Mittwoch, 7. Dezember 2011

Adept Live Review - Lido Berlin

Live Review
30.11.2011 – 20:00
Berlin, Lido Club
ADEPT, MORE THAN A THOUSAND, WALKING WITH STRANGERS

WALKING WITH STRANGERS treten zum 8ten Glockenschlag auf der Matte, während das melodische Intro den zahlreichen Besuch heranruft. Die Jungs zeigen sich mit dem ersten Riff sofort ausgesprochen annehmlich. Metalcore, bei dem auf den „corigen“ Teil ein wenig mehr Augenmerk gelegt wurde, bringt zwar niemanden so wirklich zur Bewegung, schreckt aber auch nicht ab. Auch wenn Shouter Robin Schulz ein wenig zu viel „harte Mimik“ aufbringt, die fast schon in Arroganz zu interpretieren wäre, lässt sich ein gewisses Talent nicht abstreiten. Bis auf kurze Mikrofonausfälle gestaltet sich der Sound durchaus erträglich und auch Lichteffekte kommen weder zu wenig noch unpassend zum Einsatz. Mit der Zeit lassen sich die Leute dann doch etwas anstecken und schütteln das Haar zum Takt, sodass die gute Stimmung nicht nur durch die Schweden aufkommt. Nach guten 20 Minuten ist es dann auch schon wieder vorbei.

Nun beehren uns die Portugisen MORE THAN A THOUSAND. Es wartet bereits ein nahezu ausverkaufter Lido Club mit gespannter Stimmung auf das Kommende. Ein kleines Dubstep Intro läutet an und zieht sogleich lautes Klatschen und Gejubel mit sich, bis „Make Friends and Enemies“ Anlass gibt, den Holzboden zum vibrieren zu bringen. Auch wenn es Sänger Vasco Ramos nicht ganz auf die Höhe seiner sonstigen Leistung schafft, so macht die Laune im Publikum dennoch einiges Wett. Ein wenig klarer könnte der Sound auch sein, doch stören tun diese Kleinigkeiten niemanden. Mit “We Wrote A Song About You” sprengt man letztendlich alle Erwartungen. Standen bisher Moshpit, ein Meer aus Armen und eine energiegeladene Performance auf der Bühne auf dem Programm, heißt es nun Gänsehautfeeling, als das halbe Lido Herrn Ramos die Lyrics melodisch entgegen brüllt. Auch “Roadsick” schafft es eine mehr als emotionale Stimmung aufzubauen, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. “No Bad Blood” gibt erneut Anlass alle angestaute Kraft nochmals auf die Tanzfläche zu tragen und wir geben ab!

Den Abschluss an diesem Abend machen nun die Schweden von ADEPT. Erste Auffälligkeit ist der Wechsel vor der Stage. Es findet sich eher das männliche Publikum ein, obwohl die Jungs vorher noch von MORE THAN A THOUSAND als „Sexy Boys“ betitelt wurden. Der Fünfer kommt auch voller Enthusiasmus auf die geschmückte Bühne und legt gleich mit voller Breitseite los. Das Publikum lässt sich nicht lange bitten und steigt sofort auf die gute Laune ein. Mit „First Round First Minute“ liefert man schon früh einen Knaller ab und erfreut somit die Berliner und auch „Shark! Shark! Shark!“ ruft pure Begeisterung hervor. Dennoch kommen einem ADEPT nicht wirklich als Headliner vor. Die Stimmung passt soweit zwar, doch MTAT hatten an diesem Abend eindeutig eine größere Resonanz als das schwedische Quintett. ADEPT geben trotzdem Alles und vor allem Sänger Rober Ljung stachelt das Publikum immer wieder an. Schade nur, dass den Aufrufen zum Stagediven und Mitsingen eher Wenige folgen. Bedeutet jedoch nicht, dass Berlin eine schlechte Laune durchblicken lässt. Ganz im Gegenteil! Vor der Bühne wird sich ordentlich Mühe gegeben! “The Lost Boys” bringt endlich ein paar mehr zum Mitsingen, was die teils unsichere Stimme von Herrn Ljung etwas unterstützt. Auch Bassist Filip Brandelius wirkte manchmal etwas unbegeistert von dem Job, den er da erfüllte. Nach 60 Minuten machen sich die Jungs aus Schweden dann davon, was einen Schwall an Zugaberufen hervorruft. Dieser wird natürlich besänftigt und zwar mit “At Least Give My Dreams Back, You Negligent Whore!”. Noch ein letztes Mal alles geben und nach dem die Jungs uns 75 Minuten lang Hits und gute Laune um die Ohren geknallt haben, heißt es leider verabschieden!

Alles in Allem war keine Band an diesem Abend schlecht, denn Jeder versuchte alles aus sich und den Fans heraus zu kitzeln. WALKING WITH STRAGERS legten einen durchaus passablen Start hin und während sich MORE THAN A THOUSAND zwar nicht ganz in Topform präsentieren konnten, hatten sie dennoch die Kraft ein wenig mehr Euphorie vor der Stage aufkommen zu lassen. ADEPT meisterten ihren Auftritt ebenfalls mit Bravur und somit bedanken wir uns bei den Jungs für einen netten Abend.


MORE THAN A THOUSAND – gespielte Songs:

Make Friends and Enemies
It´s Alive (How I Made A Monster)
First Bite
We Wrote A Song About You
Bleak Hearts
Roadsick
No Bad Blood

Review von Lars N. und Katharina Vogel

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