Label: Ván Records
Spieldauer: 39:00
Veröffentlichung: 7. Dezember 2012
Genre: Heavy Rock
Tracklist:
- One Of Us
- Antebellum
- Love, The Magician
- Gone Under
- Dreams
- North
- Medicine Man
- The Hunt
- Ruby
Die Verbindung von klassischem Hard
Rock und Metal mit weiblichem Gesang ist gerade mächtig en vogue, so
dass es nur eine Frage der Zeit war, bis irgendjemand auf die Idee
kommt, in dieser Schnittmege auch modernes, teilweise schon
radiotaugliches Alterna-Riffing unterzubringen. Dabei machen GOLD
allerdings nicht die Fehler, modern mit seelenlos und banal zu
verwechseln – bei aller Simplizität sind die Songs für die Star
FM-Dauerschleife noch viel zu kantig und sprechen damit eher ein
Liebhaberpublikum an.
Die Souveränität, mit der GOLD ihre
Nische ausfüllen, ist dabei ihr größter Bonus. Erfahrung (u.a. ist
Born From Pain-Schlagwerker Igor Wouters mit von der Partie) mischt
sich mit viel Enthusiasmus, und das Ergebnis kann sich definitiv
hören lassen: Der Opener 'One Of Us' versprüht dezentes
Blues-Feeling, 'Antebellum' verbindet eine aufpeitschende Strophe mit
einem harmonischem, fast schon kitschigen Refrain, 'Medicine Man' hat
definitiv Single-Qualität, während das direkt nachfolgende 'The
Hunt' ordentlich drückt und die eigenen Stolpersteine souverän und
charakterstark überspielt. Am spannendsten ist jedoch der langsame,
schillernde Rausschmeißer 'Ruby', in dem Sängerin Milena Eva zu
Höchstform aufläuft. Dazwischen haben sich auch ein paar weniger
zwingende Songideen eingeschlichen ('Dreams' ist beispielsweise
ziemlich langweilig), die bei einem Debüt aber zu verschmerzen sind.
Denn „Interbellum“ ist in sich
schlüssig, so dass man sowohl die oben genannten Tipps einzeln hören
wie auch das Gesamtwerk genießen kann, ohne sich ernsthaft zu
langweilen. Die relativ kurze Spielzeit legt nahe, dass eher auf
Qualität als auf Quantität gesetzt wurde und man beim Songschreiben
eine bewusste Vorauswahl getroffen hat (mal ganz davon abgesehen,
dass sich das Album ausgezeichnet für Vinyl eignet). Damit stellen
sich GOLD gegen den aktuellen Trend, möglichst alles zu verwenden,
was die Feder hergibt, um einstündige oder noch längere Alben zu
bekommen. Allein dafür muss man ihnen wohl dankbar sein.
7,0
Felix Patzig
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