Mittwoch, 28. November 2012

Monads – Intellectus Iudicat Veritatem (CD-Review)


Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 54:25
Veröffentlichung: Bereits erschienen
Genre: Funeral Doom
Tracklist:
  1. The Stars Are Screaming
  2. Broken Gates to Nowhere
  3. Within the Circle of Seraphs
  4. The Obsolete Presence
  5. Absent as in These Veins

MONADS gibt es seit 2011, und mit „Intellectus Iudicat Veritatem“ haben die Belgier ein beeindruckendes erstes Lebenszeichen von sich gegeben, mit dem sie sich hinter den Genrehelden absolut nicht verstecken müssen. Schwer wie Blei, dunkel wie eine mondlose Nacht und dreckig wie ein verwüstetes und geschleiftes Dorf kriechen fünf Songs unbarmherzig aus den Boxen und erdrücken den Hörer mit ihrer Macht. Dunkle Harmonik, hintergründige Melodien, stumpf-sadistische Gitarren und gequälter, suizidaler Gesang ergänzen sich zu einem perfekten Angriff auf die Nervenenden der Hörer, die nur hin und wieder von ruhigen, besinnlichen Passagen unterbrochen werden.

Dabei machen MONADS bereits jetzt so ziemlich alles richtig – sie verwenden genug Melodie, um den Sound nicht abstumpfen zu lassen, aber nicht so viel, als dass er verweichlichen würde, sie lassen dem Sound viel Raum in der Tiefe, bleiben dabei aber noch relativ differenziert. Darin erinnern sie an die eigentlich fast unerreichbaren Ahab, flechten aber ab und an Schwarzmetall-Elemente in ihren Sound ein und klingen deshalb auch etwas bösartiger. Perfekt darauf abgestimmt ist der Sound, der den Hörer erdrückt, aber genug Platz für die kleinen Details lässt (etwa der tollen Bassarbeit in 'The Obsolete Presence') und die Arrangements in jedem Fall unterstützt.

Langsam und bedächtig zieht diese CD ihre Hörer in ihren finsteren, fauligen Schlund, und mit jedem Durchgang erlischt der Widerstand mehr und mehr. Ich finde nur wenig Ansatz für Kritik in diesem Meisterwerk, und es wird für MONADS eine Herausforderung sein, dieses Niveau wieder zu erreichen. In jedem Fall: Wer auf Doom steht, wer was für finstere Klänge übrig hat, wer ordentlich Bass in seiner Anlage hat und diesen schon lange mal so richtig ausfahren wollte, wer keine Angst vor überlangen Songs hat, der/die/das muss unbedingt in „Intellectus Iudicat Veritatem“ hereinhören – und danach wie hypnotisiert in sein Mailfach gehen und die CD bestellen.

9,5/10

Felix Patzig

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