Mittwoch, 14. November 2012

Gold – Interbellum (CD-Review)


Label: Ván Records
Spieldauer: 39:00
Veröffentlichung: 7. Dezember 2012
Genre: Heavy Rock
Tracklist:
  1. One Of Us
  2. Antebellum
  3. Love, The Magician
  4. Gone Under
  5. Dreams
  6. North
  7. Medicine Man
  8. The Hunt
  9. Ruby

Die Verbindung von klassischem Hard Rock und Metal mit weiblichem Gesang ist gerade mächtig en vogue, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis irgendjemand auf die Idee kommt, in dieser Schnittmege auch modernes, teilweise schon radiotaugliches Alterna-Riffing unterzubringen. Dabei machen GOLD allerdings nicht die Fehler, modern mit seelenlos und banal zu verwechseln – bei aller Simplizität sind die Songs für die Star FM-Dauerschleife noch viel zu kantig und sprechen damit eher ein Liebhaberpublikum an. 

Die Souveränität, mit der GOLD ihre Nische ausfüllen, ist dabei ihr größter Bonus. Erfahrung (u.a. ist Born From Pain-Schlagwerker Igor Wouters mit von der Partie) mischt sich mit viel Enthusiasmus, und das Ergebnis kann sich definitiv hören lassen: Der Opener 'One Of Us' versprüht dezentes Blues-Feeling, 'Antebellum' verbindet eine aufpeitschende Strophe mit einem harmonischem, fast schon kitschigen Refrain, 'Medicine Man' hat definitiv Single-Qualität, während das direkt nachfolgende 'The Hunt' ordentlich drückt und die eigenen Stolpersteine souverän und charakterstark überspielt. Am spannendsten ist jedoch der langsame, schillernde Rausschmeißer 'Ruby', in dem Sängerin Milena Eva zu Höchstform aufläuft. Dazwischen haben sich auch ein paar weniger zwingende Songideen eingeschlichen ('Dreams' ist beispielsweise ziemlich langweilig), die bei einem Debüt aber zu verschmerzen sind.

Denn „Interbellum“ ist in sich schlüssig, so dass man sowohl die oben genannten Tipps einzeln hören wie auch das Gesamtwerk genießen kann, ohne sich ernsthaft zu langweilen. Die relativ kurze Spielzeit legt nahe, dass eher auf Qualität als auf Quantität gesetzt wurde und man beim Songschreiben eine bewusste Vorauswahl getroffen hat (mal ganz davon abgesehen, dass sich das Album ausgezeichnet für Vinyl eignet). Damit stellen sich GOLD gegen den aktuellen Trend, möglichst alles zu verwenden, was die Feder hergibt, um einstündige oder noch längere Alben zu bekommen. Allein dafür muss man ihnen wohl dankbar sein.

7,0

Felix Patzig

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