Label: Lo-Fi Creatures
Spieldauer:44:24
Release: Bereits erschienen
Genre: Black Metal/ Black N'Roll
Tracklist:
- The Forsaken Kings
- Din Du Siecle
- Lo-Fi Attitude
- Buccaneers
- Over The Edge
- Bootleg In A Bootleg
- Hanged Joe
- Legend Of The Alley
- We Make Albums That Histroy Throws Up
- White Darling
Es ist kein Geheimnis (wenn auch ein von manchem Fan
erfolgreich verdrängtes Faktum), dass Black Metal erheblich vom Punk
beeinflusst wurde. Als er seine musikalische Form noch nicht
gefestigt hatte (also in den Achtzigern zu Zeiten der ersten Welle),
brachten Bands wie Venom, Hellhammer, Bathory oder Sodom diesen
Spirit mit, der sich in einer Low-Level-Attitüde niederschlug (man
beachte die bewussten Rumpelproduktionen oder die teilweise nur aus
zwei Akkorden bestehenden Songs der zweiten Welle). In diesem Sinne
ist „Narconomicon“ ein Tribut an die erste wie auch an die zweite
Welle des Black Metal – und das ohne in irgendeiner Weise altbacken
zu klingen. Allein dafür verdienen sich WHISKEY RITUAL gehörigen
Respekt.
Dabei hat die Punk-Gottvater GG Allin gewidmete
Tributesplit mit Forgotten Tomb, mit denen man sich auch einen
Gitarristen und den Drummer teilt, ganz offensichtlich Spuren
hinterlassen, denn das Material ist noch einen Tick midtempolastiger
und halt punkiger geworden. Dabei werden Blastbeatparts mit breiten
Riffwänden aber keineswegs vernachlässigt. 'Bootleg In A Bootleg'
repräsentiert genau diese Gratwanderung in Perfektion und bringt so
das Selbstverständnis dieser Band musikalisch wie auch textlich auf
den Punkt. Vergleichbares gilt für 'We Make Albums That History
Throws Up' (einschließlich Misfits-Zitat im Text).' Lo-Fi Attitude'
präsentiert das D-Beat-Erbe dagegen in Reinkultur, während der
Opener 'The Forsaken Kings' die nötige Portion Bosheit enthält.
Abwechslung wird also großgeschrieben, Spaß und
Bierdurst sind ebenfalls vorhanden – und anders als die unsäglich
sauberen und langweiligen Satyricon wird hier der Begriff Black
N'Roll tatsächlich gelebt und nicht über ihn doziert. Die Song
laufen gut aus den Boxen, beinhalten die nötige Portion Dreck und
schaffen spielend den Spagat zwischen der nötigen Ernsthaftigkeit
und erfrischendem Humor. Mit 'White Darling' hat man dann noch einen
unerwarteten Abgang in der Hinterhand, der das Album gut abrundet.
Fazit: Starkes, abwechslungsreiches Album, das man als
Black Metal-Fan mal antesten sollte.
8,0
Felix Patzig
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