Dienstag, 8. Juni 2010

Lacrimas Profundere - The Grandiose Nowhere (Review)

LACRIMAS PROFUNDERE haben mit ihrem neunten Album "The Grandiose Nowhere" seit 1995 ein Meisterstück zusammengestellt, jeder Song ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Neben End Of Green führen Lacrimas Profundere die deutsche Gothic Rock Szene an. Sie haben einen eigenen Stil entwickelt, der nicht unbedingt in jede Genre-Schublade passt. Man mag den Mix aus Melancholie und Rockmusik auch als Rock`n`Sad bezeichnen. Eine feine Balance zwischen hartem, echtem GothRock und sanften Balladen, beinahe ein Wechsel, schwerelos zwischen ungezügelter Emotion und beklemmender Schwermut. Viele der Songs erinnern an die härteren Stücke der früheren HIM-Alben, The 69 Eyes, Paradise Lost und sogar ein wenig an die Alben von End Of Green. "Rob Vitaccas" Stimme liegt dabei ziemlich genau zwischen denen von "Herrn Valo" und "Kollege Jyrki" von The 69 Eyes. Das stellt den melancholischen, gefühlvollen und sinnlichen Gesang von "Rob Vitacca" bemerkenswert in den Vordergrund. Manche Textpassagen werden auch von "Rob" ein wenig übertrieben betont, dafür verzichtet er aber auch auf allzu schleimtriefendes Geschmacklose. Die dezenten, aber echt wirkungsvollen Keyboardeinsätze, sowie die melodischen, gefühlvollen Gitarrenmelodien von "Oliver Nikolas Schmid" und "Tony Berger" passen wirklich sehr gut in die Songs. Nicht zu vergessen, die dunklen, mitreißenden, etwas rockigen und auch gleichzeitig gefühlvollen Drumbässe von "Korl Fuhrmann" geben den letzten Kick und man kann gar nicht genug bekommen von den schönen Songs.
All das, trotz der vielen Ähnlichkeiten mit den vier konkurrierenden Bands. "The Grandiose Nowhere" beginnt mit Be Mine In Tears. Es fängt mit düsteren, melancholischen, leichten, gedämpften Gitarrenmelodien und dann einsetzenden Keyboard und Drums ein. Die starke und gefühlvolle Stimme von "Rob Vitacca" und die dazu passenden Lyrics von einem traurigen Beziehungsende machen diesen Song zu einem der Favoriten des Albums. The Letter ist etwas rockiger, keyboardlastiger. Weiter geht es mit den Herzschmerz-Lyriks. I Don't Care, der vierte Track, gibt eine dunkle traurige Ballade wieder mit wunderschönen Texten und einem leidenschaftlichen Gesang. Leider klingt dieser Song so richtig nach HIM und erinnert an das erstes Album Greatest Lovesongs Vol. 666. A Plea, sechstes Stück des The Grandiose Nowhere Albums erinnert an End Of Green, da scheinen Lacrimas Profundere sich wohl etwas abgeschaut zu haben. Dennoch ein guter Song. Not For Loveist endlich mal mit mehr Tempo und bildet einen akzeptable Song, der in The Fear Of Being Alone übergeht. Die hinreißende Ballade My Little Fear, verzaubert wieder mit wunderschönen Melodien. Mit dem zwölften Track: No Matter Where You Shoot Me Down endet dieses Album, nur diesmal mit einem anderen Abschluss als erwartet. Dieser Song fällt definitiv aus dem Rahmen und hat einen ganz anderen und irgendwie älter scheinenden Rockballaden-Stil als der Rest. Verwundert und doch begeistert lauscht man diesem netten Stück doch gerne bis zum Ende.

Fazit: "The Grandiose Nowhere" schlägt die aktuelle HIM-Scheibe "Screamworks" offensichtlich, aber ist letztendlich auch nur ein gutes Gothic Rock-Album, was aus typisch rockenden Standard-Gothic-Songs besteht. Für melancholische Düsterherzen und Gothic Rock Verehrer ist das Album trotzdem ein gelungenes Must Have, was in dieser Sammlung natürlich nicht fehlen darf.

Anspieltipps: Be Mine In Tears, Dead Heart Serenade und No Matter Where You Shoot Me Down

Bewertung: 5 von 6 Punkten

Artist: Lacrimas Profundere
Album: The Grandiose Nowhere
Spiellänge: 42:19 Min
Genre: Gothic Rock
Release: 30.04.2010
Label: Napalm Records
Link: http://www.lacrimas.com/

Tracklist:

1. Be Mine In Tears
2. The Letter
3. Lips
4. I Don't Care
5. Her Occasion Of Sin
6. A Plea
7. Not For Love
8. The Fear Of Being Alone
9. My Little Fear
10. Side
11. Dead Heart Serenade
12. No Matter Where You Shoot Me Down


Review von Rene (by Pure Metal Radio)

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