Live Review
Parallel zum MISS MAY I und CHELSEA GRIN Konzert im Magnet Club, ruft das K17 alle Hardcore Liebhaber zu sich ins Haus und versucht uns mit den Belgiern DO OR DIE ein paar nette Abendstunden zu bereiten. Die Jungs sind nun mittlerweile seit 12 Jahren auf den Bühnen unterwegs und dürfen sich somit auch zu Recht den annehmlichen Support von den Berlinern DENNY CRANE holen.
Zu Beginn der Show zeigen sich die begeisterten Hardcore Anhänger jedoch eher rar im Club und lassen so einen sehr ruhigen Abend auf der Tanzfläche erwarten. Um kurz nach 9 begeben sich dann DENNY CRANE auf die Bühne und legen los, doch anfängliche Mühen bleiben ungeachtet, denn das Publikum stellt sich mit verschränkten Armen im hinteren Bereich der Halle auf und lässt sich nur vereinzelt nach vorn zitieren. Ans Tanzen ist hier erst mal gar nicht zu denken. Die Jungs kämpfen mit ihrer Mischung aus Hardcore und Beatdown gegen eine zweifelnde Audienz und, man möchte es beim Beatdown nicht annehmen, viel zu dumpfen Sound. Abgehen tut man dennoch sehr gut und schafft es einem ordentlich das Gehör zu zerschmettern. Da darf nach jedem Stück auch gerne mal geklatscht werden. Auch ein sehr familiärer Umgang mit den Fans lockert die Sache umso mehr auf. Originellen Beatdown bekommen wir hier zwar nicht geboten, doch Sänger Tobi haut kraftvoll raus, was nur so geht und auch seine Mitbestreiter haben trotz schwacher Publikumsbeteiligung keine Langeweile an diesem Gig. Zum Schluss noch eine Ladung Oldschool , die jedoch auch alle bewegungstechnisch kalt lässt. Die Jungs haben hier aber ihre 30 Minuten mit Bravur gemeistert und geben ab.
Nach einer kurzen Pause geht es dann auch gleich weiter mit dem Hauptact. DO OR DIE gesellen sich auf die Erhöhung und beginnen vor einem 37-Menschen schwerem Publikum den Soundcheck. Für Aufregung sorgen sie dabei leider noch nicht. Um 10 startet der Spaß dann mit „The Exiled“. Wirklich mitreißen lässt sich allerdings immer noch keiner, geschweige denn das man auf die Idee kommt einmal näher heran zu treten. Beim nächsten Stück „Breath A Last“ lassen sich dann endlich ein paar Tanzende blicken. Durchdringender Sound, gute Musiker und vor allem solide Sänger schaffen es ein knallhartes Feeling aufzubauen. Leider fängt man an bei „Pray For Them“ etwas Unzufriedenheit aufkommen zu lassen, das sich die Gäste immer noch nicht dazu im Stande sieht zu dieser brachialen Portion Hardcore angemessen abzugehen. Nach 20 Minuten durchbricht man die Mauer jedoch endlich und eröffnet den ersten halbwegs brauchbaren Moshpit zu „Die For One…“. Die Jungs auf der Bühne lassen sich die Laune keineswegs verderben und legen eine energiegeladene und überzeugende Performance hin, die sonst kaum eine HC Band durchblicken lässt. So fängt das Ganze an richtig Spaß zu machen, sodass es ein begeisterter Zuschauer fertig bringt auf die Bühne zu klettern und alle tragenden Hände der Anwesenheit vor sich ruft. Sieht in der nahezu leeren Halle zwar etwas traurig aus, verdient dennoch eine Menge Respekt. Als dann „Proved Wrong“ angekündigt wird lässt man kurz am Rande fallen, dass dies der vorletzte Track ist. Da kommt einem der Gedanke, dass die Band offenbar verdammt gut in der Lage ist nahezu einen kompletten Gig lang ihre Enttäuschung über schlafende Fans gut zu überspielen. Ein weiteres „Thank you for coming“ wirkt nun schon um einiges geheuchelter und dennoch geben sie für die richtigen Fans gerne noch eine kleine Zugabe in Form von „M.O.H.“. Nach 45 Minuten ist dann leider auch schon wieder Feierabend. Schade, dass dieser Auftritt nicht das Maß an Engagement der Fans bekommen hat, wie er eigentlich verdient hätte. Dennoch konnten die Jungs mehr als überzeugen. Einen besonderen Bonuspunkt bekommen sie für Ihre Setlist, die zum Größten Teil Songs des neuen Albums enthielt. Zwar unter den Leuten nicht so bekannt, zeigten sie dennoch, dass sich bei DO OR DIE nichts verändert hat und so erwarten wir nicht nur den nächsten Gig sondern halten auch Augen und Ohren offen bis zum Release der neuen Scheibe.
DO OR DIE - Setlist:
01. The Exiled
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen