Montag, 20. Juni 2011

Foo Fighters - Live Review Wuhlheide Berlin


Berlin, Kindl Bühne Wuhlheide Konzertbericht – 18.06.2011
Band Of Horses, Foo Fighters
Special Guest: Lemmy Kilmister

Berlin befindet sich seit 2010 an einem interessanten Punkt was das Thema Livekonzerte angeht. Wir haben vor allem das Glück, dass viele hochkarätige Bands keinen Bogen um uns machen, aber dafür geht einem auch schnell mal das Geld dafür aus. Nachdem System Of A Down vor ein paar Tagen, in der Berliner Kindl Bühne Wuhlheide, ordentlich Staub aufgewirbelt haben, kommen nun auch noch die FOO FIGHTERS vorbei geschnallt. Wer denkt, dass es an diesem Abend weniger laut und rockig zur Sache geht hat sich ordentlich geirrt. Das Publikum reist aus ganz Europa, sehr zeitig an und das anlegende FEZ sorgt schon im Vorfeld für gute Unterhaltung, denn es ist immer wieder ein Spaß mit der kleinen „Bimmelbahn“ an den Haupteingang der Bühne zu fahren. Nachdem es den ganzen Tag in Berlin geregnet hat, verabschiedet sich rechtzeitig das, im wahrsten Sinne des Wortes, Dreckswetter und macht den Himmel für ein grandioses Konzerterlebnis frei.

Bevor es aber ordentlich Rock um die Ohren gibt, stürmen die BAND OF HORSES ruhig und geschmeidig die Bühne. Leider hinterlässt die Band mit ihrem sanften, schmuse Poprock keinen besonderen Eindruck bei mir und lässt die Leute eher schläfrig werden. Es gibt lobenden, aber leisen Applaus für die Band und passend zum Abend, wurde diese Band nun wirklich nicht ausgewählt. Hätten die FOO FIGHTERS einen Akustikabend vor sich, wäre diese Band eventuell was für die Zuschauer gewesen, aber man merkt eindeutig, dass die 17.000 Besucher nur noch eine Band wollen.

Eine dreiviertel Stunde später geht es dann auch schon los und ohne lange zu zögern gehen die FOO FIGHTERS locker auf die Bühne, winken kurz noch und legen mit „Bridge Burning“ und „Rope“ ordentlich los. Dave Grohl erklärt danach erst einmal, dass heute mehr gerockt, statt gelabert wird und damit ist nun wirklich jeder einverstanden. „The Pretender“ sorgt dann auch gleich mal für die erste pulsierende Masse und die Stimmung steigt und steigt. Die Band selber denkt nicht mal im kleinsten daran das Gaspedal los zu lassen und haut uns mit „White Limo“ den nächsten Kracher um die Ohren. Zwar hat die Band an diesem Abend keinen besonders großen Bühnenaufbau bereit gestellt, aber mehrere bunt flackernde Monitore und eine schöne Lichtshow sorgen dennoch für großes Staunen. Erst bei „Arlandria“ geht die Band etwas langsamer zu Werke, aber im Anschluss folgt schon „Breakout“ und das Publikum geht ein zweites Mal steil. Mit „Cold Day In The Sun“ und „Stacked Actors“ kommt nun auch mehr Abwechslung auf und Dave Grohl rennt mehrere Male auf der Mittelbühne rauf und runter. Auch wenn er nicht der beste Sologitarrist der Welt ist, ist er einfach mal ein Bild von Manne. Wenn nicht sogar, einer der coolsten Rocker überhaupt. Bis auf Schlagzeuger Taylor Hawkins, der auf einem großen Pult gut zur Geltung kommt, findet das Geschehen der Band eher im Hintergrund statt. Die Band selber, lebt also von Dave und das macht er mehr als großartig. Mehrmals am Abend wechselt er die Gitarre, bangt ordentlich seinen Kopf, ist verdammt witzig und singt durchweg hervorragend. Mit „Wheels“ legt Dave dann ein Solostück hin und beweist, dass er auch alleine auf der Bühne funktioniert. Das Publikum singt fleißig mit und im Anschluss geht es weiter mit „Times Like These“. Anfangs noch im Alleingang, steigt am Ende die Band wieder mit ein und der letzte Teil des Konzertabends beginnt. Nun wird es Zeit für eine Überraschung und kein anderer als Lemmy Kilmister himself stürmt die Bühne. Die Harte Fraktion des Publikums ist nun völlig außer Freude und zusammen mit den FOO FIGHTERS wird das Probot Stück „Shake Your Blood“ gespielt. Nachdem der MOTÖRHEAD Fronter die Bühne verlässt wird er noch mit lauten „Lemmy! Lemmy! Lemmy!“ Schreien verabschiedet. Was für ein Highlight!
Dave Grohl hat nun auch keine Lust mehr und erzählt dem Publikum, dass es nun keinen Sinn mehr macht weiter zu spielen. Denn eben war der King of Rock ´N Roll auf der Bühne und wie sollte man das jetzt noch toppen? Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es mit „All My Life“ ordentlich weiter. Mit „Best Of You“ wird es nochmal ruhiger bevor die Band sich mit „Skin And Bones“ und dem Hit „Everlong“, grandios von Berlin verabschiedet.

Fazit: Natürlich hätte sich jeder FOO FIGHTERS Fan den einen oder anderen Song mehr gewünscht, aber mal ganz ehrlich. Dieser Abend ließ eigentlich keine Wünsche übrig. Der Sound war durchweg gut, die Songs wurden gekonnt ausgewählt und ey…fucking Lemmy! Mit der Spielzeit hat die Band die maximale Spielzeit in der Wuhlheide ausgereizt, denn eigentlich ist dort am Wochenende um 23Uhr Schluss und die FF waren 15min darüber. Also bitte kommt so schnell es geht wieder zurück!

Setlist Foo Fighters:

Bridge Burning
Rope
The Pretender
My Hero
Learn to Fly
White Limo
Arlandria
Breakout
Cold Day in the Sun
Stacked Actors
Walk
Monkey Wrench
Let It Die
Generator
Wheels
(Dave solo)
Times Like These
Young Man Blues
(Mose Allison cover)
Shake Your Blood
(Probot cover) (with Lemmy Kilmister)
All My Life
Best of You
Skin and Bones
Everlong

Review von Patrick Berus

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