Dienstag, 26. April 2011

Hoods - Live Review Cassiopeia Berlin


Live Review
Berlin, Cassiopeia - 18.04.2011
Hoods, Kid Nero, Your World Dies

Unter dem Motto „Call´s Most Hated“ schlagen die Californier HOODS auch in diesem Jahr wieder im Cassiopeia ein. Seit nunmehr 17 Jahren Bestehen heißt es für sie „Hardcore Punk wie er im Buche steht“. Dazu eine ordentliche Portion Hass auf alles und jeden und Jung sowie Alt werden begeistert. Unterstützung holt man sich diesmal aus Dresden von KID NERO und den Berlinern Your World Dies.

Laut der Cassiopeia-Website sollte der Startpfiff bereits um 20 Uhr ertönen, doch wie gewohnt zieht sich alles ein ganzes Weilchen hin. Die Gäste tröpfeln nach und nach ein und so lassen sich YOUR WORLD DIES dann doch erst um 21:00 auf der Bühne blicken.
Geschätzte 40 bis 50 Leute haben sich schon in dem kleinen Raum versammelt und so können die sechs Hauptstädter ohne weitere Bedenken mit druckvollem Intro beginnen. Kraftvoll dröhnender Hardcore mit leichten Punkeinflüssen wird einem hier geboten. Die zwei Sänger springen wild hin und her und schlagen mit Energie nur so um sich. Gerade diese Energie wird einem der Sänger dann bereits nach dem ersten Song zum Verhängnis. So muss er wegen Mikrofonausfall erst einmal ein Päuschen einlegen und auf der Bühne tanzend darauf warten, dass dieses wieder einsatzfähig gemacht wird.
Beim zweiten Song geht es stimmlich dann aber wieder in die Vollen. Schade, dass die Bemühungen im Publikum eher mit wenig Feedback gewürdigt werden. Die Meisten stehen nur herum und betrachten. Doch ab der Mitte der Spielzeit gelingt es zufriedenstellenderweise einige Twosteppern nach vorn zu rufen.
Die Musik erinnert stellenweise ziemlich an UK-Hardcore-Punk und obwohl der Sound etwas weniger basslastig und dafür um einiges klarer sein könnte, gestaltet sich dieser einleitende Auftritt als gelungen.

Nach kurzer Pause geht es dann mit gedämpfter Spannung weiter mit dem Besuch aus Dresden. Die vier Jungs von KID NERO, die versuchen die Menge mit einer deftigen Portion Melodic Hardcore zum dancen zu bekommen. Um die Spannung ordentlich einzuleiten springt Sänger Johannes theatralisch aus dem Publikum auf die Bühne und schon beginnen sie. Wirklich bringen tut das aber offenbar nichts. Vor der Bühne bleibt es leer, jeder bleibt gesellig an seinem Platz und sieht etwas zweifelnd drein. Schnell merkt man: Melodic Hardcore passt hier irgendwie nicht rein. Das Publikum nimmt die halbherzige Härte nicht an, der Sound drückt immer noch zu sehr auf die Ohren und auch wenn die Instrumentalisten ihre besten Stücke in der Hand zu haben scheinen wünscht man sich dennoch etwas mehr Können in punkto Gesang.
Und was wäre Musik ohne ein paar Probleme? So macht bei Kid Nero, ebenfalls nach dem ersten Song, die Hihat Schwierigkeiten. Doch nach einer kurzen Auswechselpause geht’s mit neuer Energie weiter – dieser wird aber immer noch keine Beachtung vom Publikum geschenkt.
Zum Ende hin kommt der Sänger dann auf die Idee ein wenig mehr Stimmung zu machen und stellt sich trällernd mitten auf die Tanzfläche, aber auch das wirkt nicht und so verzieht er sich schnell wieder hinter sein Mic auf die Bühne und sie lassen die letzten Töne anklingen.
Das war wohl nichts.

Nun aber Schluss mit den zweitklassigen Anheizern. HOODS aus Sacramento, Californien sind am Start. Die vier Männer erfreuen sich seit mittlerweile 17 Jahren am Hardcore Punk und sind damit nicht allein. Das Cassiopeia ist bereits gut gefüllt und kaum ertönt „Ghettoblaster“ aus dem Boxen, wird auch gleich losgelegt. Die Mosher erfreuen sich an jedem weiteren Song und lassen Chaos, Aggression und Party aufleben. Sänger Mike Hood legt Wert darauf zwischen den Songs für Unterhaltung zu sorgen und gibt eine Anekdote nach der anderen von sich. Noch ein wenig Ermunterung zum Spaß haben und weiter tanzen bei Knallern wie „26 Seconds Of Hate“ und „Nun-Chuck“.
Mr. Hood ruft zwischendurch den Vater eines Hardcorelers an die Bühne um ihn dort kurz vorzuführen und aus Spaß darum zu bitten die lieben Eltern doch bitte Zuhause zu lassen, dann noch auf einen Gast mit einem Beatdown-Tshirt aufmerksam gemacht und mit Nachdruck betont: „I hate Beatdown!“. Typisch Hoods wird auch noch klar gemacht: „I hate Metallica!“ … Enter Sandman wird angespielt und wandelt dann in „Coward“ um, womit jeder Besucher erneut zum moshen aufgefordert wird.
Auch der Cover Song „Friend Or Foe“ sowie der Abschluss mit „Don´t Fight, Let´s Party Tonight“ geht auf und vor der Bühne gut ab. Am laufenden Band stürmen die Leute nach vorn um dort mit ins Mikrofon zu grölen. Auch wenn der Sound zum Teil verbesserungswürdig ausfällt, rückt die gute Laune im Raum dennoch alles wieder ins wohltuende Licht.

Wie schon im Jahr zuvor, gestaltete sich auch dieses Event, als äußerst gelungen.
Your World Dies brachten für den Anfang einige gute Laune vor die Erhöhung. Leider schafften es Kid Nero nicht, diese am Laufen zu halten.
Hoods hingegen durchbrachen wieder alle guten Vorstellungen und ließen den Abend strahlen. Ein fast perfekter Wocheneinstieg.

Hoods – Setlist:
01. Ghettoblaster
02. Beat Cops
03. Ernie Cortez
04. I Own You
05. 26 Seconds Of Hate
06. Betrayed
07. Nun-Chuck
08. Pit Beast
09. Punks Dead
10. Grizzley
11. King Is Dead
12. Coward
13. Friend Or Foe [Agnostic Front Cover]
14. Don´t Fight, Let´s Party Tonight

Review von Kathi V.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

...Hoods sind aber eigentlich 5 Leute, die auch auf der Buehne waren...nicht 4. Nur ma so ne kleene Korrektur.

Anonym hat gesagt…

Anmerkung zurück: Hoods waren zu 4t und waren das, glaub ich, auch schon immer.