Label: Ván Records
Spieldauer: 33:36
Release: Bereits erschienen
Genre: Dark Folk
Tracklist:
- Introduction
- Holy Land
- Barbara Anne
- I'm Cold
- Vision In Black
- Jesus In The Courtyard
- I know Your Mine
- My Mother Was The Moon
- Lorraine
- You Can Break My Heart
- Lord, I'm Coming Home
Mit dem folgenden Review von KING
DUDE's „Burning Daylight“ bewege ich mich schon sehr nah an den
Rand von dem, was in einem Metalfanzine stattfinden kann und sollte.
Wer also keine Lust hat, über die Grenzen unseres schönen
Lieblingsgenres hinauszublicken, braucht vermutlich nicht
weiterzulesen. Folkfans und Experimentalisten finden hier hingegen
einen atmosphärischen Batzen dunkler Musik, der einem den Kopf
verdreht und das schwarze Herz öffnet. Irgendwo zwischen Jonny Cash
und Neofolk, klangtechnisch unveredelt und unbearbeitet, häufig
krachig verzerrt, ohne Technik einzusetzen, die nach den sechziger
Jahren entstanden ist, verzahnen sich Gitarren, verschiedene Stimmen
und Drums zu einer manchmal schönen, häufig aber eher verstörenden
Klangmaschinerie, deren Fremdartigkeit ihren größten Reiz ausmacht.
Dabei klingen die Songs häufig eher
wie einzelne, unbearbeitete Fragmente, was es trotz deren Kürze
schwer macht, sie fassen zu können. 'Holy Land' verzaubert mit
hypnotischer Trommelarbeit, 'I know Your Mine' ist fertig, bevor man
ihn richtig im Kopf festgehalten kann, das nachfolgende 'My Mother
Was The Moon' wirkt eher wie ein friedliches Zwischenspiel als wie
ein kompletter Song, die Single 'I'm Cold' verblüfft mit einem
einzige Akkord und fieser Stimme, 'You Can Break My Heart' wagt mit
karribischem Feeling eine morbid wirkende Kehrtwende – die
Befriedigung jeglicher Erwartungshaltung sieht definitiv anders aus.
Das ist Fluch und Segen von „Burning
Daylight“, denn der fremdartige Reiz der bewusst unrunden
Kompositionen funktioniert zwar ausgezeichnet, lässt aber wenig
Platz für erinnerbare Details – Ecken und Kannten sind im Übermaß
vorhanden, weshalb sie nicht mehr auffallen. Atmosphärisch also
definitiv wertvoll, Hörtipps zu geben fällt einem dagegen schwer.
Das gibt leichte Abzüge in der B-Note, die Musiker und Fans aber
vermutlich mit wahnsinnigem Grinsen zur Kenntnis nehmen.
7,5
Felix Patzig
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