Samstag, 23. April 2011

Whitechapel - Live Review Magnet Club


Berlin, Magnet Club - 19.04.2011
Whitechapel, The Acacia Strain, Impending Doom

Dienstag – die Hauptstadt lag den ganzen Tag über in warme Sonnenstrahlen gehüllt, die Frühlingsgefühle zeigen sich und so kurz vor dem Sommer, bietet der Magnet Club, ein ganz besonderes Event. Whitechapel mit Unterstützung von The Acacia Strain und Impending Doom wollen in den Abendstunden den Tag heiß beenden und sagen so: „Welcome to the Hell Tour“.
Angedacht war diese eigentlich im C-Club, wurde dann aber, offenbar aufgrund mangelhafter Nachfrage, doch nach Kreuzberg verlegt.

Als man sich zu um halb 8 dann vor den Magneten begibt, sieht man nur wenige, die sich in Vorfreude auf den Abend anziehen ließen. Tatsächlich macht es sogar den Eindruck das mehrere Leute dort nur glückliche Gewinner von Gästelistenplätzen sind, als das sich jemand mit einer Konzertkarte den Eintritt verschafft. Da freut man sich, dass überhaupt jemand gekommen ist.
Endlich drinnen, räkeln sich gerade mal circa 15 Gäste um die Bar – doch kaum ist 0800 erreicht, stürmen auf einmal ungeahnte Mengen vor die Bühne, um dort die Californier IMPENDING DOOM zu begrüßen. Begonnen wird mit dem Intro „Hell Breaks Loose“ und zum Chaos veranlasst, als „There Will Be Violence“ in die Boxen knallt.
Mit mehr als beeindruckender Energie überzeugen die christlichen Musiker und werden nur noch durch den klaren und druckvollen Sound übertroffen. Einige Fans fühlen sich zwar offenbar als wären sie auf einem Beatdown Konzert und treten nur so um sich, doch vor der Bühne wird auch fleißig geheadbangt.
Mittlerweile zählen sich im Raum schon an die 100 Deathcore-Begeisterte. Die Stimmung wächst mit jedem weiteren Song und findet den Chaos-Höhepunkt mit „The Great Fear“, „More Than Conquerors“ und letztendlich „Children Of Wrath“.
Nach 25 Minuten Spielzeit kann man die Mundwinkel vor Freude nicht mehr unten halte. Ein durch und durch, beeindruckender Einstieg.

Kurzes Change-Over und die Metalcoreler THE ACACIA STRAIN lassen sich auf der Erhöhung blicken.
Basslastig und mit viel Gegrunze preschen sie vor und legen mit Hilfe der circa 150 Anwesenden den Club weiterhin in beängstigende Vibrationen. Tatsächlich lässt der Sound keinerlei Platz zum Meckern, auch die Stimmung läuft wie schon beim Anheizer zuvor auf Hochtouren. Bei Knallern wie „Whoa! Shut It Down“ wird laut mitgesungen und sogar die ersten Stage Dives werden bei „Ramirez“ probiert. Zwischendurch noch einige aufmunternde Worte von Sänger Vincent Bennett; dies sei aggressive Musik, die einen aggressiven Tanzstil erfordert! Man hat schon das Gefühl er hätte vergessen, dass es auch schöne Dinge am Leben gibt, so viel wie er Negativität ausstrahlt.
„This music is my life!“ – so begründet er seine Aktivität mit der Band und tatsächlich legt er all seine Energie in die Grunts und Screams, das man einfach nicht anders kann als mit zu moshen.
Für jeden, der organisierte Religionen genauso verachtet wie Vincent es tut, wird zum Abschluss dann noch „JFC“ gespielt. „I am the end oft he world!“ leitet den letzten Breakdown ein, bei dem sich jeder noch einmal austoben kann und dann war es das auch schon.

Einläutendes Intro, Applaus und WHITECHAPEL aus Knoxville, Tennesse betreten die Bühne. „Bleeding Violence“ eröffnet sofort den Moshpit und hier klappen dann auch endlich die Stage Dives, ja, die nahezu 200 Whitechapel Fans lassen den Magnet Club fast platzen. Wie schon bei den Vorbands gestalten sich Sound und Lichteffekte nahezu perfekt. Phil Bozemann überzeugt ebenfalls; als der eher schmächtige Vocalist sich vor seine Bandkollegen stellt, rechnet man wenig mit einem solch druckvollen Organ.
Man befindet sich zwischen Blastbeats, Breakdowns und ausrastenden Massen wieder – so gehört sich das! Bei „End of Flesh“ werden gerade die vorderen Reihen mit dem Satz „For you to bang your head!“ ermuntert. Auch die Musiker haben sichtlich Spaß an ihrer Arbeit, während das Publikum immer noch eins drauf setzt an Gejubel und guter Stimmung.
Spätestens bei „This Is Exile“ ist dann der totale Abriss angesagt! Auch bei Whitechapel würde der Backprint „Bring Back The Headbang“ von Suicide Silence eine große Aussagekraft haben – denn Deathcoreler wissen heute Abend nicht nur ihre Karatekünste zu präsentieren.
Jetzt wird dann schon mal die Bühne geräumt, doch nicht um so einfach zu verschwinden… Laute Zugabe-Rufe ertönen und „Of Legions“ und „Prostatic Fluid Asphyxiation“ durchbrechen abschließend alle guten Gemüter.
Nun ist aber Feierabend! Herr Bozemann sieht aus als würde sein Kreislauf gleich Aufwiedersehen sagen, während Drummer Kevin Lane energiegeladen auf die zum Teil geräumte Tanzfläche stürmt um noch einige Bilder schießen zu lassen… So hat man sich zu präsentieren!

Im Fazit lässt sich eigentlich nur erneut die euphorisierende Wirkung des Events betonen, mit Bands die sich alle als gleichwertige Headliner erwiesen.
Impending Doom lieferten einen großartigen Auftritt mit gutem Sound, guter Setlist und saugeiler Stimmung! Da fiel es schon schwer zu glauben, dass dies noch zu überbieten möglich war.
The Acacia Strain zeigten aber eindeutig das auch sie nicht hinterher hinken. So gute Töne war man aus dem Magnet noch nie gewöhnt!
Whitechapel machten dann noch einmal richtig einen drauf. Mit so viel Party hatte man bei den anfänglichen Nachfrageschwierigkeiten nicht gerechnet. Eine wahnsinnig gute Liveband!
Den nächsten Besuch sollte niemand verpassen!

Impending Doom – Setlist:
01. Hell Breaks Loose (Intro)
02. There Will Be Violence
03. Nailed. Dead. Risen.
04. The Great Fear
05. More Than Conquerors
06. Children Of Wrath

Whitechapel – Setlist:
01. Breeding Violence
02. Possession
03. The Darkest Day Of Man
04. Reprogrammed To Hate
05. End of Flesh
06. Unnerving
07. Death Becomes Him
08. Vicer Exciser
09. Eternal Refuge
10. This Is Exile
Of legions
11. Prostatic Fluid Asphyxiation

Review von Kathi V.

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