Montag, 9. Mai 2011

Die Apokalyptischen Reiter - Live Review Huxleys Neue Welt

15.April 2011
Huxley´s Neue Welt
Die Apokalyptischen Reiter, Turisas, Akrea


Endlich 18! Mit ihrer neuen Platte "Moral & Wahnsinn" steigen die fünf Reiter der Apokalypse auf Platz 18 der deutschen Albumcharts ein, was eine perfekte Grundlage für die anstehende Tour sein sollte. Mit bisher knackevollen Shows in ganz Deutschland ritten die Thüringer mit ihrem roten Nightliner an einem sonnigen Freitag in Berlin ein.


Nachdem die Reiter am Vormittag Kulturprogramm im Pergamonmuseum gemacht haben steht als zweiter Punkt ein kleines Interview mit der BERLIN METAL LEGION an. Fuchs empfängt uns Oberkörperfrei und startet dann gemütlich, mit Gitarrist Ady auf der Couch, einen kleinen Plausch und erzählt ein wenig zur neuen Platte und Besetzungswechsel an der Gitarre. [Das Interview werden wir auch umgehend online stellen.]

Interviewbedingt verpassen wir leider den Opening-Act AKREA, also stärken wir uns noch fix mit einer Zigarette bevor wir die Halle des Neuköllner Konzertsaals betreten und uns die Finnen von TURISAS zu Gemüte führen.
Ein großer Banner schwebt hinter den Drums, dennoch vor der eigentlichen Bühne des Headliners. Somit ist den fünf pelzigen Mannen nicht viel Bewegungsfreiheit gegeben, doch das bisschen Bühne was zur Verfügung steht, sollte in der nächsten Dreiviertelstunde trotzdem zu Splitterholz verarbeitet werden.
Routiniert legt man mit "To Holmgard and beyond" los und geht fließend in "One more" über. Sänger Mathias "Warlord" Nygård dominiert das Bühnenbild mit seiner unglaublichen Präsenz singt fehlerfrei. Die Segel für den nächsten Song sind gesetzt udn so kommt man zum ersten Titel der neuen Platte "The March of the Varangian Guard", den jetzt schon kurz nach der Veröffentlichung alle TURISAS-Fans im Publikum mitgröhlen. Nach zwei weiteren Songs kommt es dann zum Höhepunkt der Show. Die Masse wird in zwei Teams gespalten und singt jeweils gegeneinander die Melodie des kommenden Stückes "Rasputin". Der Schläger von Bone M. bringt natürlich alle Anwesenden zum Tanzen. Und wer nicht tanzt, der singt zumindest den refrain lautstark mit. In "Battle Metal" findet die Show rot-schwarz beschmierten Gesichterfraktion ein durchaus gelungenes Ende und vermutlich war ich nicht der einzige der live vollends von TURISAS überzeugt wurde.

Ein weiteres Zigarettchen sollte, nach dieser unterhaltsamen Show, meine Aufnahmefähigkeit steigern. Eine "mittellange" Umbaupause lässt auch noch die ein oder andere Unterhaltung zu und dann ging es auch schon los. Frei nach dem Motto "Und fünf Reiter stehen bereit" knüppeln die Weimarer mit "Die Boten" gefolgt von "Gib dich hin" los. Frenetisch werden DIE APOKALYPTISCHEN REITER gefeiert und schon wurde es schlimmer("Es wird schlimmer"), nach dem wir aus einer "Revolution" erwacht ("Erwache") sind. Sänger Fuchs ist sich nicht zu schade auch mal die Sechssaitige in die Hand zu nehmen und knüppelt bei "Friede sei mit dir" und "Hört auf" deftig mit. Das Publikum, was die Zahl von ca. 700 Zuschauern nicht wirklich überschreitet und das Huxley´s damit doch relativ leer aussehen lässt, brauch nicht mal viele Ansagen, die Reiter sind durch ihre pure Anwesenheit publikumsnahe genug.
Der erste ältere Song schleciht sich mit "Der Teufel" in die apokalyptische Setlist. Schön ist die Dynamik auf der Bühne mit anzusehen. Ständig wechselt man seinen Platz, klettert auf das Podest oder lässt den Propeller synchron schwingen.
Dann wird ein kleines Wohnzimmer, mit Lampe und Sesseln, errichtet und man besingt uns die Geschichte des "Dr.Pest". Der gleichnamige Keyboarder der Band lässt fleißig die Peitsche schwingen und kurbelt an seinem Orgelähnlichen Aparat darin enthaltende Körperteile an. Ziemlich morbide. Allerdings finde ich den Song live nicht so Recht am Platz. Trotzdem schön umgesetzt.

Darauf folgend wird uns ein weiteres Schauspiel geboten. Ein klassisches Intro geht in das Titelstück "Moral & Wahnsinn" über. Ein schutzgekleideter Mann nebelt die Bühne ein und man sieht eine mit Gasmasken und Ledermantel bekleidete Band die einen Priester im weißen Gewand als Sänger hat.
Man hat sich auf dieser Tour wirklich was einfallen lassen.
Dann wurde weiter geritten und sich darauffolgend die Frage gestellt ob man Hammer oder Amboss sei, gefolgt von "ältere" Stücken wie "Der Weg" und "Der Adler" bishin zum neuen "Dir gehört nichts".
Das vorzeitige Ende wurde dann mit dem ältesten Song des Sets besiegelt. "Du kleiner Wicht" lässt die Fans, das wirklich nicht nur Metaller sondern auch Punker, Eltern mit Kinder und Gothiks sowie "StiNos" umfasste, so richtig brennen. Alles tanzt und singt. Nach diesem wunderbaren musikalischem Erguss verlässt die Band kurz die Bühne, spielt aber nur wenige Momente später für uns "Ein liebes Lied". Zeit für die Toilette.
Wieder zurück wird der "Seemann" besungen und das Herz rollen gelassen "Roll my Heart".
Zum krönenden Abschluss kommt es dann mit dem Meisterstück "Riders on the Storm" zu meinem persönlichen Höhepunkt.
Viele Fans fordern ja imemr und imemr wieder, die Reiter sollen doch bitte,bitte etwas von den alten Werken spielen sollen. So stellt man die Zuschauer vor eine Abstimmung." Iron Fist"? "Terra Nola"? Oder doch ehr "Die Sonne scheint"? Das Lied mit der eingängsten Hook schafft es dann der Rausschmeißer zu werden. Die Lichter gehen an und die Band lässt sich beklatschen. Zurecht!

Fazit: DIE APOKALYPTISCHEN REITER und TURISAS haben wirklich überzeugt. Allerdings hätte ich mich über das ein oder andere Stück mehr von "Licht" oder "Samurai" sehr gefreut. Um alles mit einem Zitat von Fuchs zu beenden : "Wir sind die apokalyptischen Reiter und wir reiten weiter!"


Setlist TURISAS:

To Holmgard And Beyond
One More (Short Version)
The March Of the Varangian Guard
The great escape
Stand Up And Fight
Rasputin
Battle Metal

Setlist DIE APOKALYPTISCHEN REITER:

Die Boten
Gib dich hin
Es wird schlimmer
Erwache
Revolution
Friede sei mit dir
Hört auf
Der Teufel
Dr.Pest
Moral und Wahnsinn
Wir reiten
Hammer oder Amboss
Der Weg
Der Adler
Dir gehört nichts
Du kleiner Wicht
Ein liebes Lied
Seemann
Roll my heart
Riders on the Storm
Die Sonne scheint

Review von Alexander G.

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