Montag, 29. Oktober 2012

Architects Live Review - Magnet Berlin


Nachdem man dieses Jahr schon für Rise Against als Support in Berlin war, wagen sich die Jungs von ARCHITECTS an ihre Headliner Tour. Mit im Gepäck ein volles Programm englischer Metalcore-Bands vom Feinsten. Der Magnet Club war zum Überquollen verdammt, und es war nicht nur voll und laut, sondern auch verdammt grandios!

Die Jungs von HEIGHTS, aus der englischen Hauptstadt betreten pünktlich um 20 Uhr die Bühne. Der Magnet Club ist jetzt schon knüppelvoll und alles tummelt sich vor der der Band. Das Quintett legt auch gleich los, und Sänger Alex Montgomery fordert die Fans von Beginn an auf, hier richtig mitzugehen. Zur Hilfe geht er auch vor die Bühne direkt zu Fans, die jetzt schon richtig warm zu sein scheinen. Nicht nur Headbanger sind zu sehen, sondern auch erste Crowdsurfer. Doch Berlin geht nicht nur ab, sondern kann auch die Texte mitsingen. HEIGHTS sind sichtlich begeistert über die Unterstützung der Hauptstadt und tun ihr Übriges für eine gute Show. So ist es auch keine Überraschung, dass die Londoner als erste Bands des Abends gleich eine Wall of Death ausprobieren. Diese erfreut sich nicht nur reger Beteiligung, sondern funktioniert auch richtig gut. HEIGHTS können sagen, dass Berlin die Reise wert war und bei diesem Support will man bestimmt gern wiederkommen.

Was nun bei WHILE SHE SLEEPS passiert, hat man bei einer Vorband nicht so erwartet. Die Aufsteiger schlechthin aus England ziehen beinahe mehr Zuschauer vor die Bühne als so mancher Headliner im Magnet Club. Kaum ertönt 'Dead Behind The Eyes', gibt es im Club kein Halten mehr. Sofort springen Stagediver von der Bühne und der Moshpit tobt. Lawrence Taylor, Sänger der Briten, brüllt sich die Seele aus dem Leib. Das ist allerdings verständlich, denn Berlin singt hier extrem laut die Lyrics mit. Die Band wirkt wirklich etwas überrascht über diesen Support, aber erscheint glücklich. Während der Sound voll und klar klingt, fallen nur die Backing Vocals etwas ab. Mat Welsh gibt zwar sein Bestes, zieht aber gegen die Soundwand und das Publikum den Kürzeren. Mit 'This Is The Six' haben WHILE SHE SLEEPS dann jeden in den Bann gerissen. Als dann noch 'Crows' angekündigt wird, dreht Berlin fast frei. Diese Stimmung wird für die zweite Wall Of Death am heutigen Abend genutzt. Als WHLE SHE SLEEPS dann mit 'Seven Hills' den Schlussakkord setzen, kann Lawrence Taylor nicht anders als selbst in der Menge zu surfen. Selten wurde eine Vorband im Magnet Club so gefeiert – Ja, es gibt sogar vehemente, aber leider ungehörte Zugaberufe. Gerne darf so eine Headliner Tour kommen.

Wer jetzt aber denkt, dass Berlin sich bei While She Sleeps völlig verausgabt hat und eventuell wieder einen Gang zurückschaltet, der hat die Rechnung ohne den Headliner gemacht. Kaum sind ARCHITECTS auf der Bühne, machen die Fans da weiter, wo sie bei der Vorband aufgehört haben. Die fünf Jungs aus Brighton halten sich zunächst noch etwas zurück und bestaunen, was da vor ihnen abgeht. Berlin ist laut, textsicher und vor allem bewegungsfreudig. Frontmann Sam Carter hat so auch schon früh das Verlangen, im Publikum zu surfen, und plötzlich springt sein Gitarrist auch noch hinterher. Berlin wird für diese Energie mit Krachersongs wie 'Learn To Live' oder 'Day In Day Out' belohnt. Sam Carter kann hier gar nicht anders als behaupten, dass es die beste Show der Tour sei. Angesichts der Fans, die hier alles in Schutt und Asche legen wollen, ist dies aber auch keine große Überraschung. Das Publikum ruht sich aber nicht auf den Lorbeeren aus, sondern dreht nur noch mehr auf. Zu 'Numbers Count For Nothing' gibt es einen großen Circle Pit durch den Magnet. Doch nicht nur die stagedivenden ARCHITECTS Mitglieder fühlen sich heute im Publikum wohl, sondern auch die Fans auf der Bühne. Bei 'Outsiders Heart' darf jeder noch einmal Stagediven, bevor es dann Wall of Death Part 3 an diesem Abend gibt. Auch die funktioniert reibungslos, und zufrieden lassen ARCHITECTS Berlin mit 'These Colors Don't Run' zurück. Auch hier werden die Zugaberufe leider überhört, aber eigentlich kann hier nur jeder zufrieden sein.
Es war ein Abend mit drei großartigen Bands, aber vor allem mit einem großartigen Publikum. Der Magnet hat förmlich geglüht und die Bands waren allesamt überwältigt von diesem Support aus der Hauptstadt. Man darf sich gar nicht ausmalen, wie voll es noch geworden wäre, wäre die Never Say Die Tour nicht am gleichen Tag. Dann hätte man diesen drei Bands wohl eine neue Location zukommen lassen müssen.

Setlist While She Sleeps:
1. Dead Behind The Eyes
2. The North Stands For Nothing
3. Our Courage, Our Cancer
4. Until The Death
5. This Is The Six
6. Trophies
7. Crows
8. Seven Hills

Setlist Architects:
1. Alpha Omega
2. Day In Day Out
3. Dethroned
4. Learn to Live
5. Daybreak
6. Follow the Water
7. Even If You Win, You're Still a Rat
8. Numbers Count for Nothing
9. Delete, Rewind
10. Outsider Heart
11. Devil's Island
12. Early Grave
13. These Colours Don't Run

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