Live Review
Berlin, Tommyhaus - 25.09.2010
Billy the Kid, Words of Concrete, Doomed Men, United & Strong, Vomiting Another Me
2010 wird die Hardcore Szene mit neuen Ergüssen von Billy the Kid beglückt.
Mit „Jonestown“, zeigen sich die Costa Ricaner wieder in ihrem ganz eigenen Stil, indem sie Hardcore, Beatdown und HipHop individuell verbinden. Altbewährtes und musikalische Weiterentwicklung treffen aufeinander und finden durchaus positiven Anklang bei den Fans.
Da lässt die Tour natürlich nicht lange auf sich warten.
Für Berliner sind die fünf Jungs mit Unterstützung von unter anderem BBE und Words of Concrete geplant. Jedoch sieht sich der Veranstalter aus arbeitstechnischen Gründen leider gezwungen, das Event an die Leute von Summerbrawl-Team abzugeben.
Mit dem Ziel der Berliner Eventveranstalter, die Beatdown-Szene mehr in der Hauptstadt zu etablieren und ein wenig „Party zu machen“, wird dies selbstverständlich nicht ausgeschlagen. Eine paar kleine Änderungen im Line-up lassen sie sich jedoch nicht nehmen.
Nun steht es fest: Billy the Kid, supported von Words of Concrete, Doomed Men, United & Strong und Vomiting Another Me, spielen am 25. September im Tommyhaus.
Mit ziemlich universell vertretenen Musikrichtungen, verheißt dieses Event ein interessanter Abend zu werden.
Ab 20 Uhr findet sich vor Ort die HC-Jugend und Beatdown-Gesellschaft ein und es wird sich die Zeit vertrieben, bis sich die Berliner Vomiting Another Me dann um 21 Uhr zum Auftakt bereit machen.
Das man sich hier nicht festlegen will, wird mit der Kreuzung aus Beatdown, Hard- und Deathcore schnell klar. Rotiniert, jedoch sehr einseitig, beschränken sich die Grunts von Sänger Elias in den Songs. Doch hat er das Publikum mit lockerer Art und kurzen Lyrics-Erläuterungen im Griff. Selbst als sich die Doublebass, unter Führung des Drummers, dazu entschließt zum Teil auseinander zu springen, wird dies elegant entertaint.
Der Takt wird wieder gefunden und vereinzelt lässt sich das Publikum zum tanzen überreden.
Nach einer halben Stunde überzeugender Performance, zieht sich das Publikum mit durchaus postivem Feedback auf den Lippen zurück.
Nach der kurzen Verschnaufpause geht es dann über zu United & Strong. Mit einer deftigen Portion Oldschool, lassen es die vier Berliner knallen und überzeugen die Masse vor der Bühne. Schon mit den einleitenden Takten sieht man die ersten Fäuste über die Tanzfläche fliegen und spürt die Energie, von Sänger Chris, bis in die hintersten Reihen. Auch Drummerin Bianca legt zu, als gäbe es keine Morgen. Songs wie „Away From Home“ schlagen, kaum gedacht, ein und zum Ende hin lässt sich die gesteigerte Laune nicht leugnen. Eine Band die sich mit erstaunlicher Überzeugungskraft, selbst bei den etwas dumpfer interessierten Gästen, präsentiert!
Für Abwechslung sorgen dann Doomed Men, aus dem schönen thüringer Nordhausen. Deathcore, mit Einflüssen des Grindcore, tönt aus den Boxen und verschafft ganz neue Stimmung im Tommyhaus. Die 6 Musiker strahlen auf der Bühne, denn im immer gefüllteren Raum beginnt sich die Stimmung mehr und mehr auszubreiten. Facettenreichtum erhofft man sich dann auch von den 2 Sängern, die sich stimmlich dann leider doch als sehr ähnlich entpuppen und Screams sowie Growls nur selten versetzt, den Weg ins Mikrofon finden. Breakdowns, Two Step sowie PigSqueals runden die Songs dennoch ab und auch Kraft kommt in ausreichendem Maße auf. Bedauerlicherweise gewinnt die Sache schnell an Routine, wodurch sich das Publikum dann, mit geteilten Meinungen, in die nächste Pause stürzt um sich für das näherrückende Finale vorzubereiten.
Jetzt wird die harte Tour angepeilt. Mit Beatdown reihen sich die vier Dresdener von Words of Concrete ein. Während die Gitarren sich mit tiefgestimmter Eintönigkeit messen, bringt Sänger Rob seine kotzig, stumpfen Stimmenbänder in vollen Einsatz. Agressivität war bereits im Erwartungshorizont eingeplant und als sich die Menge, dicht zusammengestellt, betrachtet wird, werden diese Erwartungen noch ein wenig mehr geschürt. Dem Motto „Stumpf ist Trumpf“ wird allerhand Ehre gemacht, doch so wirklich kommt das Ganze dann leider doch nicht ins rollen.
Letzte Pause, letzte Entspannung und wir gehen in die Endrunde.
Die fünf Straight Edger aus Zentralamerika steigen auf die Bühne, lassen das Intro von ihrem ersten Longplayer einspielen und schon wird losgeknüppelt.
Mit dem ersten Stück, „Bringing Sexy Back“, wird sofort erreicht, worauf sich jeder freute: feiern – und das nicht zu knapp! Das lässig brachiale Moshen lässt sich einfach nicht vermeiden. Es kommt einem da schon etwas „spanisch vor“, als Sänger xPerrolocox plötzlich in die Menge rennt und mit wütender Mimik in die Runde schaut. „What the f*** is wrong with you?!“
Offenbar ist die Partystimmung nicht mit dem, was ihm bekannt ist, vergleichbar.
Natürlich lässt sich die Menge kein zweites Mal auffordern, noch ein wenig mehr abzugehen.
Songs wie „Es La Guerra“, „Jonestown“, „Timothy McVeigh“ und „Darth Vader“ machen diesen Auftritt dann perfekt! Viel Two Step, ein bisschen HipHop, 2 Zugaben. Wie erwartet, einfach gelungen!
Nach einer vollen Stunde Spielzeit ist dann aber auch Schluss. Der Raum leer sich, hier und da noch ein freundliches Gespräch mit Sänger und Gitarrist. Und es wird sich verabschiedet.
Danke BTK, danke Summerbrawl-Team. Man darf sich aufs nächste Mal freuen.
Review von Kathi
1 Kommentar:
Konnte leider nicht zum Konzert, aber durch das Review kann ich mir gut vorstellen wie das Konzert war.
Saubere Arbeit!!!
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