Montag, 25. Januar 2010

Municipal Waste Live Magnet Berlin (Review)

Live Review
Berlin, Magnet – 18.1.2010
Municipal Waste, Victims, Reproach

Der Montag ist ein mäßiger Konzerttag, der Zuspruch ist normalerweise gering. Und so sieht es auch heute aus. Allerdings ist das Magnet mit seinen Öffnungszeiten auch ziemlich flexibel. Zur offiziellen Einlasszeit um 20:00 Uhr tut sich jedenfalls noch gar nix. Rund 20 Minuten später kommt man dann rein und beguckt erstmal den Shirtstand. Weder an Auswahl noch an den Preisen gibt’s was zu meckern, alle drei Bands sind gut aufgestellt, und es verwundert nicht, dass die Stände vor allem zum Ende des Konzerts regelrecht belagert werden.

Der Opener REPROACH stolpert über eine unschöne Kombination aus nur mäßig engagierter Performance und der üblichen Lahmarschigkeit des Berliner Publikums. Daran ändert auch das starke und abwechslungsreiche Songmaterial nichts. Der Funke will einfach nicht überspringen, und so verpuffen die Songs quasi. Schade.

A propos Schade: Schade, dass die Umbaupausen so lange dauern. Ne knappe halbe Stunde zwischen jeder Band ist weder Professionell noch Punk. Ersteres wäre, Umbau und Soundcheck in 15 Minuten hinzubekommen, letzteres, ohne Soundcheck auf die Bühne zu gehen. Das hier ist hingegen eine Frechheit.

Eine Frechheit sind VICTIMS sicher nicht. Die haben nicht nur starke Songs am Start, sie haben auch richtig Spaß bei der Sache. Ansagen wie „The next song is called „We are fucked“, it’s about Germany“ sind eindeutig kult, und die krachigen, eingängigen Songs treffen genau ins Mark des Publikums. Das braucht einen Moment, bis es warm wird, aber dann segelt auch ein Stagediver durch die Gegend, und der Auftritt kommt zu einem versöhnlichen Abschluss.

Dann kommen die, auf die alle gewartet haben. Und das merkt man. Es ist voll, es ist bewegungsfreudig. Und MUNICIPAL WASTE kommen gleich zur Sache. Keine Feinheiten, kein Bullshit, einfach auf die Zwölf. Die Amis legen einen gekonnten, leider nur einstündigen Best Off Set hin, und bekommen dafür einen Pit nach dem anderen und viel Jubel. Mit Songs wie „Wrong Answer“ oder „Terror Shark“ ist man aber auch auf der sicheren Seite. So bangt, mosht und brüllt man sich durch einen energiegeladenen Set, der, bei allem Respekt für die beiden Vorbands, heute außer Konkurrenz steht. Dabei demonstrieren MUNICIPAL WASTE auch den Zusammenhalt auf dieser Tour, indem sie für das Merchandise ihrer Vorbands Werbung machen. Keine Frage, MUNICIPAL WASTE gehören auf die Bühne, und eigentlich wünscht man ihnen eine größere. Vielleicht bei der nächsten Tour?

Fazit: Das Billing hat uns effektiv alle ganz schön ins Schwitzen gebracht. Und das ist gut so, die Bewegung tut Bands und Fans gut. Das organisatorische Umfeld ist sicherlich ausbaufähig, aber auf der Bühne hat heute der Schweiß gesiegt. Und das ist das was zählt.

Review von Felix

Wer übrigens noch Höreindrücke von diesem Abend sucht, meldet sich einfach bei einem gewissen Herrn Schigalli. Er hat den ganzen Abend aufgenommen und auf Tape gebannt. Wer solch ein Tape will schreibt ihm einfach eine Mail: monsterkill@arcor.de

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