Sonntag, 5. Juni 2011

Accept - Live Review C-Club Berlin


Berlin, Columbiaclub Konzertbericht – 4.6.2011
Accept, Grand Magus

ACCEPT sind zurück! Diese Nachricht geistert schon seit einem knappen Jahr durch sämtliche Foren und Fachjournalien. Und die Legende ruht sich nicht auf ihrem starken neuen Album „Blood Of The Nations“ aus, sondern geht gleich noch auf umfangreiche Tour mit ausgedehnten Spielzeiten. Weil der Erfolg dieser Tour in Deutschland so groß ist, gibt es noch ein paar Zusatzkonzerte, darunter das heutige in Berlin. Und auch die Hauptstadt empfängt die zurückgekehrten Vorreiter des klassischen Metalsounds wie verlorene Söhne. Der Columbiaclub ist brechend voll, die T-Shirtdichte ist sehr hoch. Die Preise für besagte Shirts liegen zwischen 15 und 25 Euro, während Grand Magus ihre Shirts allgemein für 15 Euro unter die Leute bringen wollen. Der Rauchergarten zieht heute besonders viele Leute raus, denn die Belüftung ist, wie immer im Columbiaclub, quasi nicht vorhanden. So ist es bereits vor der Vorband extrem heiß, und zum Headliner wird Sauerstoff Mangelware.

Pünktlich um 20:00 Uhr fangen GRAND MAGUS an, und haben die Reaktionen sofort auf ihrer Seite. Leider sehe ich nur die letzten zwei Songs „Ravens Guide Our Way“ und „Iron Will“, da davor ein Interview mit Accept stattfindet. Man kann aber allein aus diesen beiden Songs (und dem Anfang, den ich auch noch mitbekomme) ganz gut ableiten, wie der Auftritt verlaufen sein muss. Die Luft kocht geradezu, der rappelvolle Columbiaclub jubelt dem schwedischen Trio quasi geschlossen zu – so muss das für eine Vorband laufen. Stilistisch passen GRAND MAGUS ganz hervorragend zum Headliner und auf der kleinen Bühne entwickelt das Trio eine enorme Bühnenpräsenz. Was die Songs angeht: Sowohl Doom Metal wie auch der klassische Stahl sind Teil des Repertoires von GRAND MAGUS und werden souverän miteinander kombiniert und dabei noch mit einer ganz eigenen, dunklen Note versehen.

Nun ist es endlich Zeit für ACCEPT. Und das Quartett legt gleich mal ganz furios mit „Teutonic Terror“ los. Quartett? Ja, leider hat es Gitarrist Hermann Frank aufgrund eines Bühnenunfalls in San Antonio nicht nach Deutschland geschafft, weshalb ACCEPT bereits die Süd Amerika Tour und jetzt eben auch die Zusatztermine in Deutschland ohne ihn spielen. Gute Besserung! Im Sound fehlt die Rythmusgitarre zwar gelegentlich, das tut der überkochenden Stimmung im Columbiaclub aber keinen Abbruch. Das Publikum jubelt den Musikern zu, die mit überbordender Spielfreude auch ohne lange Ansagen für Stimmung sorgen können. Lediglich zwei- oder dreimal während der 110 Minuten des Auftritts ergreift Sänger Mark das Wort. Stattdessen lassen ACCEPT die Songs für sich sprechen und haben damit natürlich auch viel zu sagen. Nach dem Opener kommt mit „Bucket Full Of Hate“ gleich ein weiterer neuer Song zum Einsatz. Auch „New World Comin'“ wird früh gespielt, während „No Shelter“ am Ende des regulären Sets plaziert wird und „Pandemic“ sogar im umjubelten Zugabeblock landet. Das die Songs an diesen prominenten Stellen nicht für einen Stimmungsabfall sorgen, ist vielleicht das größte Lob für das aktuelle Album „Blood of the Nations“. Dabei haben ACCEPT nun wirklich genug Klassiker geschrieben – und die dann natürlich auch dabei. „Restless and Wild“ wird schon ziemlich früh ausgepackt, während „Neon Nights“ zusammen mit „Metalheart“ die Mitte des Sets aufpeppen, in der auch Songs wie „Bulletproof“, „Amamos La Vida“ oder „Monsterman“ auftauchen, bevor Songs wie „Loosers And Winners“, „Princess of the Dawn“ und „Up to the Limit“ das erste Finale einläuten. Dazu gibt es im regulären Set noch „Aiming High“ vom „Russian Roulette“ Album, das genauso wie alle anderen Songs, komplett abgefeiert wird. Dazwischen gibt es noch Gitarren- und Basssoli – wer diese Elemente als langweilig oder überflüssig bezeichnet, hat die Magie von gefühlvollem Instrumentalspiel nicht verstanden. Der Zugabeblock bricht dann noch mal alle Dämme: „Fast As A Shark“, dann das bereits erwähnte „Pandemic“ und zu guter Letzt „Balls To The Wall“ mit ausuferndem Mitsingteil. Das alles wird bei einem Spitzensound, der kraftvoll, klar differenziert und auch in der richtigen Lautstärke aus den Boxen ballert, dargeboten. So ist es nicht verwunderlich, dass das Publikum am Ende vor Hitze fast kollabiert, aber dennoch die ganze Zeit mit voller Energie mitmacht.

Fazit: Accept sind für unser aller Lieblingsmusik wahnsinnig wichtig!

Review von Felix Patzig

2 Kommentare:

Rock City Radio Show Berlin hat gesagt…

Hi Felix,
prima Review. Amamos La Vida wurde aber nicht gespielt.

Setlist:
Accept_Berlin_C-Club_04.06.11

Teutonic Terror
Bucket Full of Hate
Starlight
Breaker
New World Comin'
Restless and Wild
Son Of A Bitch
Monsterman
Metal Heart
Neon Nights
Bulletproof
Losers And Winners
Aiming High
Princess Of The Dawn
Up To The Limit
No Shelter
Fast As A Shark
Pandemic
Balls To The Wall

Fotos gibt's hier:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.229939470366568.79083.186171284743387

In Bochum haben Accept übrigens zusätzlich noch Burning und I'm A Rebel gespielt!

Beste Grüße
Jens / Rock City Radio Show Berlin

Felix hat gesagt…

Amamos La Vida wurde nicht gespielt? Also ich hätte schwören können...