Samstag, 13. Oktober 2012

The Horsehead Union – The Horsehead Union (CD-Review)

Label: Ván Records
Spieldauer:
Release: Bereits erschienen
Genre: Rotzrock
Tracklist:
  1. Il Tempo Gigante
  2. Dice Of Fate
  3. Nothing At All
  4. Dead Is Better
  5. Desert Man
  6. Walking Disaster
  7. Moans Of Seth
  8. Yours IN Murder
  9. Needle fever
  10. Never Coming Back
  11. Voodoo Woman
  12. Acta Fabula Est, Plaudite!
Schweden scheint sich nicht zusammen mit den Hellacopters von der Rock N'Roll-Landkarte verabschieden zu wollen, Bierdurst-Rock steht jedenfalls höher denn je im Kurs. Und genau dafür steht das selbstbetitelte Debüt von THE HORSEHEAD UNION. Die Pferdeköpfe machen ihre Sache dabei sehr gut und schreiben Hymnen, bis der Arzt kommt. Eingeschlagen in eine angenehm warme Produktion kommen Stücke wie der lässige Bluesrocker 'Vodoo Woman' (langsamer und dunkler als die meisten Stücke dieses Titels) oder die treibende Tättowiererhymne 'Needle Fever' schnell auf den Punkt, ohne dabei flach zu wirken.

Dabei pendelt die Stimmung des Albums zwischen dem straighten, aber nie zu plakativen Partyrhythmus, den auch die Labelkollegen von Vanderbuyst auszeichnet, und der leichten Verruchtheit eines Hinterhoflokals, in dem neben Bier auch Selbstgebrannter ausgeschenkt wird. Für eine Positionierung im Mainstream ist das Material flächendeckend genau einen Tick zu schnell und zu rau, was es für Genrefans nur noch spannender macht. Die Gitarrensoli fliegen nur so aus den Saiten, verlieren sich aber nie im Selbstzweck. Das Druming ist songdienlich simpel und lässt viel Raum für Wucht im Schlag – quasi das Gegenteil von ultraschnellen Aktuelle-Behemoth-Triggerdrums. Dazu gesellen sich immer wieder Instrumentalausflüge, die den Gesamtfluss nicht behindern.

Damit sind THE HORSEHEAD UNION nicht gerade die größte Erfindung seit der Geometrie (ich will nicht immer das Rad oder das geschnittene Brot bemühen müssen), machen aber viel Spaß. Dennoch wäre es falsch, die Truppe als reine Party-Rocker im Sinne von Bullet abzustempeln – auch für den alleinigen Genuss unter Kophöhrern ist „The Horsehead Union“ gut geeignet. Ich für meinen Teil hoffe auf eine baldige Livepräsentation (am Liebsten gemeinsam mit den genannten Vanderbuyst), den es ist davon auszugehen, dass das Material in diesem Kontext noch mal ordentlich Schub nachlegt.

Fazit: Die Zielgruppe weiß, was zu tun ist, alle anderen sollten zumindest mal ein Ohr riskieren.

7,5

Felix Patzig



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