
18.08.2010 - So36 Berlin
Wenn man an Metal und Monster denkt, dann fällt einem sofort Lordi ein. Doch was sehr wenige wissen, so gibt es seit 1985 bereits eine Band, die sich mit der Materie Metal und Monster beschäftigt. Verkleidet in einer Mischung von Science-Fiction- und Horrorkostümen kommt aus Virginia die Band Gwar. Das mit Masken und Kostümen gearbeitet wird ist erstmal nichts besonderes, doch Gwar liefern dazu noch eine grandiose Show. Dies stellten sie bei dem Konzert in Berlin einmal mehr unter Beweis.
Als Support hatten die US-Amerikaner eine Band aus Schweden. COWBOY PROSTITUTES leiteten den Abend mit ihrem Punk-Rock ein. Für die Location war die Musik der vier Jungs in Ordnung, doch um den Bogen zu spannen zu Gwar hat es überhaupt nicht gepasst. Flotter Punk-Rock, der leider etwas falsch abgemischt wurde. Die beiden Gitarristen hörte man nur in ihren Solis, da der Gesang und das Schlagzeug doch sehr dominant waren. Das Publikum nahm die Band nur am Rande zur Kenntnis. Man wartete gespannt auf die Amerikaner.
Ein kleiner dicker Polizist wurde auf die Bühne geholt und gehäutet und an einer Stange aufgespießt und wenig später folgte der Nazi-Papst, der ebenfalls gehäutet und geköpft wurde. Die Show kann man getrost als ein Blutbad bezeichnen. „Maggots“ und „Immortal“ feuerten durch die Soundanlage und wer immer noch nicht genug Blut hatte, der bekam bei „Prick of Piece“ noch einmal die volle Ladung ab, denn einer Figur wurden die Hände abgeschlagen und aus diesen spritze es nur so an dem Kunstblut, was aus Wasser und Lebensmittelfarbe bestand. „Price of peace“ und der Titeltrack des aktuellen Albums „Lust in Space“ bildeten den Abschluss des Hauptsets.
Die kurze Pause wurde mit Gwar-Rufen und ersten Säuberungsversuchen überbrückt. Dann betrat ein kleines Männchen mit einer Bombe auf dem Kopf die Bühne. Osama Bin Laden brannte eine Lunte auf den Haaren und als sie explodierte schmetterten Gwar „Bring back the bomb“ über ihre Instrumente. Wenig später kam der Satan selbst auf die Bühne und man trennte auch ihm einige Organe ab. Zuvor verging er sich an einem Untergebenen und die Band spielte den letzten Song auf der Setlist „Sick of you“. Doch es folgte eine weitere Zugabe, die den eingefleischten Fans sehr bekannt gewesen ist.
Ich konnte leider nicht in Erfahrung bringen, um welchen Song es sich handelte, dennoch haben mich Gwar sehr überzeugt, zumal ich sie erst eine Woche vorher zum ersten Mal gehört habe. Die Musik ist grandios und kann live sowie auch auf den Alben überzeugen. Die Show ist einfach einmalig und sehr gut aufgebaut. Man staunt über einige Effekte und ist sehr amüsiert über die vielen Witze der Band.
Beeindruckende Kostüme, grandiose Musik und eine fantastische Show unterhalten jeden der ein Gwar Konzert besucht. Und wer nicht gerne von Blut und sonstigen Körperflüssigkeiten eingesaut werden möchte, der sollte sich weiter hinten im Publikum platzieren.
Review von Carsten H.
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