Montag, 24. Mai 2010

Nachtblut Live Review Pluto Wanne Eickel


Nachtblut Live Review Pluto Wanne Eickel

Wir befinden uns in Herne. Das Pluto lädt Justement am 22.5.2010 alle Metalheads und sonstigen schwarzen Seelen zum Wanne-Eickel Metal Massaker. Wanne-Eickel? Noch nie gehört? Dann geht es euch mit an Sicherheit grenzender Bestätigung wie allen Anwesenden. Soweit meine Ohren mitbekamen, gab es nicht einen (Veranstaltung ausgenommen) Wanne-Eickeler an diesem Abend. Doch wenn NACHTBLUT rufen, kommen die treuen Fans -von Essen über Duisburg bis Berlin- aus ihren unzähligen Löcher gekrochen, um „ihrer“ Band On Stage zu huldigen.

Opener des Abends waren um 20 Uhr FRIGORIS, eine Black Metal Band aus Essen, die ich selbst noch nie gehört hatte, welche bei den Anwesenden aus Essen aber sehr bekannt zu sein schienen. Mit leichtem Equilibrium-Touch spielten sie ihr Set runter, wobei die Bandkonstellation mit Melanie (Bass) eher an Ensiferum erinnern ließ. Das Publikum war anfangs leider noch etwas zurückhaltend, was sich aber im Laufe des Auftritts änderte, so dass letzten Endes eine Bangingelite die erste Reihe füllte.

Insgesamt war es -bezogen auf das vorhandene Publikum- summa summarum ein gelungener Auftritt, wobei ich der Meinung bin, dass sie trotz manch einprägsamer Songs ihren Stil zwischen den unzähligen Bands noch finden und festigen müssen, um sich einen festen Platz in der Metalszene zu sichern. Das Potential dafür ist auf jeden Fall vorhanden und mit Melanie, die wahrscheinlich mit ihrem Aussehen so manchen Mann die Musik um ihn herum vergessen lässt, bekommt nicht nur das weibliche Publikum mit Dominik (Gesang/ Gitarre) und Yannick (Gitarre) visuell etwas geboten. Doch Jungs (und Mädel): Drummer finden!

Als NACHTBLUT die letzten Vorbereitungen für ihren Auftritt trafen, hatte sich der Saal schon wesentlich mehr gefüllt. In Pose gestellt, eingenebelt begann NACHTBLUTs Auftritt mit den von Askeroth ins Mikro gekeiften Worten „Ich bin reich, wenn man betet...“ (Ijobs Botschaft), was von den ersten Reihen begeistert aufgenommen wurde. Danach ging es erstmal mit „Schreckenschor“, „Heiliger Krieg“ und „Kindstod“ zurück zum „Erste[n] Abendmahl“. Mit acht zu fünf war die Setlist eine gute Mischung aus beiden Alben, unverkennbar aber mit Fokus auf „Antik“.
Das Publikum wurde mit jedem Song ausgelassener. Waren es anfangs „nur“ lautes Mitkeifen und -klatschen, steigerte sich dies über hemmungslose Johlgesänge bis hin zu zweitweise überschwänglich-übermütigen Taumeltanzeinlagen eines ganz euphorisch aufgedrehten Teil des Publikums.
Allerdings wollte man Askeroth, Greif, Sacerdos, Lymania und Skoll nach 13 Songs auf keinen Fall von der Bühne lassen. Unter begeistert geschmettertem „Nacht-blut! Nachtblut!“-Chor, konnten die fünf gar nicht anders, als noch ein paar Zugaben hinterdrein zu spielen. An „Kreuzritter“ wurde passend mit „Hexe“ und „Kreuzigung“ albumgemäß angeschlossen, um danach noch einmal einen Schwenk zur alten Scheibe zu machen und mit „Nie Gefragt“, Lieblingslied der meisten Nachtblüter, und „“Blütgerüst“ gelungen abzuschließen. Doch wer glaubt, dass sich die Menge damit zufrieden geben sollte, hatte weit gefehlt. Nachdem die letzten Töne von „Bltgerüst“ verklungen waren, die Bühne dunkel und verlassen wurde, gab es nach langanhaltenem Jubel die vehemente Forderung nach „Alles nur geklaut“, wiederholt begleitet mit ohrenbetäubendem Jubel, der bei einer Stoppuhrmessung garantiert mindestens eine Minutenrunde geschafft hätte.
So kamen NACHTBLUT das dritte Mal unter lautem Beifallssturm auf die Bühne und gaben ihren Coversong der Prinzen zu Besten – perfekter Abschluss nach fast vollen zwei Spielstunden!

Insgesamt äußerst gelungener Auftritt mit begeistertem Publikum, der NACHTBLUT endlich mal die Gelegenheit gab ihre beiden Alben fast komplett live darzubieten. Kleiner Tipp: Es würden sich bestimmt viele über ein wenig griechisch freuen
Nichtsdestotrotz (als kleiner Hinweis an die Veranstalter) war das Datum aufgrund der Parallelität zum WGT etwas unglücklich gewählt, so dass es anderen Tages garantiert voller gewesen wäre.

Zum Abschluss noch ein großes Lob an die Soundtechnik; hätte man nicht besser machen können (jaja, besser geht’s immer, aber lasst mich das einfach so lancieren).

Review von Diana

Alle Bilder sind Eigentum der Berlin Metal Legion!
Benutzung nur auf Anfrage unter patrick.kiraproductions@googlemail.com

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