Donnerstag, 3. März 2011
A Day To Remember - Live Review Huxley´s Neue Welt Berlin
Berlin, Lido – 20.02.2011
A Day To Remember, Pierce The Veil, Adept
Um auch Ende Februar die Post-Hardcore Sparte zu befriedigen, gesellen sich Sonntagabend die aus Florida stammenden A Day To Remember nach Berlin. An diesem Abend rufen Sie die Fans in Huxley´s Neue Welt um dort die neue Scheibe „What Separates Me From You“ zu beschreien. Anheizen werden dieses Event Pierce the Veil aus San Diego und die schwedischen Adept.
Bereits gegen acht Uhr füllt sich die riesige Tanzfläche beeindruckend schnell. So dass sich Adept eine halbe Stunde später vor einer sehr gut gefüllten Halle die Ehre geben dürfen.
Und wahrlich – der Post-Hardcore aus Schweden legt gut vor. Sänger Robert Ljung marschiert auf der Bühne hin und her und schreit was das Zeug hält. Vermischt mit gutem Sound und Songs wie „Shark Shark Shark“ bewegt man dann auch die Ersten zum Tanzen.
Während der Großteil dennoch nur halbwegs interessiert dreinblickt, sind sich Adept nicht zu Schade um weiter auf die Klampfe zu hauen, kraftvoll in die Menge zu brüllen oder breakdownlastig die Drumsticks zu wirbeln.
Eine durchaus nette Band – im Metalcore/Post-Hardcore Bereich zwar nichts sonderlich herausstechendes, doch eine gute Wahl um den Abend ins Rollen zu bringen.
Kurzes Changeover und dann geht es auch gleich weiter mit Pierce the Veil. Bereits seit 7 Jahren touren sie durch die Welt und schlossen sich auch hier dem Line Up an.
Zuerst steht jedoch der Soundcheck an, der sich nach gefühlten 10minütigem „Checke-di-check“ dann endlich den hohen Anforderungen von Sänger Vic Fuentes genügt. Da ist es selbstredend, dass nach solch einer Leistung der erste Applaus aus dem Publikum ertönt.
Epochal ertönt nun auf einmal das Intro und die Band betritt die Bühne wie einen Box-Ring, legt die Instrumente um und beginnt zu spielen. Sofort wird klar – ganz so hart wie sie es vielleicht wollen, kommt es nicht rüber. Die hohen Töne tun gut in den Ohren weh und auch wenn Post-HC an diesem Abend Programm ist, können manche einfach nicht anders und machen es sich erst einmal auf dem Boden bequem.
Ansagen wie „Get the party started!“ bringen niemanden dazu sich nochmal zu bewegen. Instrumentalisch schwingt das ganze zwar nett durch den Raum, doch sobald, der sich offenbar im Stimmbruch befindliche Sänger anfängt in das Mikro an zu kreischen, verfliegt die Stimmung ungeahnt zügig. Ein zweites Mal: „Get the party started!“ – und endlich tut sich etwas. Ein kleiner Circle Pit entsteht, doch das macht das Ganze irgendwie nur noch trauriger.
Ist den 5 Californiern egal, sie schmeißen die Gitarren hin und her, heben sie in die Luft und fühlen sich mit ihren 3000 g Körpergewicht wie die Könige auf der Bühne.
Nach einer halben Stunde ist es dann auch zu Ende – ein Glück möchte man fast sagen. Doch obwohl der Auftritt musikalisch eher ernüchternd ausfiel, lässen sich der Enthusiasmus und die Energie eindeutig positiv anrechnen.
Nach einer kurzen Erfrischungspause, um die Ohren wieder zu entspannen, geht es dann auch endlich mit dem Hauptact weiter.
A Day To Remember treten auf die Bühne, die ersten Töne des Moshhits „2nd Sucks“, der neuen Scheibe, klingen an und mit einem großen Konfettiknall wird die Party begonnen.
Der Holzboden vibriert regelrecht unter den Hüpf- und Tanzwütenden, die sich zu Songs wie „The Danger in Starting a Fire“ oder „A Shot in the Dark“ amüsieren.
Die Texte zu „All That I Want“ kann jeder mitsingen und somit kommt die Party noch mehr in Schwung. Und nicht nur die Fans legen sich mehr als ins Zeug, auch die Musiker schwitzen alles heraus und Sänger Jeremy McKinnon lebt jeden einzelnen Song.
Richtig losgehen tut es dann noch, als sie ein Cover des Millencolin Songs „No Cigar“ in die Boxen hauen. Einfach großartig!
Nach 16 Songs, die im Schweiße ihres Angesichts auf die Bühne gelegt wurden, ist dann auch unerwartet erst einmal Schluss.
Eigentlich fehlt da noch einiges – und so einfach lassen sich die Fans ja nun auch nicht vom Verlassen-der-Bühne abschreiben. Ein „One-more-song-Chor“ ertönt und weiter geht’s in die letzten Minuten.
McKinnon betritt, die Acoustikgitarre um den Hals baumelnd, erneut die Bühne und stimmt „If It Means A Lot To You“ an. Sogleich werden die Feuerzeuge gezückt und die Fans singen melodisch mit. Lange hält dieser beruhigende Moment aber nicht an, denn sofort geht es mit „Downfall Of Us All“ und „The Plot To Bomb The Planhandle“ weiter. Die letzten Moshenden lassen den Boden erzittern und dann ist es auch schon vorbei.
Im Großen und Ganzen ließ sich der Abend als äußerst lohnenswert betrachten.
Während Adept sich gute Mühe gaben den Abend ins Rollen zu bringen, machten Pierce the Veil alles schnell wieder dahin.
ADTR rissen das Event dafür ums Doppelte wieder in den positiven Bereich. Mit Partystimmung, bomben Sound und einer beeindruckenden Bühnenenergie eroberten Sie jeden Fan und wir freuen uns alle schon aufs nächste Mal.
Setlist – A Day To Remember:
01. 2nd Sucks
02. The Danger In Starting A Fire
03. A Shot In the Dark
04. My Life For Hire
05. I´m Made Of Wax, Larry What Are You Made Of
06. All That I Want
07. Mr. Highway´s Thinking About The End
08. This Is The House That Doubt Buildt
09. Sticks & Bricks
10. You Already Know What You Are
11. Homesick
12. Why Walk In Water When You Got Boats
13. No Cigar (Millencolin Cover)
14. Monument
15. Have Faith In Me
16. You Should´ve Killed Me When You Had The Chance
Zugabe
17. If It Means A Lot To You
18. Downfall Of Us All
19. The Plot To Bomb The Planhandle
Review von Kathi V.
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