Saint Ivo - Doomestication
Label: Ván Records
Spieldauer: 29:20
Release: Bereits erschienen
Bandseite: Zu oldschool für's Internet
Genre: Doom Metal
Tracklist:
- Sacrifice Your Bodies
- Spells of the Untamed
- The Iron Truth
- Dark Side of Evil
- Welcome the Horned Lord of Nazarene
- Let the Demons Have Shelter
- Athend
Wer schon immer mal die Langsamkeit entdecken wollte,
sollte die „Doomestication“ anstreben, die langgezogenen
Debüt-EP von SAINT IVO. Nicht, dass die irgend etwas grob anders
machen würden als viele andere Bands. Auch sind sie längst nicht
das Downtempo-lastigste, was der Markt zu bieten hat und verhalten
sich zu Bands wie z.B. Ahab immer noch wie Schildkröten zu
Schnecken. Das ändert aber nichts daran, dass SAINT IVO ihren Doom
mit viel Gefühl und noch mehr Geduld zelebrieren – und dass sie
tatsächlich mit abnehmenden Tempo immer besser werden.
Gut Doom will also mal wieder Weile haben, und so ist
der Kern ein schleppendes Schlagzeug, das von einem unauffälligen
Bass unterstützt wird. Die Gitarren dagegen kombinieren unaufgeregt
die klassische Schule mit einem Schuss Funeral Doom und erinnern
dabei auffällig häufig an Electric Wizzard. Das Salz in der Suppe
ist allerdings der schwer feierliche Gesang, der gerne mal etwas
abseits der Spur läuft und in seiner Eigenwilligkeit wie eine
Mischung aus Griftegard und cleanen Bathory klingt. Im Hintergrund
dicken dann noch Orgelklänge u.ä. das Klangbild von Zeit zu Zeit
ein bisschen an. So weit so gut, doch hier tritt auch das größte
Manko zu Tage: Den Gitarren fehlt definitiv ein bisschen Masse, vor
allem in der Tiefe.
Davon abgesehen ist die Produktion aber definitiv was
für Gourmets. Absolut unperfekt und in eine angenehmen Rauheit
gekleidet, springt sie einem trotzdem nicht direkt ins Gesicht,
sondern lässt dem Hörer Zeit und Raum zur Entspannung.
Hervorgehoben werden muss noch das stimmungsvolle Cover, das
vermutlich vor allem in der Vinylversion richtig was hermacht und
somit gut zur Musik passt. Zum Reinhören empfehle ich 'Let The
Demons Have Shelter' und 'The Iron Truth', Doomheads wissen aber eh,
was zu tun ist.
Fazit: Gutes Genrefutter und eine angenehme Entspannung
zwischen dem ganzen Geballer.
7,5/10
Review von Felix Patzig
Review von Felix Patzig
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