Mittwoch, 19. September 2012

Emmeleya – Opium Visions (Review)

Emmeleya – Opium Visions
Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 37:20
Release: Bereits erschienen
Bandseite: http://www.emmeleya.com/
Genre: Progressive Metal

Tracklist:
My Equal
23:57:31
Ornamental Mind
Shatter the Streaks
Never Red

EMMELEYA – einigen Berliner Headbangern vielleicht auch noch unter dem Namen Nation's Cry bekannt – tingeln in der jetzigen Besetzung und mit dem aktuellen Namen seit ungefähr anderthalb Jahren durch die Berliner Szene und legen nun mit „Opium Visions“ ihr erstes Scheibchen vor. Die Spielwiese des Quintetts ist progressiver Metal in Tradition von Größen wie Marillion, Tool, King Crimson, Pain Of Salvation, vor allem aber Opeth. Tatsächlich könnte „Opium Visions“ für die Fans letztgenannter Combo, denen der letzte Schwedenoutput nicht mehr rau genug war, zur Ersatzdroge werden, denn vor allem der Shoutgesang und die teilweise mächtig bratenden Gitarren geben dem Silberling ordentlich Extremmetal-Dampf.
Dennoch werden auch die Melodien nicht vernachlässigt, und vor allem 'Shatter The Streets' ist eher etwas für die sanften Seelen. Der Song lässt einen zuerst mit einer heftigen Strophe in die falsche Richtung schauen, bevor der Refrain zum Entspannen einlädt. Der krasse Gegensatz dazu ist das gemeine 'Never Red', das mit feinsten „Ghost Reveries“-Riffing glänzt, dabei aber im Gegensatz zu den immer eher analog klingenden Opeth ein kaltes Horrorkeyboard auffährt. Überhaupt klingt das Klangbild bei allen traditionellen Einflüssen immer recht modern. Vor allem '23:57:31' zieht mit Dark Metal-Einflüssen ordentlich vom Leder, ohne dabei zu kitschig zu werden. Ansonsten ist zu bemerken, dass der Sound für Demoverhältnisse schon ziemlich geil ist.
Progressive Metal-Fans werden also nichts zu meckern finden, zumal „Opium Visions“ kompetent eingespielt wurde und mit gefühlvollen Instrumentalpassagen glänzt. Dass das Songmaterial bei aller vorhandenen Qualität noch Entwicklungspotential hat, will man der Band bei einer Demo nicht ankreiden. Wichtig wäre vor allem, Trademarks zu entwickeln, denn Wechselgesang und kontrastierende Dynamiken ins schon lange kein Alleinstellungsmerkmal mehr, doch gerade die düsteren Ausflüge lassen hier definitiv Potential erkennen, genau wie die Verbindung aus Grooveriffing und Hooks und die ab und an eingeflochtenen straighten Thrashparts. Der Anfang ist also gemacht, und bei einer konsequenten Weiterentwicklung kann diese Demo der Beginn einer starken Diskographie werden.
Fazit: Support your local Underground! Kaufempfehlung für alle Progfans.

Bewertung: 7,5/10

Review von Felix P.

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