Live Review
Berlin, Magnet – 30. Bürokratie 3176
Skeletonwitch, Warbringer, Angelus Apartida
Knacks…Knacks…Knaaaaaaaaaaaaarx…okay, so hört sich also ein Genick kurz vor dem endgültigen Bruch an. Spüren tue ich es, denn Metalgöttern sei Dank, schon lange nicht mehr. Drei Vernichtungskommandos des traditionellen Thrash Metals haben diesen Schaden gemeinsam angerichtet. Leider wird Berlin seinem Ruf, kein gutes Pflaster für Kuttenbands zu sein, einmal mehr gerecht – der Laden ist nur mäßig gefüllt. Das garantiert aber immerhin, dass das Publikum für die Bands hier ist und nicht aus irgendwelchen Trendanhängseln besteht, die irgendwo mal Thrash Revival gehört haben. Die Bands verkaufen am Shirtstand Merchandise aller Art zu durchschnittlichen bis fanfreundlichen Preisen (Shirt 10-15 €). Nachdem der Shoppinghunger gestillt ist, kann man sich im gerade frisch umgezogenen Magnet umsehen. Der Laden ist nun zweiteilig und hat definitiv an Gemütlichkeit gewonnen. Bänke und gepolsterte Hocker laden zum hinfläzen und Kraft für die Bands tanken ein.
Der Opener ANGELUS APATRIDA kommt aus Spanien und ist das erste Mal auf Tour. Dementsprechend ist die Truppe hungrig wie eine Horde Löwen nach dem Winterschlaf (wenn Löwen denn Winterschlaf halten würden, ich weiß, ich weiß) und gibt von der ersten bis zur letzten Minute ihres halbstündigen Sets Vollgas. Die Musik ist dabei melodischer Thrash auf beständig hohem Tempo, der an die goldenen Bay Area Zeiten erinnert. Dafür bekommt man keinen Innovationspreis, und ich weiß auch nicht, ob das Getrümmer auf CD Spaß macht, aber hier und heute vor leider mehr als bescheidener Kulisse machen ANGELUS APATRIDA ziemlich gut Stimmung und lassen die Haare ordentlich fliegen. Während dieses Auftritts wird einem einmal mehr klar, warum diese Musik nie gestorben ist – sie ist einfach zu geil, um einfach zu verschwinden, nur weil der Trend weitergezogen ist.



Review von Felix
Fotos von Hilmar R.
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