Wenn man Progressive Metal liest, kann das viel heißen – oder auch gar nichts. Wenn es um das erschließen neuer, musikalischer Grenzen geht, ist in den letzten Jahren eher wenig passiert, darum sind Progressive Metal Bands trotz stilistischer Uneinigkeit meist in einem musikalischen Fadenkreuz zwischen Meshuggah und Porcupine Tree zu verorten. So auch die Polen VOTUM, die mit „Metafiction“ ihren zweiten Longplayer vorlegen. Der ist, das sei an dieser Stelle lobend hervorgehoben, extrem abwechslungsreich und hat trotzdem einen roten Faden, der die Songs zusammenhält.
Bereits die ersten beiden Songs loten die beiden Extreme aus, zwischen denen sich das Album bewegt. Der Opener „Falling Dream“ ist eine ruhige Nummer, die sich im Verlauf leicht steigert und durch einen tollen Spannungsbogen zu überzeugen weiß. Zu oft hat man schon gesehen, wie Bands bei Songs dieser Art den Faden verloren haben und irgendwann nur noch vor sich hinplätscherten. „Glassy Essnce“ ist das genaue Gegenteil: Ein komplexes Raubein mit vielen Tempowechseln und vollgepackten Takten.
Die anderen Songs befinden sich mehr oder weniger dazwischen: „Faces“ ist eine wunderschöne Ballade, die an Opeth zu „Damnation“ -Zeiten erinnert, dafür haut das an späte Dream Theater erinnernde „Stranger than fiction“ umso stärker zu. Die hohe Emotionalität aller Songs ist dabei ihre Stärke, doch auch eine Schwäche kann man herauslesen. Bei jedem Song fällt einem sofort ein Bandname ein, der diesen Song vermutlich inspiriert hat. Das mindert den Hörgenuss für Proggourmets natürlich wenig, lässt das Album aber im Wust ähnlicher Veröffentlichungen etwas untergehen.
Bewertung: 4 von 6 Punkten
Artist: Votum
Album: Metafiction
Spiellänge: 44:27 Min
Genre: Progressive Metal
Release: November 16th, 2009
Label: Mystic Production
Link: www.votumband.pl
Tracklist:
1. Falling Dream
2. Glassy Essence
3. Home
4. Faces
5. Stranger than fiction
6. Indifferent
7. December 20th
Fazit: Ein gutes Genrealbum, dem aber mehr Eigenständigkeit gut tun würde.
Review von Felix
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