Freitag, 2. Dezember 2011

TRC Live Review - Cassiopeia Berlin


Live Review
28.11.2011 - 20:15
Berlin, Cassiopeia
TRC, THE HEIGHTS, YOUR WORLD DIES

Am 1. August 2011 bekommen wir aus den weiten Bereichen des UK-Underground wieder etwas Deftiges auf die Ohren. THE REVOLUTION CONTINUES, kurz TRC, hauen „Bright Lights“ auf den Markt und schaffen sich so eine schon etwas ansehnlichere Fanbase, auch Übersee. Da sind wir natürlich gespannt, wie sich das neue Material live on stage so macht und begeben uns kurzerhand in den Cassiopeia Club um die Jungs und deren Support in Form von THE HEIGHTS und YOUR WORLD DIES zu begutachten.

YOUR WORLD DIES stellen sich sofort pünktlich auf die Bühne und legen vor einem nicht mal halb vollen Cassiopeia los eine ordentliche Portion dröhnenden Hardcore aus den Boxen zu knallen. Mit viel Groove, Two Step Parts, netten Lichteffekten und erstaunlich gutem Sound überzeugen sie sehr, jedoch leider nicht zum Tanzen. Theo und Tim hinterm Mikro machen dafür umso mehr Stimmung und lassen ab und an auch mal textsichere Fans mitsingen. Mit jeder Minute wird es immer etwas voller, sodass sich die Jungs vor genügend Leuten präsentieren dürfen. Nach einer guten halben Stunde ist es dann auch schon vorbei und wir dürfen gespannt auf…

… THE HEIGHTS aus Hertfordschire, England sein. Mit einem Knall legen die Jungs los und rufen mit „We Live Alone“ und dem darauf folgenden „Eye For An Eye“ alle Anwesenden in den Raum. Sänger Thomas Debeare zeigt sich, genauso wie seine Mitbestreiter, energiegeladen und blutdurstig, in dem er hin und her springt und sich passend zum Takt windet. Während er das Mic stimmlich penetriert, sieht man nur, wie Bassist Alex Montgomery und seine Kumpanen an den Gitarren Turnübungen an allem betreibt, was ihnen gerade vor die Beine kommt. Da verwundert es nicht, das bei so viel Enthusiasmus auch leicht mal die Kabel aus der Anlage fliegen und Instrumente kurzzeitig wegfallen. Schnell wieder alles angestöpselt und weiter geht’s. Mit „Forget“ malt man jedem Zuschauer erneut einen fassungslosen Blick auf die Gesichter. Wie kraftvoll emotionsgeladen die Jungs in ihren Songs aufgehen können ist durchaus bewundernswert. Auch mit diesem durchaus geschmacksbedingtem Post-Hardcore kommt der Soundtechniker ohne große Probleme klar. Leider scheinen sich viele von der Art und Weise des Für-die-Musik-Leben Stils etwas abgeschreckt zu fühlen. Unbestreitbar ist jedoch, dass THE HEIGHTS hier einen grandiosen Auftritt mit nur leichten, nicht groß erwähnenswerten Mängeln abgeliefert haben. Wirklich super!

Nun aber zum Headliner. Freundlich, als wären sie in gemütlicher Runde unter Bekannten, gehen THE REVOLUTION CONTINUES nach und nach auf die Bühne. Sänger Chris Robson ergreift nach ein paar Minuten erst einmal das Wort und entschuldigt sich für das Fehlen von Bassisten Richard Hiorns, der unpraktischerweise seinen Reisepass hat liegen lassen. Egal – gespielt wird trotzdem! Mit „HATERS“ wird eröffnet und zeigt sofort das übliche Manko auf – den Sound. Der ist jetzt nämlich auf einmal nicht mehr so annehmlich. Macht aber nur bedingt was, da die beiden Fronter Chris Robson und Anthony Carroll mehr als genügend Energie on stage bringen. Das nur wenige mitsingen und noch weniger auf der Tanzfläche anzutreffen sind, ist doch etwas schade. Mit „Define Cocky“ lassen sich dann noch ein paar mehr Anwesende zur Bewegung hinreißen. Doch die eigentlichen Pluspunkte macht eher das sympathische Auftreten der Musiker. Als zum Ende hin „London´s Greatest Love Story“ angespielt wird kommt endlich Stimmung auf. Fans bekommen das Mic in die Hand gedrückt um anstelle des Herrn Robson die Lyrics zu singen und dann ist der Spaß leider auch schon nach glatten 35 Minuten vorbei. Eindeutig zu kurz für eine solche Band!

Dennoch bedanken wir uns für die durchaus überzeugenden Berliner YOUR WORLD DIES, eine energiegeladene Performance der Engländer THE HEIGHTS und dem vollen Coolness-Programm von TRC. Hoffentlich dürfen wir sie bald wieder einmal in der Hauptstadt begrüßen.

TRC - Setlist:

01. HATERS
02. Bastard
03. Define Cocky
04. Sweatbox
05. Temptation
06. Fuck You, Die Slow
07. Go Hard or Go Home
08. London´s Greatest Love Story

Review von Kathrina V.

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