Freitag, 12. Oktober 2012

Declamatory – Human Remains (CD-Review)

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 33:53
Release: 13.10.2012
Bandseite: www.declamatory.de
Genre: Heavy Metal
Tracklist:
  1. The Die Off
  2. It´s All Over
  3. Raider Messiah
  4. Law Of The Gun
  5. Night Club Booze Tale
  6. Nomad
  7. A Perfect Drug
  8. Human Remains

Lange musste man darauf warten. Lange musste man sich mit der alten EP und der noch älteren Demo behelfen. Doch die Berliner Jungs von DECLAMATORY haben sich endlich dazu entschlossen, ihr erstes Album „Human Remains“ zu veröffentlichen. Wenn man nun aber so lange Geduld üben musste, steht natürlich die Frage im Raum, ob es sich überhaupt gelohnt hat zu warten?

Hört man nun den ersten Song, merkt man sofort, dass DECLAMATORY weiterhin ihrem Sound treu bleiben. Irgendwo im Grenzbereich von Thrash Metal und Heavy Metal muss man sie wohl anordnen. Fakt ist aber, dass es wenig Bands gibt, die ähnlich klingen. Vor allem haben die Berliner mit Robert Scholich am Mikrofon jemanden, der durch seine variable Stimme einfach heraussticht. Auf der einen Seite kommen immer wieder aggressive Shouts, wie man sie sonst noch nicht gehört hat. Auf der anderen Seite beweist er auf „Human Remains“ auch, dass er wunderbar singen kann. Vor allem beim Titeltrack ‚Human Remains‘, welcher gleichzeitig der ruhigste Track vom Album ist, zeigt sich das Gesangstalent des Frontmanns.

Ansonsten wird die Schlagzahl auf dem Album hoch gehalten. Früher haben bei DECLAMATORY oft noch Synthesizer-Passagen durch die Songs geleitet, doch jetzt übernehmen beide Gitarristen die Aufgabe, hochklassige Hooklines ins Gehör zu pressen. Doch nicht nur die Hooklines übernehmen die Gitarristen. Sie füllen so gut wie jeden Song mit einem passenden Solo. Man kann sich darüber streiten, ob jeder Song der Platte eins braucht, man kann aber nicht bestreiten, dass die Soli immer toll klingen. Der Hauptaugenmerk liegt bei DECLAMATORY aber nicht auf den Soli, sondern auf dem Groove, und so liefert gleich der erste Track ‚The Die Off‘ genügend Passagen, zu den man live seinen Nacken strapazieren und die Haare kreisen lassen kann. Auch die anderen Tracks stehen dem in nichts nach und runden diese groovige Platte ab.

Große Highlights sind dabei meist mitreißende Refrains, die sofort ins Ohr gehen, z.B. ‚It’s All Over‘ oder ‚The Law Of The Gun‘. Auch songdienlich verwendete Neuheiten bei DECLAMATORY wie z.B. ein gezielt gesetzter Blastbeat, wirken frisch und wissen zu gefallen.

Kann man dem Album überhaupt negative Kritik aussprechen? Man kann zumindest behaupten, dass in Anbetracht der langen Wartezeit 8 Songs mit ca. 35 Min. Spielzeit relativ wenig sind. Genauso kann man sagen, dass die Synthesizer-Passagen DECLAMATORYs große Songs ausgemacht haben. Eigentlich sollte aber beim ersten Durchhören schon erkennbar sein, dass die Berliner hier ein großes Statement als erstes Album abgeliefert haben, und das alles auch noch komplett in Eigenproduktion! Das könnte DECLAMATORYs Sprungbrett in höhere Gefilde gewesen sein. Nur eine Bitte an die Jungs: Lasst uns bis zum nächsten Album nicht wieder so lange warten!

9,0

Lars N.

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