening“-Shows noch einmal eine deutliche Steigerung geben kann. Die Band konzentriert sich auf die letzten beiden Alben und streut nur gelegentlich auch ältere Songs ein, was sich als kluge Entscheidung erweist. Selbst eine Halbballade wie 'The Darkness Within' wird von vorne bis hinten abgefeiert, und bei den Speedgranaten à la 'Asthetics Of Hate' oder 'This Is The End' nimmt der Druck auf die Absperrungen bedrohliche Ausmaße an. Der Platz vor den Hauptbühnen ist so voll wie sonst nie, und die Securities werden der Masse an Crowdsurfern kaum Herr. Diese Band ist noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen! (fp)

Einen deutlich gestrafften Set bieten heute THE DEVIL'S BLOOD. Die Jam-Einlagen halten sich in deutlichen Grenzen, um Platz für weitere Songs zu schaffen, ohne die Spielzeit zu grob zu überziehen. 'The Time Of No Time Evermore' fungiert unerwarteterweise als Opener, ansonsten ist der Set absolut hochwertig, wenn auch spielzeitgeschuldet überraschungsarm. Dem dreistimmigen Gitarrenspiel zu lauschen ist wie immer ein Hochgenuss, und seit dem Drummerwechsel gibt es zudem eine gleichwertige Rhythmusfraktion, die den Songs noch einmal etwas Extraschub veropasst. 'Christ Or Cocaine' wird um einen unerwarteten ruhigen Part ergänzt, der das Ende der Show noch weiter aufwertet. (fp)

Axl, ist das dein verdammter Ernst? Die Fans tanzen, singen und freuen sich, und du egomanisches Arschloch schaffst es nicht, mehr als ein bisschen Dienst nach Vorschrift zu machen? Die Setlist will ich dir noch durchgehen lassen, aber dein spannungs- und emotionsloses, unglaublich arrogantes Auftreten, das gehört mit Prügel bestraft, und deine komplett substanzfreie Coverversion von Pink Floyds 'Another Brick In The Wall' eignet sich höchstens noch als Folterwaffe für irgendwelche dunklen Verliese gemeiner Schurkenstaaten. Hättest du eine Band um dich gescharrt, hätte die dir noch die Kastanien aus dem Feuer holen können, aber Mietmusiker, denen du nur als Geldquelle wichtig bist, sind ein schlechtes Auffangnetz. Nein, Axl, hättest du nicht deine unglaublich treuen Fans – nur die Treuesten aller Treuen haben überlebt - dann wärst du längst am Bettelstab, und ich würde das Gerechtigkeit nennen. Wer einen Funken Gunnersspirit erleben will, schaut sich morgen Slash an. (fp)

Den Deckel machen heute also BEHEMOTH drauf, die weitgehend mit der selben Show auftrumpfen wie vor zwei Wochen auf dem Metalfest. Die Schwarzkonfettieinlage kommt mir irgendwie komisch, aber Songauswahl und Präsenz halten höchsten Standarts stand, und Nergal ist zwar noch nicht komplett wiederhergestellt, aber offensichtlich ist seine Band seine Therapie, die es ihm von Woche zu Woche besser gehen lässt. „Wisst ihr, wie großartig es ist, am Leben zu sein?“ Selten verursachte dieser eine Satz eine solche Gänsehaut. Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Rückkehr und möget ihr uns bis zum Weltuntergang erhalten bleiben. (fp)

Sonntag:

Ich hatte schon einige beschissene Wecker, aber AOSOTH nehmen wohl die Spitzenposition ein. Schade, eigentlich kann so ein früher Blastbeat müde Knochen munter machen, aber die Truppe hat trotz gestiegener Spielqualitäten keinen Funken Charisma gewonnen, und das Songmaterial ist einfach nur unglaublich belanglos. Reaktionäre Krrachfans spenden vorsichtig anerkennenden Applaus, der Rest krabbelt ins Bett zurück. (fp)

YEAR OF NO LIGHT dröhnen und schleppen, dass es nur so eine Freude ist, und finden damit ganz offensichtlich ein paar Freunde. Ihren Stummfilm lassen sie Heute leider zu Hause, und für die Uhrzeit ist der Kram irgendwie auch nicht aktiv genug. So bleibt eher der Respekt vor dem Gesamtkunstwerk als die Begeisterung über den Auftritt. (fp)

Pagan Black Metal, irgendwie episch, gar nicht schlecht, aber irgendwie unauffällig. WINTERFYLLETH sind eine engagierte Band und haben auch ihre Freunde im Publikum, um mehr als solides Genrefutter zu werden sind aber noch die ganz großen Momente nötig. (fp)

Für ALCEST ist der Valley eindeutig zu klein. Selbst mit Schwertern, Handgranaten und wüsten Drohungen ist kein Durchkommen mehr, weshalb ich die Band vor dem Zelt genieße. Das Songmaterial entfaltet auch hier genug Charisma, um den geneigten Fan zu halten, auch wenn einem der Kontakt mit den Musikern fehlt. Nächstes mal bitte auf der Hauptbühne! (fp)

FORGOTTEN TOMB gelten als eine der wegweisenden Bands im Suicide Black Metal, haben heute aber mit mangelndem Publikumsinteresse zu kämpfen. Der Grund dafür wird rasch ersichtlich, denn die Performance ist wenig mitreißend, um nicht zu sagen, dröge. Das Charisma der Musiker hält sich in Grenzen und der Klassenunterschied zur ebenfalls aufspielenden Genrekonkurrenz könnte größer kaum sein. Schade um die an sich guten Songs. (fp)

Im Valley spielen ACID KING auf, deren schwerer Doom in Dreierbesetzung von den Doom-Anhängern wohlwollend aufgenommen wird, die aber kaum mehr als solides Genrefutter liefern. Das ist aber auch schonmal was, und wer an langsamen, schweren Riffs und harten Schlägen aufs Kit Spaß hat, wird erstklassig bedient. (fp)

Was genau sind ANAAL NATHRAKH jetzt eigentlich? Und wie kann man sich einen so beschissen zu schreibenden Bandnamen ausdenken? Wie auch immer, die Melodic Black Grind Helden stellen das Zelt ordentlich auf den Kopf, haben aber wie die meisten Sonntags-Bands unter der frühen Abreisewelle zu leiden, die damit einher geht, dass viele Leute Montag halt schon wieder arbeiten müssen. Die Band macht das beste daraus und ordentlich Stimmung. (fp)

Während meine beiden Mitschreiber/innen zu den RIVAL SONS in ekstatische Tanzbewegungen verfallen, erschließt sich mir der Reiz dieser Led-Zeppelin-Blues-Rock-Truppe nur mäßig. Oh, versteh mich keiner falsch, die Band hat gute (wenn auch nicht außergewöhnlich geile) Songs am Start und macht auch bezüglich ihrer Performance vieles richtig. Bis sie auf halber Strecke dann den Faden verliert und sich in endlosen, leider nicht einmal besonders spannenden Jams vergeht. Weniger ist manchmal mehr, und ein straffer Set auf einem Festival pures Gold wert. (fp)

BLUE ÖYSTER CULT gehören zumindest einmal im Leben zum Pflichtprogramm jedes Rockfans.  Ihre doppelläufigen Gitarren und ihre Gesangsharmonien waren in den Siebzigern revolutionär und haben es vom Zahn der Zeit fast unberührt ins neue Jahrtausend geschafft. Als Psychedelic Rock Band darf man bei Liveshows zu dem auch etwas weniger Show machen, was das Altern in Würde doch sehr vereinfacht. Die Band bietet alles, was man von ihr erwartet, bastelt schöne, wenn auch gelegentlich etwas zu lange Songvariationen und glänzt mit großer Spielfreude. (fp)

Bobby Liebling ist eine der Ikonen des Doom Metal, und PENTAGRAM hauen das Valley nochmal ordentlich voll. Dabei können sie sich den einen oder anderen Durchhänger in der Setlist durchaus erlauben, denn trotz allem sind sie definitiv der Doom Metal-Sieger des Tages. Schwer, aber immer noch beweglich riffen sie sich durch ihre knappe Stunde Set. Die Stimmung ist gut, und wer sich mental schonmal auf den Ozzy-Auftritt vorbereiten will, ist hier genau richtig. (fp)

IHSAHN setzt sich stilistisch perfekt zwischen alle Stühle und fühlt sich dort auch noch ausgesprochen wohl. Zudem erweist er sich als Sitzriese, der auch vom Boden aus mit den Stuhlsitzern mithalten kann. Pop-Refrains treffen auf jazzige Akkorde, Black Metal Raserei auf Synthies und eine angenehme Prog-Kauzigkeit. Klingt verkopft? Ist es auch, macht aber ein paar Avangarde-Fans trotzdem Spaß und entwickelt dank vollem Körpereinsatz der Bandmitglieder auch einiges an Charisma. (fp)

Wer sich ein Bild von ARCTURUS machen will, der stellt sich einfach den clean gesungenen Mittelteil von Dimmu Borgirs 'Progenies Of The Great Apocalypse' vor und dehnt diesen auf eine Dreiviertelstunde aus. Pathos-getränkter Dark Metal steht also auf dem Programm, und das zieht in Kombination mit dem Regen nochmal viele Leute ins Zelt. Wer auf die Originale steht, wird vermutlich auch die Show von ARCTUTUS irgendwie gut finden. (fp)

Fangen wir mal mit dem positiven am heutigen OZZY OSBOURNE&FRIENDS-Auftritt an: Ozzy singt verdammt gut, noch mal um eine ganze Klasse besser als letztes Jahr auf dem Wacken, so dass man seine Erwartungen nicht einmal wirklich runterschrauben muss. Die Band, sowohl die reguläre wie auch die Gäste Geezer Butler, Slash und Zakk Wylde (der mit seinen schwerfälligen Bewegungen noch am besten zum Meister passt) spielt famos auf und entwickelt dabei sehr viel mehr Interaktion als man es bei einer Begleitband erwarten könnte. Leider sorgt man sich durch den kurz vor dem Auftritt einsetzenden strömenden Regen offenbar um Ozzys Gesundheit, weshalb der Set massiv gekürzt wird und somit nur die Standarts zum Zug kommen ('Bark At The Moon', 'Mr. Crowley', 'Suicide Solution', 'I Don't Know', 'Crazy Train', 'Iron Man', 'Paranoid', 'War Pigs'), die aber großartig dargeboten werden, für ältere Semester eine Zeitreise darstellen und für uns Jüngere eine astreine Geschichtsstunde sind. Trotz der viel zu kurzen Spielzeit: Famos! (fp)

Review von Felix Patzig

Sonntag, 1. Juli 2012

With Full Force 2012 - Blitzeinschlag verletzt mehrere Besucher

Auch das WITH FULL FORCE Festival wurde von dem gestrigen Unwetter nicht verschont, denn in der Nacht zum Sonntag schlug ein Blitz in eine Cocktailbar ein, welcher 51 Menschen schwer verletzte, 9 davon schwer.

Die 25 Rettungssanitäter konnten alle Verletzten bis 4:45 versorgen, doch leider gab es unter den 9 Schwerverletzten auch 3 Festivalbesucher welche reanimiert werden mussten. Bei dem Großeinsatz waren außer den 25 Rettungssanitätern auch 31 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Löbnitz, Sausedlitz, Reibitz und Delitzsch vor Ort.

Freitag, 22. Juni 2012

Verlosung - 2 x 1 Ticket für das Rock Im Betonwerk Festival 2012


Die Berlin Metal Legion spendiert euch 2 x 1 Freikarte für das ROCK IM BETONWERK Festival 2012 in Chemnitz.

Erst zum vierten mal findet das Festival in der ehemaligen Karl-Marx-Stadt statt. Nichts desto trotz ist das Line-Up unendlich sehenswert. Headliner wie SABATON, KATAKLYSM oder KNORKATOR sind das Eintrittsgeld von unter 50€ (!!!!) schon wert. Aber als wäre das alles: DIE APOKALYPTISCHEN REITER, J.B.O., ENDSTILLE, THE BLACK DAHLIA MURDER und MUNICIPAL WASTE! Das Herz eines jeden Metallers sollte bei diesem großartigen Billing im Blastbeat klopfen!
Darüber hinaus sidn natürlich noch viele andere nationale, internationale undregionale Größen dabei!


Wenn ihr gewinnen wollt, solltet ihr uns einfach eine E-Mail mit dem Betreff "Rock Im Betonwerk" und deinem kompletten Namen an verlosung@berlin-metal.de bis zum 30.07.2012 schicken!

Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt. Allen BML Mitarbeitern ist es untersagt an der Verlosung teilzunehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mehr Infos und alle Bands findet ihr auf der offiziellen Hompage des Festivals.





Mittwoch, 20. Juni 2012

With Full Force 2012 - Der Vorbericht

Wo die drei Extreme Metal, Hardcore und Punk aufeinander treffen, kann es sich nur um das WITH FULL FORCE Festival handeln. Zum mittlerweile 19. Mal treffen Anhänger der drei Musikrichtungen auf dem Flugplatz Roitzschjora zusammen um drei Tage lang auf zwei Bühnen eine große Party zu feiern.

Als großes Highlight darf endlich die Band als Headliner ran, die sich die Fans seit Jahren auf diesem Spot wünschen. Der Deutsche Fünfer von HEAVEN SHALL BURN wird zusammen mit den amerikanischen Metal-Ikonen von MACHINE HEAD und den Brasilianischen Thrashern SOULFLY das Festival headlinen. Dazu werden Hardcore Größen wie Madball und Nasty die Tentstage ordentlich in Wallung bringen, während Endstille und die legendären Immortal eine Prise Black Metal dem Festival hinzufügen. Aber auch die Metalcore Fans werden voll auf ihre Kosten kommen, denn nicht nur die wiedervereinigten I Killed The Prom Queen werden die Bühne rocken, sondern auch andere Genregrößen wie Suicide Silence oder Emmure werden das Festival zum moshen bringen. Für die ausgeprägte Punk Kultur ist mit den Broilers oder Flogging Molly gesorgt. Wer dann immer noch nicht genug hat, wird von weiteren Metal Größen wie Lamb of God, Children of Bodom oder Trivium bedient. Für die Hartgesottenen wird natürlich wieder die Knüppelnacht geboten bei der bis in die frühen Morgenstunden geholzt wird, bis das Zelt zusammenbricht. Auch Saturday Night Fever und die Last Supper dürfen beim WITH FULL FORCE nicht fehlen.

Vom 29.06. bis 01.07. wird auf dem Flugplatz in Roitzschjora wieder alles geboten. Als Special Feature wird außerdem das Finale der Europameisterschaft auf der Großleinwand für die Fußballverrückten übertragen. Im Mittelpunkt steht allerdings zum 19. Mal die großartige Mischung aus Metal, Punk und Core aller Art.

Samstag, 16. Juni 2012

With Full Force 2012 - Running Order online!


Da hat sich aber jemand ganz schön lange Zeit gelassen!
Endlich ist für das diesjährige WITH FULL FORCE Festival die Running Order online!

Aktualisiert HIER!


Sonntag, 10. Juni 2012

Metalfest Open Air 2012 - Bericht


METALFEST OPEN AIR 2012 - Dessau
Festivalbericht vom 31.05.2012 - 02.06.2012

Das Metalfest Open Air expandiert und hat neben Ablegern in verschiedenen europäischen Ländern allein in Deutschland zwei Versionen zu bieten. Das dürfte einer der Gründe dafür sein, dass der Publikumsandrang sich in Dessau mit geschätzten 4000-5000 Besuchern in Grenzen hält. Und das obwohl das Billing zumindest auf Headlinerebene besser den je ist, wohingegen im Mittelfeld leider fast nur alte Bekannte zu finden sind, die man vor zwei Jahren auf dem ersten Metalfest oder vor drei Jahren auf dem Legacyfest gesehen hat. Die gute Durchmischung des letztjährigen Billings ist leider wieder einer Reduktion auf die gerade angesagten Subgenres gewichen, was dem Programm auch nicht eben mehr Attraktivität verleiht. Positiv sind die niedrigen Futterpreise zu bewerten (Bratwurst 2,50 €), und das Gelände hat erwartungsgemäß den Wind-und-Wetter-Test in diesem Jahr mit Bravour bestanden. Am Festivalgelände sind keinerlei Änderungen vorgenommen worden, die Händlermeile schrumpft immer mehr zusammen, durch die geringen Menschenmassen bleibt das Areal aber jederzeit schön gemütlich. Der Sound wurde gegenüber dem letzten Jahr klar verbessert, vor allem an den letzten beiden Festivaltagen gibt es dort wenig zu meckern – eine echte Verbesserung zu den katastrophalen Klängen im letzten Jahr. Arbeiten müsste man mal an der Security, im Graben vor der Hauptbühne sind bei einigen Auftritten mehrmals (!) Leute fallen gelassen worden – ob das an Inkompetenz, Übermüdung, Unterbesetzung oder von allem etwas lag, ist schwer auszumachen. Beschwerden über unklare Regelungen am Einlass passen da ebenso ins Bild wie die Tatsache, dass man offenbar keine Probleme mit Reichskriegsflaggen bzw. Reichsmarineflaggen auf der Kutte bekommen hat.

Donnerstag:

Psychedelic Punk? Klingt in der Theorie merkwürdig, im Ohr aber ganz ausgezeichnet. TURBOWOLF gehen mit viel Energie und Engagement an ihren Auftritt heran, obwohl das Publikumsinteresse allgemein eher gering ist. Schade, denn die Songs gehen gut ins Ohr und sind ein durchaus passender Weckruf an einem kühlen, etwas verregneten Tag. (fp)

GRAVEYARD am helligten Tag und dann noch am Vormittag auftreten zu lassen grenzt an bodenloser Frechheit, denn wie soll solch eine Band ihre Atmosphäre bei praller Sonne und riesiger Bühne voll ausfalten können? Wenigstens sind schon mal ein paar Leute mehr vor der Bühne und genießen einen schönen warmen 70er Sound. GRAVEYARD geben zwar viel, aber dennoch merkt man ihnen an, dass sie heute nicht die volle Power geben, wie man es von den Clubtouren gewöhnt ist. (pb)

Die schottischen Möchtegernpiraten, deren konstant hoher Promilleanteil im Blut ihre mangelnde Spielfertigkeit genauso gut erklärt wie ihr einfältiges Songwriting, haben jetzt neben dem Handklavier des Fronters noch ein weiteres Keyboard am Start. Von eben jenem wird der Sound endgültig soweit zugekleistert, dass mehr als Schunkeln tatsächlich nicht drin ist. ALESTORM haben sich konsequent jeder Weiterentwicklung verschlossen, weshalb der dritte Platz auf der Hauptbühne trotz guter Reaktionen der Menge ein durchaus angemessener Ort ist. (fp)

RINSING STORM präsentieren sich von ihrer besten Seite. Sauberes Riffing, gute Melodien und eine durchweg dynamische Performance. Leider kommt der Sound der Neu-Berliner nicht ganz durch und so geht einiges an Druck verloren. Die halbe Stunde Spielzeit wird effektiv genutzt und das Publikum ist sichtbar zufrieden. (pb)

Die eher negative Entwicklung, die SALTATIO MORTIS auf ihren gitarrenverstärkten Alben seit „Aus der Asche“ genommen haben, macht sich heute leider auch das erste Mal an der Livefront bemerkbar. Dass ist schade, denn Belanglosigkeiten wie 'Hochzeitstanz' werden der Liveenergie dieser Band absolut nicht gerecht. Alea turnt herum wie ein liebeskranker Affe, und auch die Restband weiß die große Bühne durchaus zu nutzen, leider wird nur bei Songs älteren Datums wie 'Falsche Freunde', 'Koma' oder 'Prometheus' deutlich, wie groß diese Band, die immerhin schon ernsthaft am Subway To Sally-Thron gesägt hat, werden könnte. (fp)

Gothic Metal aus Portugal bedeutet immer gelungene, harmlose Düster-Unterhaltung, die durch den bewölkten Himmel und den leichten Nieselregen gut in Szene gesetzt wird. Dank dem Wind kann auch auf die Ventilatoren verzichtet werden. MOONSPELL sind souveräne Showmen und wissen das Publikum mit Eingängigkeiten wie 'Alma Mater' und 'Full Moon Madness' zu unterhalten. (fp)

Der Auftritt der Legion der Verdammten vor zwei Jahren an selber Stelle auf der Co-Headliner-Position war überaus beeindruckend und sicherlich einer der besten, die der Vierer je aufs Parkett gezimmert hat. Dagegen ist der heutige Auftritt „nur“ Durchschnitt, erfreut aber trotzdem mit toller Setlist und der üblichen LEGION-OF-THE-DAMNED-Brutalität. Der Himmel öffnet allerdings seine Schleusen, weshalb sich der Vorplatz merklich leert. Die Holländer lassen sich davon nicht beeindrucken und ziehen in ihrer üblichen Routine ihr Programm durch. (fp)

WITCHCRAFT sind definitiv die Band des Tages, obwohl die Erwartungen sehr hoch waren. Wird das neue Line Up funktionieren? Wird man neue Songs hören und wenn ja, wie werden sie sein? Am Ende ist alles gut und noch viel besser. Von Anfang an rocken sie sich durch ein schönes, abwechselungsreiches Set. Die super Performance und der schöne warme Sound machen diesen Abend perfekt. Die zwei neuen Songs wirken im Gegensatz zum altem Material rockiger und grooviger und machen definitiv Lust auf mehr. Alte Bekannte geniessen die Show vom Bühnenrand aus, denn GRAVEYARD wollen sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen. Vielleicht liegt es am Regen, oder daran dass man WITCHCRAFT so lange nicht mehr live erleben konnte, aber das Zelt ist rappelvoll und die Stimmung am kochen! (pb)

Der Regen hält an, aber wer Tränensäcke wie Peter Tätgren hat, dem macht das bisschen Wasser mehr auch nix mehr aus. Mit 'Fractured Millenium' eröffnet der Schwede die Todesbleisaison des Festivals (zwei weitere Höhepunkte werden folgen). HYPOCRISY wissen, was ihre Fans von ihnen wollen und liefern ihnen einen Best-Of-Set, der mit 'Weed Out The Weak' und Valley Of The Damned' nur zwei Songs des aktuellen Albums enthält, dafür aber mit 'Fire In The Sky', 'Rosswell 47' und einigen Ultrauralt-Blöcken, die es in sich haben, ordentlich Energie aufkommen lässt. Dazu kommt eine Spitzenperformance, mit der das Quartett definitiv als einer der Tagessieger über die Ziellinie geht. (fp)

W.A.S.P. feiern heute ihr 30 Jähriges Jubeläum d.h. eine menge Hits, guter Hardrock der alten Schule, Sex und vor allem Playback. Nichts für ungut, aber das muss man sich echt nicht antun. Was bringt es einem, wenn die Strophen mit aktueller Stimmkraft gesungen werden, aber im Refrain klingt man wie ein junger Gesangsgott aus den guten alten Tagen? Der Masse scheint es jedenfalls im Großen und Ganzen zu gefallen und feiert sich eine Stunde lang durch die Bandgeschichte der Band. (pb)

Bei FLESHGOD APOKALYPSE treten sofort die Liveprobleme ihrer Musik zu Tage: Das Klavier ist zu leise, die Orchestereinspieler nur in Ausnahmefällen zu hören, so dass die Musik sich nach reinem Death Metal der Behemoth-Schule anhört. Beeindruckend ist dabei, dass das Quintett tatsächlich die Klasse hat, mit den Polen auf Augenhöhe zu konkurrieren. Die optisch wie Coppelius nach einem Cobra 11-verdächtigen Kutschenunfall wirkenden Musiker haben starke Riffs und einige technische Kabinettstückchen im Gepäck, lassen dabei aber auch die Ausstrahlung nicht zu kurz kommen. Well Done! (fp)

Wer auch immer die Running Order zusammengestellt hat, gehört allein dafür, dass er TRIPTYKON und Megadeth auf die selbe Spielzeit gelegt hat, gevierteilt. Trotz der gemeinen Konkurrenzsituation finden sich allerdings viele Leute bei den Schwarzheimern ein, die leider verspätet in ihren Set starten und ihn dementsprechend kürzen müssen. Zur musikalischen Leistung muss man nicht viel sagen 'Procreation (Of The Wicked)', 'Goetia', 'Circle Of Tyrants' und 'The Prolonging' sind tiefschwarz und schwer, viel zerstörerischer als die Konkurrenz, und mit 'Necromantical Screams' hat der Vierer noch eine echte Überraschung auf der Pfanne. (fp)

MEGADETH schaffen es, trotz des Sauwetters, ein paar Leute vor die Bühne zu zerren, jedoch wirkt das Metalfest am heutigem Abend eher leer. Die Band scheint gut gelaunt zu sein und thrashen sich durch ein sehr schönes abwechselungsreiches Set. Bei Dave Mustaine weiß man nie so wirklich was es zu erwarten gibt, aber heute scheint alles zu stimmen. Der Sound ist klar und verständlich, die Soli fast am Original und mit 'Sweating Bullets' ist wenigstens eine kleine Überraschung im Set. Nur der Lichtmann, der anscheinend einen langen Rave hinter sich hat, nervt tierisch, weil er einfach seinen Finger vom Strobo-Licht nicht wegbekommt. So kann man eine Show schlecht genießen.(pb)

Freitag:

Nimmt man die Promofotos zum Maßstab, hat HUNTRESS-Fronterin Jill Janus heute ganz schön viel an. Das sticht besonders ins Auge, da ihre Person ganz offensichtlich der Kern des Auftritts ist – ihrer Stimme hört man ihre Ausbildung an, selten einer so guten Sängerin lauschen dürfen. Darin erschöpft sich aber auch schon alles positive, was man über diesen Auftritt erzählen kann, denn die Songs besitzen einfach kein Feuer und keine Seele. Dazu passt der schmalzige, substanzlose Pathos in den Ansagen. Beim Playboy hat die kleine Jill definitiv eine bessere Figur gemacht. (fp)

Leider muss ich schon am frühen Vormittag etwas ansehen und anhören, was meiner Vorstellungskraft leider zu viel ist. CLITCOMMANDER ist für all diejenigen die nichts denken, fühlen, oder hören wollen. Der Rest sollte der Band fern bleiben. Auch wenn ich ein zwei mal über die Dämlichkeit des Humors schmunzeln muss, bin ich am Ende doch eher der Meinung, dass das METALFEST solche Slots lieber Bands geben sollte, die es mit sich und der Musik ernst meinen. (pb)

Und den doofen Hauptmann kann sie gleich mitnehmen (Fotomotiv: Raubritter lässt Hexe seinen Scheiterhaufen besteigen). Ernsthaft überflüssiger als das von keinerlei musikalischem Talent getrübte und von keinerlei Humor unsittlich berührte Schaffenswerk von dessen Kommando wäre ein solches Aktfoto auch nicht. FEUERSCHWANZ blödeln von einer erstaunlich großen Meute gefeiert durch einen Set, gegenüber dem selbst das letzte J.B.O-Werk regelrecht Literatur-Nobelpreis-verdächtig ist. (fp)

VADER sind VADER und da wird sich auch in Zukunft nichts dran ändern. Das bringt natürlich den Vorteil mit sich, dass alles beim Alten bleibt. Harte Knüppellei, ein gut gelaunter Peter und eine wütende Menge VADER Fans. Leider muss sie mit einigen Soundeinbüßugen auf Grund des Windes leben, aber das soll nichts an der angenehmen Stimmung ändern. Ich hätte mir nur noch ein ordentliches Duett mit Nergal gewünscht, der schon lange anwesend war und den Text von 'Whipser' sicherlich noch drauf hat.(pb)

GRAND MAGUS feiern heute Releaseshow und präsentieren dementsprechend viele neue Songs, was erstaunlich gut funktioniert. Das mag daran liegen, dass man das Trio wohl noch nie so bewegungsfreudig und in Spiellaune erlebt hat. Offenbar haben sich die Schweden bei der gemeinsamen Tour mit Bullet und Steelwing das eine oder andere abgeschaut, und legen mehr Wert darauf, ihr Publikum zu unterhalten. Der Fokus liegt heute auf schnellerem Songmaterial, was die heutige Ausrichtung der Band ja recht gut repräsentiert. Alte Fans werden es mit mindestens einem weinenden Auge sehen. (fp)

Auch wenn ich nicht viel mit der Band, ihrem Möchtegern-Image und der Musik anfangen kann, eines muss ich POWERWOLF lassen. Sie treten stehts ehrlich und überzeugt auf und wissen definitiv zu unterhalten. Auch heute machen sie alles richtig und zum ersten Mal am Tag kommt so richtig gute Stimmung auf. (pb)

Die neue Ernsthaftigkeit, die ELUVEITIE seit dem Release ihres aktuellen Albums an den Tag legen, tut ihnen meiner Meinung nach nicht gut. Jedenfalls war die Spielfreude der Schweizer genau wie auf der Paganfesttour irgendwie schon mal berauschender, und Drehleieristin/Sängerin Anna muss in ihre neu gewonnene Leadsänger-Rolle definitiv noch rein wachsen. Oder liegt es doch daran, dass der Hunger weg ist, nachdem die Band nun an der Spitze des Folk Metal-Circus angekommen ist? Wie auch immer, trotz dessen und der sehr auf das neue Album fokussierte Setlist können ELUVEITIE überzeugen. Und das ist vermutlich mehr, als andere Bands unter diesen Voraussetzungen schaffen würden. Dennoch: Ich würde mir wünschen, dass ELUVEITIE mal wieder einen Gang zurückschalten und dabei ihr volles Potential ausschöpfen würden. (fp)

Man merkt es gleich von Beginn an. Die Tour in Amerika, zusammen mit The Devil's Blood hat BEHEMOTH sehr gut getan, denn im Gegensatz zu den Konzerten vor 2 Jahren hat die Band viel mehr Atmosphäre im Set. Ob das Absicht ist oder nicht, lässt sich schwer sagen, aber es tut der ganzen Performance sehr gut. BEHEMOTH sind auf jeden Fall für einige die Band des Tages und liefern hier eine astreine Performance ab! Mehr Atmosphäre statt reines Geknüppel wirkt also Wunder.(pb)

Auch wenn EDGUY ab und an für ein paar gute Lacher da sind und Tobias sich heute wirklich mit Reden zurück hält, ist die heutige Show eher lauwarm. Der Sound ist zwar gut und die Band scheint auch bei guter Laune zu sein, aber irgendwie will der Funken nicht so richtig überspringen. Vielleicht ist es auch etwas ungünstig zwischen zwei harten Institutionen wie Behemoth und Kreator zu spielen. Ansonsten kommt mir wieder der gleiche Kram in den Sinn wie auch einen Tag zuvor bei MEGADETH. Finger weg vom Strobo. Weniger ist Mehr! (pb)

Die deutsche Thrash-Institution hatte die längste Schlange am Autogrammstand vorzuweisen, und noch während das Intro 'The Patriarch' läuft und die Musiker ihren neuen, umfangreichen Bühnenaufbau betreten, erkennt man warum: KREATOR sind nicht nur der kleinste gemeinsame Nenner zwischen Moshpit-Prüglern, Saufziegen und klassischen Headbangern, sie verfügen auch über eine Ausstrahlung, der man sich, bei allen Plattheiten, die sie sich musikalisch wie textlich ganz bewusst leisten, einfach nicht entziehen kann. Und bereits beim Opener 'Violent Revolution', der übergangslos in 'Hordes Of Chaos' und 'Phobia' mündet, wird klar: Die Essener sind live ein Qualitätsgarant, wie es nur wenige weitere gibt. Da passen auch die beiden neuen Songs 'Phantom Antichrist' und 'From Flood Into Fire' großartig in den ansonsten gar nicht mal so überraschenden Set (einzig 'Terrorzone' wurde mal wieder ausgegraben). Am Ende hinterlassen die vier eine rundum zufriedene Meute und sind eindeutig Festivalsieger. (fp)

Es liegt danach an SWALLOW THE SUN, den Tag würdevoll zu einem Ende zu bringen. Ob ihnen das gelingt, ist starke Ansichtssache, denn ihre nur gelegentlich von Uptempopassagen aufgelockerten Doomkompositionen sind definitiv keine Feierkost, eignen sich aber vorzüglich als Betthupferl. So kommt man nach und nach in eine angenehm dösige Stimmung, in der der Weg zum Zelt auch gar nicht mehr so weit ist. (fp)

Samstag:

Die Berliner von THE OUTSIDE machen heute den Anfang und zeigen sehr deutlich, dass man als Newcomer mehr Beachtung erhalten kann als man denkt. Anfangs ist die Zuschaueranzahl noch sehr überschaubar, doch von Minute zu Minute wird der Andrang größer. Zurecht, denn THE OUTSIDE machen alles richtig. Sound, Performance, Leidenschaft - alles stimmt. Sicherlich ist nicht jeder Song ein Treffer, aber sie meinen es ehrlich mit sich und ihrer Musik und dafür ernten sie auch den verdienten Aplauss. (pb)

Eine Liveperformance von DEATH ANGEL ist sowieso immer und überall sehenswert, aber heute haben die Todesengel etwas besonderes mitgebracht: Eine Komplettaufführung ihres Debüts „The Ultra-Violence“. Schade dabei ist, dass man der Band trotz dieses speziellen Sets nicht mehr Spielzeit eingeräumt hat, so dass die anderen Songs unter den Tisch fallen. Zudem haben DEATH ANGEL anfänglich mit mangelndem Publikumsinteresse zu kämpfen, was sich aber im Laufe des Auftritts ändert, obwohl der instrumentale Titeltrack einen Gut Teil der Zeit in Anspruch nimmt. Aber Qualität setzt sich zumindest ab und an durch, so dass die Thrasher am Ende des Auftritts ihr Publikum haben, dass die energiegeladene Performance bejubelt. (fp)

Da der Rock The Nation-Bandanteil auf dem Metalfest sehr groß ist, sind Bands wie ENSIFERUM auch keine große Überraschung mehr. Fans der Band werden wie gewohnt von den folkigen Klängen der Band verwöhnt. Sieht man sie aber zum ersten mal, fällt das Urteil wohl eher nüchtern aus. Denn die Performance und vor allem das Spiel mit dem Publikum hat man schon hundertfach gesehen. Der Auftritt am heutigen Tag zieht irgendwie an einem vorbei. (pb)

DARK TRANQUILITY gehen locker als Publikumslieblinge durch, der Platz ist jedenfalls das erste Mal richtig voll, und obwohl die Truppe nicht annähernd die Energie von Death Angel vorweisen kann, kann sie zumindest die Stimmung übernehmen. Dreh- und Angelpunkt der Performance ist dabei der Fronter, der hohe Emotionen zwischen Freude und Verzweiflung verarbeitet und dabei das Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde im Griff hat und sich auch von technischen Problemen nicht aufhalten lässt. (fp)

MYSTIC PROPHECY haben ihrem Power Metal Eier gegeben und grenzen sich damit wohltuend von Sabaton, Hammerfall und Co. ab. Stattdessen speeden sie abwechselnd auf der frühen Iced Earth-Schiene oder stampfen mit viel Krawall durch staubtrockene Midtempogefilde. Dazu haben sie einen der besten Genresänger in ihren Reihen und lassen auch sonst musikalisch wie auch in ihrem Auftreten nichts anbrennen. Songs wie 'Ravenlord', 'Satanic Curses', 'Endless Fire' oder das gelungene Black Sabbath-Cover 'Paranoid' verfehlen ihre Wirkung nicht, und die recht übersichtliche Schar vor der Zeltbühne geht gut mit. (fp)

Schade, schade, schade! Denn eigentlich hätte dies ein sehr guter Auftritt werden können. Die Setlist von FEAR FACTORY stimmt heute sowas von. Eine gute Mischung durch die Diskographie und kaum ein Hit wird in der knappen Spielzeit vergessen. Dino ist gut gelaunt, der Sound dennoch klinisch tot, aber das gehört nun mal bei FEAR FACTORY dazu. Leider versaut nur eines den ganzen Auftritt - und zwar Glens Gesang wird in den gesungenen Parts immer unerträglicher. Zumindest sorgen die Jungs von DEATH ANGEL noch für ein paar Lacher, als sie einfach so im Set auf die Bühne stürmen und ein paar Shoutparts mit gröhlen. (pb)

Irgendwie wird das Programm zum Ende hin immer entspannter. Als Co-Headliner stehen die Stoner von KYUSS LIVES! auf der Bühne. Also ist eher gemütliches Mittwippen als intensives Headbangen angesagt. Da haben trotz niedriger Temperaturen und nahendem Festivalende noch viele Leute Bock drauf. Der Auftritt beschwört also die besten Kyuss-Momente herauf und endet letztendlich in einer großen, organischen Jamsession. Eine angenehme Abwechslung, auch wenn die Magie der Originale wohl nie zurück kehren wird. (fp)

Pyros, Pfeifen, Trallali, Trallalu. Selbst unser aller Lieblingsberus lässt sich von den sieben Frohnaturen umgarnen. Nachdem er meiner Wenigkeit das ganze Wochenende die Ohren vollgejault hat, wie beschissen er die Truppe findet, kann er am Ende doch zum Bleiben überredet werden und findet das ganze am Ende „gar nicht schlecht“. Was natürlich eine grenzenlose Untertreibung ist, denn IN EXTREMO ziehen ordentlich vom Leder und bündeln die stärksten Songs ihres neuen Albums (es hätten allerdings gerne ein, zwei weniger sein dürfen) mit ihren ewigen Hits und der handfesten Überraschung 'Nymphenzeit'. Das dabei von vorne bis hinten gute Laune angesagt ist, versteht sich von selbst, vor allem da auch der Sound stimmt (präsente, aber nicht zu präsente Mittelalterinstrumente, mein Respekt an den Mischer, das hat man auch schon anders gehabt), und das die sieben Vaganden genauso verkappte Pyromanen sind wie die Kollegen von Rammstein, ist ja auch nichts neues. Insofern ist also alles im grünen Bereich, und IN EXTREMO sind ein würdiger Festivalabschluss. (fp)

Für euch waren vor Ort: Felix Patzig, Patrick Berus, Isabell Kurtze, Tamboly


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Montag, 4. Juni 2012

Party.San Open Air 2012 - Vorbericht


Party.San Open Air 2012 - Vorbericht

Für den Fan harter Klänge ist das PARTY.SAN OPEN AIR 2012 in Schlotheim nicht erst seit gestern Pflichtprogramm. Vom 9. bis zum 11.8. wird auf dem Schlotheimer Flugfeld ein abwechslungsreiches Knüppelbilling an den Start gehen.

Black Metaller werden hier mit u.a. Nifelheim, Naglfar, Dark Fortress, Archgoat und Immortal bedient, Thrasher können zu Sodom, Tankard, Warbringer oder Toxic Holocaust abschädeln, Doomer kommen mit Ghost Brigade und Necros Christos auf ihre Kosten, der geneigte Grinder zerlegt sich zu Rompeprop, Cattle Decapitation und General Surgery, Folker feiern bei Solstafir und Skallmöld, Death Metal Fans werden mit Bolt Thrower, Nile, Entrails, Deicide, Immolation und Vallenfyre bedient, und mit In Solitude und Iron Lamb sind sogar Kapellen für den traditionellen Fan dabei.

Das ganze wird zum ersten Mal auf zwei Bühnen stattfinden, die sich zeitlich aber nicht überschneiden sollen. Kosten soll der Spaß 55 Euro, nähere Informationen gibt es hier.