Label: Rise Above Records
Spieldauer: 58:05
Release: Bereits erschienen
Genre: Doom Metal
Tracklist:
1. Entrance To Hell
2. Pallbearer
3. Cathedral Of The Damned
4. Tower Of Silence
5. Infestation Of Grey Death
6. An Observation
7. The Last Laugh
8. This Body, Thy Tomb
Hätte mir vorher jemand gesagt, dass CATHEDRAL zu
ihrem Abschied nochmal so massiv aufdrehen – ich hätte es nicht
geglaubt. Nach dem fantastischen Hippie-Doppelalbum „The Guessing
Game“ mit seiner warmen, meist entspannten Grundstimmung kommt
bereits das seinem Namen alle Ehre machende Intro 'Entrance Of Hell'
einem Donnerschlag auf die Erwartungshaltung der HörerInnen gleich,
der spätestens beim brillanten, zwischen blöartiger Vertracktheit,
Wahnausrufen, morbiden Akustikgitarren und stimmungsvollen Bläsern
schwankenden Zwölf-Minuten-Opener 'Pallbearer' in die Knie geht.
„Ich mochte Happy-Ends noch nie“, kommentiert Lee Dorrian im
Promozettel, und gibt damit die Marschrichtung für das
Abschiedsalbum seiner Band vor.
Dabei ist neben der neuen (teilweise an ältere Zeiten
erinnernde) musikalischen und textlichen Ausrichtung der Band vor
allem das schwindelerregend hohe Niveau des Songwritings auffällig –
„The Last Spire“ ist keine Archivräumung, sondern eines der
besten Alben, die CATHEDRAL je abgeliefert haben. Die schweren
Gitarren riffen sich durch Volltreffer am laufenden Band, Dorrian
deklamiert am Rande der Zurechnungsfähigkeit und singt herrlich grob
und ungekünstelt, der pumpende und scheppernde Bass zerfleddert
alles und jeden und die Drums sind kraftvoll wie Dampfhämmer, dass
einem die Felle und Becken nur Lied tun, ein wuchtiger Gesamtsound
entsteht, wird aber immer wieder von unerwarteten Breaks
unterbrochen. Die Briten machen es ihren Fans nicht einfach, können
sich das aber leisten, da die dichte Atmosphäre sofort gefangen
nimmt und vom Weghören abhält – der Traum eines jeden Künstlers.
Highlights auszuwählen fällt schwer, dennoch gibt es
zwei Songs, die unbedingt hervorgehoben werden müssen. Das sind
(neben dem bereits erwähnten 'Pallbearer') das mittig liegende
Doppelpack 'The Tower Of Silence' und 'Infestation Of Grey Death',
die neben der bedrückenden und quälenden Atmosphäre zudem die
besten Refrains aufweisen. Letzterer nimmt zudem eine interessante
Wendung zur Mitte hin. Dennoch: Zum Reinhören eignet sich jeder
Song.
Fazit: Ein würdiger Grabgesang und eine
Pflichtveranstaltung für alle Doomfans.
9,0
Felix Patzig
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