Dienstag, 24. Januar 2012

Lamb Of God - Resolution (CD Review)

Band: Lamb of God
Album: Resolution
Veröffentlichungsdatum: 20.01.2012
Label. Roadrunner Records
Länge: 56:15 Min.
Herkunft: Richmond, Virginia (USA)

Drei Jahre nach dem Album "Wrath" welches mit der #2 Chartplatzierung in den Vereinigten Staaten Unglaubliches geschafft hat, lassen Lamb of God mit "Resolution" ihr nächstes messerscharfes Geflecht aus Groove und Härte frei. Wer von Vornherein denkt, dass LAMB OF GOD irgendwie an ihrem Sound herum schrauben würden, der ist weitgefehlt. Allerdings schrecken auch die Routiniers aus den Staaten nicht vor neuen Ufern zurück.


Schon mit dem Einstieg zeigen LAMB OF GOD ihre Einzigartigkeit. Während andere Bands auf Intros zurückgreifen, die eher ruhig sind um Stimmung zu gestalten, so geht es schon bei "Straight for the Sun" direkt in die richtige Richtung. Die zweieinhalb Minuten erscheinen so viel weniger wie ein Intro, sondern eher wie die große Eröffnung des Festes. Bei "Desolation" treffen dann wieder alle Elemente, die LAMB OF GOD ausgemacht haben, wieder aufeinander. Während der Song sofort in gewohnter Manier loslegt, so schnell geht er auch ins Ohr. Was beim Vorgänger "Wrath" noch unaufhaltsam nach vorne stieß, wird auf Resolution immer wieder mit groovigeren Passagen gespickt. Dennoch erweisen sich Tracks wie "Guilty" als Überbleibsel von "Wrath", da es mehr als nur Nonstop die Kettensäge wetzt. Mit "The Undertowe" liefert der Fünfer dann den perfekten Live-Song ab, der sicherlich auf allen Konzerten 2012 zünden wird. In "The Number Six" beweisen Lamb of God dann wieder einmal mehr ihre Vielseitigkeit und konzentrieren sich auf Gefühl meets Groove meets Ohrwurm. Auch die gesprochenen Strophen von Sänger Randy Blythe in dem Song erinnern stark an Pantera und zeigen einmal mehr die zahlreichen Facetten der Band. Das Instrumentalstück "Barbarossa" in der Mitte des Albums kommt da wie gerufen und lässt den Zuhörer einmal durchschnaufen und träumen. Doch nach den gut 90 Sekunden Entspannung geht es weiter im Programm und Lamb of God drücken den nächsten Track durch den Fleischwolf. Spätestens mit "Cheated" ist man wieder im Bann der Amis, da der Song einen direkt wieder an ältere Alben erinnert und mit einer Schnelligkeit und Härte überzeugt, wie man sie auf "Wrath" gewohnt war. Die erste große Überraschung gibt es beim Song "Insurrection", wo Sänger Randy Blythe sein unglaubliches Organ nicht nur zermürbt, sondern ungewohnte clean Vocals hören lässt. Jene klingen mehr als nur passabel, womit sich der LAMB OF GOD Frontmann eine weitere Eigenschaft seiner Stimme zu gute heißen lassen darf. Auch sonst überzeugt "Insurrection" durch Gefühl und einen gewissen Touch Industrial Metal à la Fear Factory. Nach diesem Song darf Randy Blythe auch auf zukünftigen Scheiben gerne wieder clean singen! Das letzte Stück des Albums beginnt wie ein großer Epos. Mit akustischen Gitarren und weiblichem Gesang zur Unterstützung baut sich "King Me" groß auf und findet im Refrain mit Unterstützung von Orchester und dem gleichen weiblichen Gesang den Höhepunkt. Gepaart mit dem unglaublichen Organ von Randy Blythe kann man förmlich mitfühlen.

Allgemein lässt sich über "Resolution" sagen, dass man hier genau das bekommt, was man erwartet. LAMB OF GOD zeigen sich von ihrer stärksten Seite, ohne alte Tugenden zu vergessen. So brennen sich die Gitarrenriffs schon beim ersten Mal ins Gehör, wie bei "Terminally Unique", welches wohl eines der unglaublichsten Refrainriffs besitzt. Allgemein zeigen die Instrumentalisten all ihre Stärke an den einzelnen Apparaten ohne auch nur einmal die Einfachheit und Eingängigkeit zu verlieren, die LAMB OF GOD auszeichnet. Selbst die Soli sind immer passend und wirken nicht erzwungen in den Song eingefügt oder gestalten sich zu nervig lang. Im Vordergrund steht aber einmal die unglaubliche Gewalt des Organs von Randy Blythe. Mit enormem Wiedererkennungswert und neuen Features wie cleanem Gesang, trifft er immer wieder den Zahn der Zeit und entwickelt sich mit der Musik von Lamb of God weiter. Sowieso bleiben sich LAMB OF GOD natürlich treu und erfinden den Würfel nicht neu, probieren aber trotzdem neue Sachen aus und das mit Erfolg!
Der größte Kritikpunkt wäre wohl die Länge des Albums. Mit circa 56 Minuten purem Geknüppel gehen die Amis an die Grenzen. Auch wenn die Eingängigkeit des Albums eine Stärke ist, so gehen manche Songs, da sie anhand der Bandbreite nicht so herausstechen wie andere, in dieser langen Zeit unter.
Um alles zu resümieren liefern Lamb of God mit Resolution wohl den Höhepunkt ihrer Laufbahn ab und treffen den Hörer in Mark und Bein. Kopfnicken, wenn nicht sogar Haare schütteln garantiert! Mit diesem Album im Gepäck kann sich das Jahr 2012 und alle weiteren Releases warm anziehen. Es würde niemand wundern, wenn Lamb of God im Sommer auf den deutschen Festivals mit diesem Brett am Ende verantwortlich für den Weltuntergang sind.

Bewertung: 9,5/10

Anspieltipps: The Number Six, Insurrection, King Me

Review von Lars N.

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