Mittwoch, 10. Oktober 2012

Steel Panther - "Balls Out" auf dem Index

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien hat das Album "Balls Out" von den Poserpersiflierern STEEL PANTHER auf den Index gesetzt (Quelle).  Das bedeutet im Kern folgendes:

1. Das Album darf nicht mehr frei verkauft werden. Wer es erwerben will, muss im Geschäft seines Vertrauens nachfragen und dann beim Kauf sein Alter nachweisen.

2. Das Album darf in keinster Weise beworben werden - das gilt auch für etwa CD-Kritiken (Prominentes Beispiel: Wenn in der Öffentlichkeit vom besten Cannibal Corpse-Album die Rede ist, darf das nicht eines der indizierten sein).

3. Die Songs des Albums (ALLE Songs, nicht nur die beanstandeten) dürfen nur noch vor einem kontrollierten 18+-Publikum zum besten gegeben werden (Eisregen richten deshalb ganze 18+-Shows aus). Eine Wiederveröffentlichung in einem anderen Kontext (etwa einer Best-Of oder einer Live-DVD) wird in der Theorie ebenfalls sofort indiziert, in der Praxis werden solche Veröffentlichungen aber gerne übersehen.

Folge: Indizierte Alben haben deutliche Nachteile im Wettbewerb, und Großhandelsketten (etwa Media Markt oder Saturn) schmeißen sie, sobald sie die Indizierung mitbekommen (was tatsächlich längst nicht immer passiert), meist komplett aus dem Programm.

Eine Begründung für die Indizierung wurde bis dato nicht veröffentlicht, es steht aber zu vermuten, dass die Band mit ihren Machotexten als frauenfeindlich eingestuft wurde. Das die Bundesprüfstelle gerade bei diesem Thema nicht gerade linear arbeitet (ich spar mir die Beispiele jetzt mal) und sich auch beim Thema NSBM (Nazi Black Metal) als komplett unfähig erweist, lässt die Frage nach ihrem Nutzen aufkommen - in jedem Fall darf die Jugendgefährdung von "Balls Out" angezweifelt werden.


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