Mittwoch, 4. Mai 2011
The Sword - Live Review Magnet Berlin
Berlin, Magnet – 2.5.2011
The Sword, Thunder and Lightning, Pyramid Head
Nach der Tour mit Metallica versuchen sich The Sword an einer Headliner Tour. Die ist zumindest in Berlin nicht besonders gut besucht, was sicherlich auch mit dem recht hohen Vorverkaufspreis (ca. 23 Euro) zu erklären ist – für einen gut gefüllten Konzertfrühling ist das ein stolzer Preis, wenn auch nicht gerade Wucher. Das setzt sich auch am Shirtstand fort, wo ein Shirt mit 20-30 € zu Buche schlägt. Da ist die lokale Vorband Pyramid Head fanfreudlicher: Mit 13 Euro schlagen die Shirts hier zu Buche – leider nur in S und M, das nächste Mal hoffentlich auch in anderen Größen.
PYRAMID HEAD legen dann auch kurz nach neun los. Aufgrund der kurzen Spielzeit sind für die Progheads nur vier Songs drin, von denen vor allem der Opener „You've never been told to“ und der mit schönem zweistimmigem Gesang und treibendem Riffing glänzende Schlusspunkt „Her Seclusion“ herausstechen. Die Performance ist engagiert und sollte eigentlich auch mitreißend sein, leider erweisen sich die Berliner einmal mehr als Vorband Muffel. Zwar gibt es viel Applaus, aber mitmachen tut kaum jemand – Schade, der Band wäre es zu gönnen gewesen.
Mit THUNDER AND LIGHTNING darf sich noch eine weitere lokale Vorband versuchen. Mit Thrash/Power Metal irgendwo zwischen Iron Maiden, Anthrax und Hammerfall kommt der Fünfer recht gut an, auch wenn die Reaktionen des Publikums dem Engagement und der Qualität der Band ein weiteres Mal nicht gerecht werden. Das mag an der Zusammensetzung liegen. Neben ein paar Metalheads ist es vor allem die alternative Kreuzberger Jugend, die heute anwesend ist. Das ändert aber nichts an der Qualität von Songs wie „Thunder and Lightning“, Black Rose“ und „Horizon“.
Dann kommen endlich THE SWORD. Die Bühnenpräsenz der Amis ist im Zuge der „World Magnetic“-Tour mächtig gewachsen, dennoch haben sie sich, eine gewisse Schrulligkeit erhalten – was sicherlich kein Fehler ist. Dennoch dürften es gerne mehr als zwei, drei Ansagen sein, die ans Publikum gegeben werden. Dafür spricht die Musik, und auch wenn aufgrund der Publikumszusammensetzung eher respektvolles Nicken als ausuferndes Headbanging zu beobachten ist. Währenddessen spielt sich die Band knappe 90 Minuten lang in einen Rausch und tänzelt wie in Trance über die Bühne. Songs wie „Arrows In The Dark“, „Freya“ und „To Take The Black“ heizen das Publikum ordentlich an, bevor man zum Ende hin die stärkeren Songs wie etwa „The Horned Goddess“ oder „Winter's Wolves“ auspacken. Hier zeigt sich eins: Was die Qualität des Songmaterials angeht, können THE SWORD definitiv noch einen Schub vertragen. Der Set ist noch nicht ganz ausgewogen, auch wenn es keine echten schwarzen Löcher gibt.
Das ist dem Publikum aber egal. Ausgelassene Feierstimmung kommt zwar nicht auf, dafür tun es viele Besucher den Musikern nach und versinken tief in sich selbst. Sie saugen die schwere, dunkle, aber in jedem Moment angenehme Musik in sich auf. So verwundern auch die Zugaberufe nicht wirklich, die dann noch mit „The Black River“ und „Fire Lances Of The Ancient Hyperzephyrians“ erfüllt werden, bevor das Publikum mit einem Outro in die Nach geschickt wird und sich erstaunlich schnell zerstreut.
Fazit: Ein schönes Konzert, auch wenn die Liveband The Sword definitiv noch Steigerungspotential aufweist.
Review von Felix Patzig
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