Label: Ván Records
Spieldauer:
Release: Bereits erschienen
Genre: Rotzrock
Tracklist:
- Il Tempo Gigante
- Dice Of Fate
- Nothing At All
- Dead Is Better
- Desert Man
- Walking Disaster
- Moans Of Seth
- Yours IN Murder
- Needle fever
- Never Coming Back
- Voodoo Woman
- Acta Fabula Est, Plaudite!
Schweden scheint sich nicht zusammen mit den
Hellacopters von der Rock N'Roll-Landkarte verabschieden zu wollen,
Bierdurst-Rock steht jedenfalls höher denn je im Kurs. Und genau
dafür steht das selbstbetitelte Debüt von THE HORSEHEAD UNION. Die
Pferdeköpfe machen ihre Sache dabei sehr gut und schreiben Hymnen,
bis der Arzt kommt. Eingeschlagen in eine angenehm warme Produktion
kommen Stücke wie der lässige Bluesrocker 'Vodoo Woman' (langsamer
und dunkler als die meisten Stücke dieses Titels) oder die treibende
Tättowiererhymne 'Needle Fever' schnell auf den Punkt, ohne dabei
flach zu wirken.
Dabei pendelt die Stimmung des Albums zwischen dem
straighten, aber nie zu plakativen Partyrhythmus, den auch die
Labelkollegen von Vanderbuyst auszeichnet, und der leichten
Verruchtheit eines Hinterhoflokals, in dem neben Bier auch
Selbstgebrannter ausgeschenkt wird. Für eine Positionierung im
Mainstream ist das Material flächendeckend genau einen Tick zu
schnell und zu rau, was es für Genrefans nur noch spannender macht.
Die Gitarrensoli fliegen nur so aus den Saiten, verlieren sich aber
nie im Selbstzweck. Das Druming ist songdienlich simpel und lässt
viel Raum für Wucht im Schlag – quasi das Gegenteil von
ultraschnellen Aktuelle-Behemoth-Triggerdrums. Dazu gesellen sich
immer wieder Instrumentalausflüge, die den Gesamtfluss nicht
behindern.
Damit sind THE HORSEHEAD UNION nicht gerade die größte
Erfindung seit der Geometrie (ich will nicht immer das Rad oder das
geschnittene Brot bemühen müssen), machen aber viel Spaß. Dennoch
wäre es falsch, die Truppe als reine Party-Rocker im Sinne von
Bullet abzustempeln – auch für den alleinigen Genuss unter
Kophöhrern ist „The Horsehead Union“ gut geeignet. Ich für
meinen Teil hoffe auf eine baldige Livepräsentation (am Liebsten
gemeinsam mit den genannten Vanderbuyst), den es ist davon
auszugehen, dass das Material in diesem Kontext noch mal ordentlich
Schub nachlegt.
Fazit: Die Zielgruppe weiß, was zu tun ist, alle
anderen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren.
7,5
Felix Patzig
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